In der Bäckerstraße ging es hoch, vorbei am ältesten Spielwarengeschäft Deutschlands. Am Rathaus erwartete uns die Stadtführerin. Nach kurzen Erklärungen zu Torgau und seinem Rathaus mit dem bekannten Runderker ging es weiter in Richtung Schloss.
Torgau zählt zu den Orten, die eine große Rolle spielten in der Reformationszeit, außerdem auch zeitweiliger Sitz des sächsischen Kurfürsten. Das Schloss, „hoch“ über der Elbe gelegen, Wahrzeichen der Stadt, ist Ausdruck dieser Verbundenheit mit den Herrscherfiguren.
Über den Bärengraben, eine lange Tradition in Torgau, gelangt man über eine Brücke vor das Eingangstor mit den dargestellten Insignien der Macht.
Wenn man das Tor auf der anderen Seite verlässt, verschlägt es einem erste einmal die Sprache. In der Mitte des Baukörpers erhebt sich eine prächtige Treppenanlage mit freistehender Treppe.
Weiter ging es nach Löbnitz. Dort hatte Frau Schulz zufälliger Weise etwas Sensationelles entdeckt.
Wir sollten, so ihre Vorbereitung, beim Eintritt in die dortige Kirche ein lautes Oh und Ah hören lassen. Das Oh und Ah kam ganz von selbst, denn an der Decke, kein Kreuzgewölbe, befanden sich 250 Bildfelder mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie den Propheten, auch Luther und Melanchthon. Es ist die größte und umfangreichste Bilderdecke in Deutschland. Geschaffen wurde sie 1691 von dem Delitzscher Maler Christian Schilling.