Der Brühl

Der Brühl ist eine der ältesten Straßen in Leipzig . Er ist ein Teil der mittelalterlichen via regia, die von Westen (Paris, Frank­furt, Erfurt, Merseburg) kommend über Leipzig nach Osten (Meißen, Görlitz, Krakau, Kiew) führte. Im Kreuzungsbereich mit der alten Nord-Süd-Straße, der via imperii, entstand vermutlich im
7. Jh. in der Nähe des heutigen Richard-Wagner-Platz der erste slawische Markt und die slawische Siedlung Lipsk, aus der sich die Stadt Leipzig entwickelte. Der Brühl hatte bis zum Zweiten Weltkrieg den Ruf als "Weltstraße der Pelze", war die bedeutendste Straße der Stadt und trug wesentlich zu Leipzigs Weltruf als Handelsmetropole bei. Einige Zeit erwirtschafteten die dort ansässigen Unternehmen der Rauchwarenbranche den größten Anteil der Steuereinnahmen Leipzigs. Der Brühl wurde im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört.

Die Beschreibung der Gebäude beginnt mit den geraden Hausnummern auf der Südseite (Stadtseite).


Brühl 2

An der Kreuzung Brühl (ehemalige Via Regia) und Hainstraße (ehemalige Via Imperii) wurde 1837 die "Große Tuchhalle" der Leipziger Stoffhändler errichtet. Der Architekt war Eduard Pötzsch, einer der berühmten Baumeister der Stadt. Im Mittelalter standen an dieser Stelle die Gaststätten "Goldene Gans" und "Schwarzer Bär". Die Tuchhallen wurden 1943 durch Bombenangriffe zerstört. Bis 2012 standen an dieser Stelle provisorische Verkaufsbauten. (Foto links um 1940 und Foto Mitte 1984)
Auf diesem Gelände entstand bis zum Frühjahr 2016 ein Geschäftshaus-Neubau mit Büros und Wohnungen nach einem Entwurf des Berliner Architektenbüros Ortner & Ortner Baukunst.


Brühl 4

An Stelle des Vorgangerbaus (linkes Foto) errichtete der Architekt und Bauunternehmer Max Pommer 1899/1900 ein Geschäftshaus. Es war das erste in Stahlbetonbauweise errichtete Gebäude in der Innenstadt. Das Haus wurde im Krieg beschädigt. Es wurde 1993-1995 saniert und erhielt seine neobarocke Fassadendekoration, die Dachaufbauten und den Eckturmaufsatz zurück.

Brühl 6-16

Das zweite Gebäude von rechts mit den turmartigen Aufbauten (Brühl 8) ist die 1848 erbaute Leinwandhalle. Zuvor stand an dieser Stelle der Gasthof "Zur güldenen Glocke". (Foto links 1919)
Das mittlere Bild von 1992 zeigt die im Krieg beschädigte Gaststätte "Wildschütz" (Brühl 10). Nach 1995 wurden die historischen Gebäude und Baulücken Nr. 6-16 durch Neubauten ersetzt oder saniert.


Brühl 18, Romanushaus

Das in den Jahren 1701 bis 1704 erbaute (Stadtpalais) Romanushaus wurde zählt zu den Hauptwerken der von Dresden beeinflussten Leipziger Barockarchitektur. Früher als Bürgerhaus genutzt, dient es heute als Geschäftshaus. Das vier Grundstücke umfassende Romanushaus ist als barockes Stadtpalais mit sockelartigem Erdgeschoss, drei verschieden hohen Stockwerken und einem Mansarddach ausgelegt. Verbunden sind beide Fronten durch einen zweistöckigen Erker an der im 45-Grad-Winkel abgeschrägten Hausecke. Im Südwesten umschließt das Bauwerk einen kleinen rechteckigen Innenhof. Dem Dach war ursprünglich ein fünf Fenster breites und zwei Fenster tiefes, einstöckiges Belvedere (Dachpavillon) mittig über der Nordfassade aufgesetzt, welches 1874 entfernt, in den 1990er Jahren im Zuge von Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten aber wieder aufgebaut wurde. In der Nische unter dem Eckerker wurde in neuerer Zeit eine vermutlich von Balthasar Permoser geschaffene Hermesstatue (Nachbildung) aufgestellt. Das Romanushaus verdankt seinen Namen Franz Conrad Romanus (1671-1746), ab 1701 Bürgermeister Leipzigs, der das Gebäude zwischen 1701 und 1704 nach Plänen des Leipziger Ratsmaurermeisters Johann Gregor Fuchs erbauen ließ. Bei der Fertigstellung gehörte das Gebäude bereits nicht mehr Romanus, der inzwischen der Fälschung von Ratsschuldscheinen überführt und auf der Festung Königstein inhaftiert worden war. (Foto links von 1932)

