Der Brühl |
Der Brühl ist eine der ältesten Straßen in Leipzig . Er ist ein Teil der mittelalterlichen via regia,
die von Westen (Paris, Frankfurt, Erfurt, Merseburg) kommend über Leipzig nach Osten (Meißen, Görlitz, Krakau, Kiew) führte.
Im Kreuzungsbereich mit der alten Nord-Süd-Straße, der via imperii, entstand vermutlich im |
Brühl 52, Gloecks Haus
Der Leipziger Architekt Otto Paul Burghardt errichtete 1909/1910 auf dem Brühl 52, Ecke Nikolaistraße das
repräsentative Haus für den "Chinchilla-König", Pelzhändler Richard Theodor Gloeck, nachdem der Vorgängerbau (linkes Foto um 1908)
abgebochen wurde. Die Fassade aus Muschelkalk zieren Plastiken von Völkerschaften aller Erdteile als Symbole des
weltweiten Rauchwarenhandels.
Im Volksmund hatte das Haus den Namen Chinchilla-Haus. Das Gebäude wurde 2003 saniert.
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Brühl 54 Das Gebäude der Rauchwarenhandlung Gebrüder Felsenstein wurde als
markante Ecklösung 1910 fertiggestellt. Die Architekten waren Max Wedekampp und Wilhelm Becker. (Foto links um 1910) |
Der Brühl 56 um 1912 mit Blick zur Nikolaistraße und heuteDas Geschäftshaus Brühl 56
(im Vordergrund Foto rechts) wird z. Zt. saniert und umgebaut. |
Brühl 62-66 und Brühl 68 Die Geschäftshäuser Brühl 62 bis 66 (Foto links) und Brühl 68
(Foto rechts)
entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Gebäude wurden nach 1990 umgebaut und saniert.
Die Vorgängerbauten (leider wurden keine Fotos gefunden) beherbergten vorrangig Gasthöfe. |
Die Georgenhalle Brühl 80 und Brühl 74-78
Von 1879 bis 1895 war die Georgenhalle Sitz des neu gegründeten Reichsgerichts,
bis dieses in den Neubau im Musikviertel einzog. Danach nutzten die Stadtwerke Leipzig das Gebäude.
Seit 1875 gab es noch in der Georgenhalle ein Caféhaus mit dem Namen "Fürst Reichskanzler". (Foto oben links, um 1895) |
Die folgende Beschreibung der Gebäude beginnt mit den ungeraden Hausnummern auf der Nordseite. |
Brühl von der Hainstraße in Richtung Goethestraße um 1901 und 2018
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Brühl 1 bis Brühl 37/39 Beim Bombenagrif im Dezember 1943 wurde der nördliche Seite des Brühl zum Großteil
zerstört. (Foto oben um 1910) |
Brühl 1 und 3 Im Haus Brühl 3 befand sich die Geburtsstätte des Komponisten
Richard Wagner. (Foto oben links von 1885) 1885 ließ der Kaufman Heinrich Rost das Haus abreißen, um auf dem Grundstück ein
modernes Kaufhaus errichten zu lassen. Das 1886 fertiggestellte Gebäude wurde zur Erinnerung an den Komponisten "Wagnerhaus"
genannt. (Foto oben rechts von 1886) |
Brühl 21, "Goldener Apfel" Nach Abruch des Vorgängerbaus von 1697, einem frühbarocken
Bürgerhaus (Foto links von 1880), wurde nach Entwürfen des Architekten Walter Heßling 1910/11 ein neues Geschäftshaus errichtet.
(Foto Mitte von 1915) 1943 wurde das Haus durch Bomben schwer beschädigt und später abgerissen. |
Brühl 23, Plauenscher Hof Der historische Gasthof wurde seit 1804 Plauenscher Hof genannt,
nach den zur Messezeit hier einkehrenden Kaufleuten aus Plauen. (Foto links) 1873 bis 1875 wurde an seiner Stelle ein Neubau mit einer
glasgedeckten Passage zur Richard-Wagner-Straße vom Baumeister Otto Brückwald errichtet. (Foto Mitte von 1875)
1943 wurde das Haus durch Bomben schwer beschädigt und später abgerissen.
Heute stehen auf dem Gelände die "Höfe am Brühl".
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Brühl 35 und Brühl 37/39 Das Haus "Zum Heilbrunnen", Brühl 35, wurde 1705/08 von
Maurermeister Nikolaus Rempe und Zimmerermeister Andreas Weißmantel errichtet. Der schlicht gegliederte Bau war nach dem
Krieg, neben dem Romanushaus, das älteste erhaltene Gebäude auf dem Brühl. Das Haus wurde 1965 abgebrochen.
(Foto links um 1950) |
Brühl 41 bis zur Ecke Nikolaistraße 55 Brühl 45 (das langgestreckte Gebäude im Foto oben um 1900)
war seit 1850 Schwabes Hof. Das nächste Haus Brühl 47, Krafts Hof, befand sich in Besitz des Kaufmanns Christian Kraft und war
durchgehend mit dem Grundstück Richard-Wagner-Staße 8 verbunden. Die in diesem Bereich befindliche Bebaung wurde im Krieg stark beschädigt und abgerissen.
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Brühl von der Nikolaistraße bis zur Goethestraße Das Gebäude links ist das Parkhotel
(Eingang Richard-Wagner-Straße
7). Es wurde 1913 nach dem Durchbruch der Nikolaistraße zum Hauptbahnhof errichtet.
Die anschließenden Häuser wurden im Krieg komplett zerstört. Im Hintergrund ist ein Übergang zu erkennen, der die Georgenhalle
(im Hintergrund rechts) und das Gebäude der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt (links) verband. |
Brühl in Richtung Hainstraße Links im Bild das 1910 erbaute Geschäftshaus "Roter Löwe".
Nach der Einmündung der Reichsstraße stand das Gebäude der Bekleidungsfirma Hollenkamp. Beide Häuser und die Bebauung rechte
Straßenseite wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. (Foto links um 1943) |
Brühl in Richtung Nikolaistraße In diesem Straßenzug befanden sich u.a. die historischen
Gaststätten "Zum Tiger",
"Zum blauen Harnisch" und "Stadt Freiberg". |
Brühl 75/77 Das Verwaltungsgebäude der Allgemeinen
Deutschen Creditanstalt (ADCA) wurde 1871-1875 auf dem Gelände des ehemaligen Georgenhalle gebaut. (Foto links)
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