Frau Lindner brachte uns die berühmteste Leipziger Gaststätte, nämlich Auerbachs Keller, näher.

Sie ist die nach dem Münchner Hofbräuhaus, Gastronomie in Las Vegas und Los Angeles sowie dem Sacher in Wien an fünfter Stelle liegende gastronomische Einrichtung auf der Beliebtheitsskala in der Welt.
Heinrich Stromer von Auerbach –nach kleiner Diskussion darüber, welches Auerbach gemeint ist, das in der Oberpfalz – übernahm Auerbachs Hof, als er nach Leipzig kam. In diesem etablierten sich etwa 70 Geschäfte zur Entstehungszeit der Messe, ein beliebter Treffpunkt zum Sehen und Gesehen werden.
Stromer betrieb, obwohl Professor der Medizin und Rektor der Universität, im Keller des Anwesens eine Gastwirtschaft. Er war eine der ersten großen Persönlichkeiten der Stadt.
Aus Auerbachs Hof und Keller entstand nach Abriss die Mädler-Passage, benannt nach dem Koffer-Fabrikanten Anton Mädler, der dieses Werk vollbrachte. 1913 konnten die Figuren aufgestellt werden (von Bildhauer Molitor).

Erst um 1890 wurde auch Bier ausgeschenkt, vorher nur Wein und Sekt.
Hier hat Lortzing an „Zar und Zimmermann“ gearbeitet.

„Wer nicht in Auerbachs Keller war,
kann nicht sagen, dass er in Leipzig war“

So heißt es in einem volkstümlichen Reim.



1. Bild von links - Auerbachs Hof mit Eingang zum Keller (1884)
2. Bild von links - Bronzegruppe Faust und Mephisto, der die Studenten verzaubert
3. Bild von links - die verzauberten Studenten 2016
4. Bild von links - Fasskeller aus „Auf Goethes Spuren“ von Das Beste vom Stern im Richter-Verlag Hamburg 1999
Bilder 1 bis 3 aus Wikipedia - Commons: Auerbachs Keller