Brühl / Ecke Katharinenstraße 26

Ab dem 16. Jh. stand hier ein prachtvolles Wohn- und Geschäftshaus (Katharinenstraße 26), in dem Hyronimus Lotter wohnte. Dahinter Brühl 20 ein Geschäftshaus und Brühl 22 mit dem Gasthaus "Wilder Mann". Die Häuser fielen 1943 den Bombenangriffen zum Opfer und wurden abgerissen. (Foto links vor 1943)
1969 wurde hier der Sachsenplatz mit dem Gebäude der Leipzig-Information gebaut. 1996 erfolgte der Abriß für den Bau des Museums der Bildenden Künste.
Von 2015 bis 2017 realisierte ein Investor als letzte Eckbebauung das Bernstein Carré mit hochwertigen Büros, Handelsflächen und Wohnungen. (Foto rechts)


Brühl 28-32, Ecke Reichsstraße 47


Das Geschäfthaus F. Lindner (Foto oben liks), 1906 erbaut von den Architekten Leopold und Alfred Stentzler. Eine durch plastische Gliederung reich belebte Fassade zeichnet das Geschäftshaus aus. Die in gelbem Postaer Sandstein hergestellte Fassade wird durch zwei schmale Eckrisalite flankiert, die sich nach oben zu Türmchen entwickeln. Das Kaufhaus Hollenkamp (Foto oben rechts um 1907) wurde 1906 errichtet. Beide Häuser nutzte die Firma Hollenkamp. 1943 enstanden schwere Bombenschäden und nach Errichtung eines Notdaches über zwei Geschosse lief der Verkauf bis zum Abriß 1965 weiter.
Die Reichsstraße/Ecke Brühl wurde 2015-2016 mit einem Hotelkomplex bebaut. Vorher stand hier bis zum Abriß 1996 die Leipzig-Information am Sachsenplatz. (Foto unten links um 1970)


Brühl von der Reichsstraße in Richtung Goethestraße

Die oberen Fotos zeigen die Bebauung am Brühl Nr. 36 bis 52 um die Jahrhundertwende. Am Brühl 42 wurde 1867 das Geschäftshaus "Gute Quelle" von Friedrich August Vieweger und ein Warenlager im Hof von den Pelzhändlern E. und G. Lomer errichtet. Das Gebäude mit der neugotischen Fassade erhielt von den Leipzigern den Spitznamen "Pelzkirche". Die Betreiber des Restaurants mit der dort befindlichen Bühne wechselten mehrfach, 1921 befand sich hier beispielsweise die Blaue Maus. (Foto oben Mitte um 1904) 1943 fielen die Gebäude größtenteils den Bomben zum Opfer und wurden abgebrochen.
An dieser Stelle entstand 1966 ein elfgeschossiges Mehrzweckgebäude, welches für die Firma Interpelz erbaut wurde. Das Gebäude ist mit dem eingeschossigen Brühlzentrum (zu DDR-Zeiten Auktionssaal für den Pelzhandel und andere Veranstaltungen) verbunden. (Foto unten links um 1967)
Das Interpelz-Gebäude wurde 2016/17 zu einem 4-Sterne-Apartment-Hotel der Hotelkette Adina umgebaut und saniert.


Brühl 52, Gloecks Haus

Der Leipziger Architekt Otto Paul Burghardt errichtete 1909/1910 auf dem Brühl 52, Ecke Nikolaistraße das repräsentative Haus für den "Chinchilla-König", Pelzhändler Richard Theodor Gloeck, nachdem der Vorgängerbau (linkes Foto um 1908) abgebochen wurde. Die Fassade aus Muschelkalk zieren Plastiken von Völkerschaften aller Erdteile als Symbole des weltweiten Rauchwarenhandels. Im Volksmund hatte das Haus den Namen Chinchilla-Haus. Das Gebäude wurde 2003 saniert.

Brühl 54

Das Gebäude der Rauchwarenhandlung Gebrüder Felsenstein wurde als markante Ecklösung 1910 fertiggestellt. Die Architekten waren Max Wedekampp und Wilhelm Becker. (Foto links um 1910)
Nach 1990 wurde das Haus umfassend saniert.


Der Brühl 56 um 1912 mit Blick zur Nikolaistraße und heute

Das Geschäftshaus Brühl 56 (im Vordergrund Foto rechts) wird z. Zt. saniert und umgebaut.

