Der Naschmarkt

Der Naschmarkt

1556 wurde an der Rückseite des Alten Rathauses der Naschmarkt angelegt. Hier wurden überwiegend Gemüse, Obst, Zuckerwerk und Naschereien verkauft. Im 17.Jh. wurde im nördlichen Teil des Platzes die Alte Börse erbaut und von Kaufleuten als Versammlungsort genutzt. An der Ostseite befanden sich der Alte Burgkeller, die Garküche und die Brotbänke. Im Jahre 1874 hatte die Stadt alle Gebäude in diesem Geviert aufgekauft und zur Adresse Naschmarkt 2 zusammengefaßt. Nachdem der ursprünglich vorgesehene Neubau eines Rathauses an anderer Stelle errichtet wurde, entstand hier 1908/09 das Messehaus Handelshof mit dem Restaurant Burgkeller . Den Entwurf lieferten die Architekten Weidenbach und Tschammer.

Der Naschmarkt, Ostseite

Anstelle des mittelalterlichen Gebäudes mit dem sogennten Spindlertürmchen wurde ein stattliches Gebäude errichtet, welches teilweise zur Aufbewahrung von Verbrechern diente.
Unmittelbar daneben befindet sich der erstmal in einer Urkunde von 1419 erwähnte Burgkeller. Er verfügte über zwei tiefe Kellergewölbe. Er besaß das "Meilenprivileg" d.h. keine andere Gaststätte im Umkreis von einer Meile durfte Bier ausschenken. Darüber hinaus war er allein berechtigt fremde Biere zu vertreiben.
Rechts vom Burgkeller führte ein Eingang zu den Fleischbänken, durch deren Gewölbe man zur Reichsstrasse gelangte.

Die Alte Börse mit dem Brunnen

Ab 1669 stand mitten auf dem Platz ein Brunnen, auf dessen Sockel sich eine Herkulesfigur befand. Der Brunnen wurde 1820 an die Südseite des Platzes versetzt und zum Löwenbrunnen umgestaltet. 1918 wurde der Brunnen in der alten Gestalt des hölzernes Gehäuses durch den Architekten Hugo Licht in Stein errichtet. Die beiden Löwenplastiken waren nach einem Modell von Johann Gottfried Schadow um 1820 in Lauchhammer gegossen worden.

Die Alte Börse

Das älteste Versammlungsgebäude der Leipziger Kaufleute ist zugleich der älteste Barockbau der Stadt. Dem Bau liegt wahrscheinlich ein Entwurf des Dresdner Oberlandbaumeisters Johann Georg Starcke zugrunde. Die Börse wurde ab 1679 genutzt und 1687 im Innern fertiggestellt. Im Börsensaal im Obergeschoß wurden die Wechsel- und Geldgeschäfte getätigt. Im zweiten Weltkrieg brannte das Gebäude völlig aus, wobei die prächtige Stuckdecke des Italieners Giovanni Simonetti und die Deckenmalereien verloren gingen. 1962 wurde der Bau in der ursprünglicchen äußeren barocken Gestalt wieder hergestellt, während das Innere modern gestaltet wurde.

Das Goethedenkmal

Das Goethedenkmal vor der Alten Börse (linkes Bild vor 1943) schuf der Leipziger Bildhauer Carl Seffner. Es wurde am 28. Juni 1903 eingeweiht. Goethe war in den Jahren 1765 bis 1768 Student in Leipzig. Im Sockel sind Poträtsreliefs seiner Freundinnen Käthchen Schönkopf und Friederike Oeser zu sehen.

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