Frau Brekle legte die Entwicklung in Leipzig dar am 13.Januar 2020

Lange galt öffentliches Leben als Männersache. An der Universität, dem Augusteum, ebenso wie an der Frankfurter Paulskirche, dem Hort der Demokratie.
Martin Luther: Weibern mangelt es an Stärke des Geistes und des Leibes.
Dr. Möbius: Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes
1910 ein Buch: Sind Weiber Menschen? Daraus: Was haben Weiber geschaffen? In den letzten 3000 Jahren? - Nichts! Es fehlt ihnen schöpferische Phantasie!
Max Planck: Amazonen sind zu praktischen Aufgaben unfähig --Beruf also: Frau/Mutter
Intelligente Frauen gingen dagegen an
Louise Otto Peters Sie besuchte keine höhere Schule. Durch ein kleines Erbe hatte sie die Möglichkeit, sich autodidaktisch zu bilden, reiste viel, schreibt viel (auch Romane) - das brachte Geld ein -- so konnte sie eine ausgedehnte Bildungsreise durch Deutschland antreten. Unter anderen machte sie auch Station in Leipzig, es fand eine Demonstration statt gegen den Prinzen Johann, späteren König von Sachsen. Soldaten erschießen 7 Demonstranten. 1847 Schreibt sie Lieder, Gedichte, lernt Robert Blum kennen. Die Herausgabe einer Frauenzeitung wird verboten. Louise lernt August Peters kennen. Er schrieb an Minister Oberländer, dass man die Frauen nicht vergessen sollte, Einladung nach Dresden.
Sie verbindet eine lebenslange Freundschaft mit Auguste Schmidt und August Bebel. 1865 gründen die beiden Frauen den "Frauenbildungsverein". Im gleichen Jahr wird von ihnen die "Deutsche Frauenkonferenz" nach Leipzig einberufen. Wegen zu vieler Teilnehmer wurde diese ins Schützenhaus verlegt. Männer waren als Berater tätig, durften aber nicht Mitglied werden.
Auguste Schmidt forderte, Gelehrsamkeit für Frauen zu öffnen. Als Schulvorsteherin war sie 10 Jahre in Breslau tätig, kam 1861 nach Leipzig, arbeitete am Steirischen Institut.
George Sand zeigte sich anders gleichberechtigt. Sie lebte in freier Liebe mit Frederic Chopin auf Mallorca, rauchte Zigarren. Außerdem schrieb sie 180 Romane, forderte Bildung für alle. Stammt aus sächsischem Königshaus über einen illegitimen Sohn von August.
Kaiserin Augusta war eine verkappte Frauenrechtlerin.
Clara Zetkin kämpfte für das Frauenwahlrecht
Henriette Goldschmidt. Ihr Vater war ein jüdischer Großkaufmann. Sie heiratete den Rabbiner Goldschmidt und fängt mit Fröbel-Didaktik und Pädagogik autodidaktisch an zu studieren. Erstes Werk wird geboren "Der Kindergarten" 1911 gründet sie die Hochschule für Frauenbildung. Professoren der Universität lehrten an dieser Schule, die vom Eigner des Petersverlages, Henri Hinrichsen, finanziert wurde. Heute ist diese Schule eine Fachschule für Sozialwesen.
Die Leistungen dieser Frauen beruhen auf dem Aufbau eines Netzwerkes über das ganze Land, sie griffen damit in die Speichen der gesellschaftlichen Entwicklung - Frauenbildungsvereine - Leipzig spielte dabei die führende Rolle - Öffnung neuer Erwerbsfelder - Öffnung der Universitäten für Frauen, aber schrittweise 1913 waren im Bund deutscher Frauenvereine circa 500000 Frauen organisiert.
Hope Bridges Adams Lehmann war die erste Frau, die ein Medizinstudium mit dem Stattsexamen abschloss, in Deutschland, in Leipzig, im Jahre 1880
Bilder von Frau Brekle, oben "Das Frauenbuch" von Hope Bridges Adams Lehmann
Das neue Stadtarchiv zog die Gruppe an. Von Herrn Stein organisiert, begab man sich am 10. Februar 2020 zur alten Messe. Der ehemalige sowjetische Pavillon erstrahlte in neuem Glanz, besonders die goldene Spitze mit dem roten Stern.
Im Forschungssaal ist dieses Bild angebracht, das charakteristische Ansichten und Institutionen der Stadt zeigt. Unten das Original, die Spitze kam natürlich erst zu DDR-Zeiten oben drauf
In einem Gang werden Bilder gezeigt, die den Pavillon in den verschiedenen Zeiten zeigt.
Insgesamt lagern in den Magazinen und Lesesälen auf rund 30 km Länge Bücher und andere Dokumente