Brühl 62-66 und Brühl 68

Die Geschäftshäuser Brühl 62 bis 66 (Foto links) und Brühl 68 (Foto rechts) entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Gebäude wurden nach 1990 umgebaut und saniert. Die Vorgängerbauten (leider wurden keine Fotos gefunden) beherbergten vorrangig Gasthöfe.

Die Georgenhalle Brühl 80 und Brühl 74-78

Von 1879 bis 1895 war die Georgenhalle Sitz des neu gegründeten Reichsgerichts, bis dieses in den Neubau im Musikviertel einzog. Danach nutzten die Stadtwerke Leipzig das Gebäude. Seit 1875 gab es noch in der Georgenhalle ein Caféhaus mit dem Namen "Fürst Reichskanzler". (Foto oben links, um 1895)
Das Gebäude "Stadt Warschau", Brühl 76/78, wurde 1903 nach Plänen von Emil Franz Hänsel erbaut. Der Name wurde von dem Vorgängerbau Nr. 78 übernommen. Im angeschnittenen Gebäude rechts befand sich das Restaurant & Kaffee "Weissenfelser Bierhalle", welches 1909 dem Pelzkontorhaus weichen mußte. (Foto oben rechts, 1903)
Das Pelzkontorhaus Brühl 74 wurde für die Rauchwarenhändler "Gebrüder Assuschkewitz" zusammen mit dem Gundstücken Ritterstraße 44-48 zwischen 1909 und 1912 vom Architekten Karl Feistel erbaut,2018 umgebaut und saniert. (Foto unten links von 1909 und rechts von 2018)
Am 4. Dezember 1943 wurde die Georgenhalle einschließlich des Nachbargebäudes "Stadt Warschau" durch einen Bombenangriff zerstört und anschließend nicht wieder aufgebaut.
Nachdem die Grundstücke lange Jahre unbebaut waren, errichtete 1964/65 der VEB Chemieanlagenbau ein Verwaltungsgebäude. Es war ein siebengeschossiger Zweiflügelbau mit roter Glasfassade längs der Goethestraße und des Brühl. 2008 wurde das Haus abgebrochen und seit 2017 wird ein Hotelkomplex errichtet. (angeschnitten im Foto unten Mitte um 1990)


Die folgende Beschreibung der Gebäude beginnt mit den ungeraden Hausnummern auf der Nordseite.


Brühl von der Hainstraße in Richtung Goethestraße um 1901 und 2018



Brühl 1 bis Brühl 37/39

Beim Bombenagrif im Dezember 1943 wurde der nördliche Seite des Brühl zum Großteil zerstört. (Foto oben um 1910)
Obwohl entsprechend der Planungen von 1949/50 einige Gebäude wiederhergestellt werden sollten, wurden die Ruinen ab 1965 abgerissen. So entstanden von 1966 bis 1968 die 30 m hohen Wohnscheiben zwischen Brühl und Richard-Wagner-Straße in Kammstellung zum Promenadenring. Die Archtekten waren Horst Krantz, Günther Gerhardt und Hubertus Berger im VEB Leipzig-Projekt. Die Plauensche Straße wurde vollständig überbaut. (Foto links 2007)
Um Baufreiheit für ein neues Einkaufszentrum zu schaffen, wurden die Wohnungsbauten am Brühl bis zum Hallischen Tor abgebrochen. 2010 bis 2012 entstanden die Neubauten "Höfe am Brühl". (Foto rechts 2018)


In diesem Straßenzug stand das Geburtshaus Richard Wagners (Brühl 3), die Gasthöfe "Zu den Drey Schwanen" (Brühl 7), Roter Ochse (Brühl 9), das "Schönkopfsche Haus" (Brühl 17/19), in dem der Student Goethe zu Mittag speiste und sich in die Tochter Anna Katharine Schönkopf verliebte, das barocke Bürgerhaus "Goldener Apfel" (Brühl 21), der Gasthof "Plauensche Hof" (Brühl 23), die "Goldene Eule" (Brühl 25), Lattermanns Hof (Brühl 27) und das Haus "Zum Heilbrunnen" (Brühl 35).
Lattermannshof war ein imposanter barocker Durchgangshof zur Richard-Wagner-Straße 13. Er gehörte bis 1883 dem Kaufmann Franz Lattermann und seinen Erben und wurde 1733/35 vermutlich vom Maurermeister Christian Döring erbaut


Brühl 1 und 3

Im Haus Brühl 3 befand sich die Geburtsstätte des Komponisten Richard Wagner. (Foto oben links von 1885) 1885 ließ der Kaufman Heinrich Rost das Haus abreißen, um auf dem Grundstück ein modernes Kaufhaus errichten zu lassen. Das 1886 fertiggestellte Gebäude wurde zur Erinnerung an den Komponisten "Wagnerhaus" genannt. (Foto oben rechts von 1886)
Im Jahr 1907 erwarb der Leipziger Archtekt und Bauherr Emil Franz Hänsel ein Gebäude samt Grundstück am Brühl Nr. 1 und ließ dieses umgehend abreißen. Innerhalb eines Jahres entstand ein siebengeschossiger Kaufhausbau. 1913 und 1927 wurden die nebenstehenden Gebäude durch Umbauten dem Kaufhaus angegliedert. (Foto unten links von 1908)
Infolge der Arisierung wurde die Kaufhaus Brühl G.m.b.H. aufgelöst und der Kaufmann Rudolf Knoop zum Geschäftsführer bestellt. Das Unternehmen hieß nun Rudolf Knoop & Co. GmbH. Während der schweren Luftangriffe am 4. Dezember 1943 wurde das Kaufhaus durch Phosphorbomben stark beschädigt und musste geschlossen werden. Nach der Enteignung 1946 übernahm die Konsumgenossenschaft das Kaufhaus. In den Jahren 1966 bis 1968 wurde das Haus umfassend instandgesetzt und mit einer fensterlosen Aluminium-Fassade versehen. Die „Blechbüchse“ – von der Bevölkerung auf Grund der Aluminiumfassade so genannt – wurde sehr schnell zu einem der architektonischen Wahrzeichen Leipzigs.
Beim Bau der "Höfe am Brühl" 2010 bis 2012 wurde die sanierte Aluminiumfassade einbezogen. (Foto unten rechts)


Brühl 21, "Goldener Apfel"

Nach Abruch des Vorgängerbaus von 1697, einem frühbarocken Bürgerhaus (Foto links von 1880), wurde nach Entwürfen des Architekten Walter Heßling 1910/11 ein neues Geschäftshaus errichtet. (Foto Mitte von 1915) 1943 wurde das Haus durch Bomben schwer beschädigt und später abgerissen.
Heute stehen auf dem Gelände die "Höfe am Brühl".


Brühl 23, Plauenscher Hof

Der historische Gasthof wurde seit 1804 Plauenscher Hof genannt, nach den zur Messezeit hier einkehrenden Kaufleuten aus Plauen. (Foto links) 1873 bis 1875 wurde an seiner Stelle ein Neubau mit einer glasgedeckten Passage zur Richard-Wagner-Straße vom Baumeister Otto Brückwald errichtet. (Foto Mitte von 1875) 1943 wurde das Haus durch Bomben schwer beschädigt und später abgerissen. Heute stehen auf dem Gelände die "Höfe am Brühl".

Brühl 35 und Brühl 37/39

Das Haus "Zum Heilbrunnen", Brühl 35, wurde 1705/08 von Maurermeister Nikolaus Rempe und Zimmerermeister Andreas Weißmantel errichtet. Der schlicht gegliederte Bau war nach dem Krieg, neben dem Romanushaus, das älteste erhaltene Gebäude auf dem Brühl. Das Haus wurde 1965 abgebrochen. (Foto links um 1950)
Am Brühl Nr. 37-39/Ecke Hallisches Tor entstand 1907/08 ein Wohn- und Geschäftshaus mit turmartiger Dachbekrönung. Der Architekt war Otto Paul Burghardt. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Häuser einschließlich des anschließenden Messehauses Union (1923/24 gebaut) stark beschädigt. 1946/47 wurden die Häuser weitgehend wieder instand gesetzt und noch zwei Jahrzehnte genutzt. (Foto Mitte um 1968)
Im Jahre 1968 wurde die gesamte Bebauung zugunsten von Wohnbauten abgebrochen.
Heute stehen auf dem Gelände die "Höfe am Brühl". (Foto rechts um 1968)


Brühl 41 bis zur Ecke Nikolaistraße 55

Brühl 45 (das langgestreckte Gebäude im Foto oben um 1900) war seit 1850 Schwabes Hof. Das nächste Haus Brühl 47, Krafts Hof, befand sich in Besitz des Kaufmanns Christian Kraft und war durchgehend mit dem Grundstück Richard-Wagner-Staße 8 verbunden. Die in diesem Bereich befindliche Bebaung wurde im Krieg stark beschädigt und abgerissen.
Im Jahr 1998 wurde in der Einmündung "Am Hallischen Tor" der Neubau des Marriott Hotels eröffnet, der auch eine Passage zur Richard-Wagner-Straße (Brühl-Arkade) enthält. (Foto links von 2018)
Das Gebäude Nikolaistraße 55 nennt sich "Das Schwarze Hufeisen" und wurde im Zweiten Weltkrieg nur geringfügig beschädigt. Erbaut wurde das Haus mit der Gravur des Hufeisens, den Schlangen sowie der Eule über dem Eingang in der Nikolaistraße 1913/1914 nach Plänen des Architekten Emil Franz Hänsel. Heute wird das Gebäude als Büro- und Geschäftshaus genutzt. (Fotos Mitte und rechts von 2016)


Brühl von der Nikolaistraße bis zur Goethestraße

Das Gebäude links ist das Parkhotel (Eingang Richard-Wagner-Straße 7). Es wurde 1913 nach dem Durchbruch der Nikolaistraße zum Hauptbahnhof errichtet. Die anschließenden Häuser wurden im Krieg komplett zerstört. Im Hintergrund ist ein Übergang zu erkennen, der die Georgenhalle (im Hintergrund rechts) und das Gebäude der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt (links) verband.
Auf dem Gelände wurde 1963-1965 das Hotel "Stadt Leipzig" errichtet. Es wurde bis 1992 von der Interhotel AG der DDR betrieben.
1990 ließen die neuen Grundstückseigentümer den Hotelbau abbrechen und das "Forum am Brühl" 1996/97 als Geschäftshaus mit zwei Hotels und Läden, welche die historischen Straßenfluchten wieder aufnehmen, bauen.
Die rechte Straßenseite beginnt mit dem Haus Brühl 54. Das Gebäude Brühl 58 wird z. Zt. saniert und die Lücke Brühl 60 neu bebaut.


Brühl in Richtung Hainstraße

Links im Bild das 1910 erbaute Geschäftshaus "Roter Löwe". Nach der Einmündung der Reichsstraße stand das Gebäude der Bekleidungsfirma Hollenkamp. Beide Häuser und die Bebauung rechte Straßenseite wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. (Foto links um 1943)
An der Stelle des "Roten Löwen" entstand 1966 ein elfgeschossiges Mehrzweckgebäude, welches für die Firma Interpelz erbaut wurde.
Das Interpelz-Gebäude wurde seit 2016 zu einem Apartement-Hotel Aldina umgebaut und Ende 2017 eröffnet.
Rechts befindet sich seit 1998 die Brühl-Arkade und das Hotel Marriott.


Brühl in Richtung Nikolaistraße

In diesem Straßenzug befanden sich u.a. die historischen Gaststätten "Zum Tiger", "Zum blauen Harnisch" und "Stadt Freiberg".
Das Haus Brühl 71 "Zum blauen Harnisch", auch Tscharmann Hof genannt, wurde in den Jahren 1877/78 vom Architekten Bruno Grimm für den Rechtsanwalt Tscharmann erbaut. Im Gebäude war eine beachtliche Zahl von Pelzhändlern ansässig. 1910 wurde vom Architekten Emil Franz Hänsel auf dem Gelände der Neubau errichtet. (Foto oben links um 1910)
Das spätere Hotel "Stadt Freiberg", Brühl 73, kaufte 1918 die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt und gliederte es in seinen Geschäftsbetrieb ein. (Foto oben rechts um 1900)
Nach Kriegbeschädigung wurden die Gebäude abgebrochen. 1963 -1965 wurde das Hotel "Stadt Leipzig" errichtet. Heute stehen hier die Neubauten "Forum am Brühl".


Brühl 75/77

Das Verwaltungsgebäude der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt (ADCA) wurde 1871-1875 auf dem Gelände des ehemaligen Georgenhalle gebaut. (Foto links)
Unter Einbeziehung mehrerer Grundstücke einschließlich des Ruinengrundstücks der Creditanstalt wurde 1963-1965 das Hotel "Stadt Leipzig" in Plattenbauweise als sechsgeschossiger Riegel parallel zum Hauptbahnhof errichtet. Es wurde bis 1992 von der Interhotel AG der DDR betrieben. (Foto Mitte um 1970)
Die neuen Grundstückseigentümer ließen den Hotelbau abbrechen und das "Forum am Brühl" 1996/97 als Geschäftshaus bauen, welches die historischen Straßenflucht wieder aufnimmt. In der Mitte liegt die Ritterpassaage zum Hauptbahnhof. Im Gebäude befinden sich zwei Hotels, Läden und Büros. (Foto rechts)


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