Profil der Abteilung
Funktionsanalyse tumorrelevanter Gene
Bestimmte
Genprodukte sind in
Tumoren überexprimiert oder mutiert. Dies ist dann besonders
bedeutsam, wenn solche Proteine funktionell relevant bzw.
ursächlich für Tumorprogression, -angiogenese,
-metastasierung und/oder -resistenz verantwortlich sind. Der
spezifische Knockdown beispielsweise über RNA-Interferenz
(RNAi)
eröffnet im Rahmen unserer Forschungsprojekte Wege zum
Verständnis zugrundeliegender molekularer Funktionen und
zellulärer Mechanismen, die durch diese Genprodukte vermittelt
werden.
Entwicklung
neuer
Nukleinsäure-basierter Therapiestrategien
Durch gezieltes molekulares Eingreifen über
moderne
Genknockdown-Ansätze ergeben sich neue therapeutische
Strategien.
Das therapeutische Potenzial der RNA-Interferenz wird bislang jedoch
noch kaum genutzt, weil die Applikation kleiner therapeutischer
RNA-Moleküle (siRNAs und chemische Derivate) vor allem nach
systemischer Gabe eine wesentliche Hürde darstellt.
Wir entwickeln und verwenden polymere Nanopartikel zur Einschleusung
therapeutischer Nukleinsäuren, speziell kleiner
RNA-Moleküle
wie siRNAs oder microRNAs (miRNAs). Hierbei werden auch neue
Modifikationen hergestellt und diese bzgl. ihrer Effizienz und
Biokompatibilität in vitro und in präklinischen
Mausmodellen
in vivo eingehend charakterisiert. Über RNAi-vermittelte
Knockdown-Strategien hinaus wird dabei auch durch die gezielte
Applikation bzw. Inhibition von miRNAs untersucht, wie miRNAs in die
Expression tumorrelevanter Gene eingreifen und dies therapeutisch
genutzt werden kann (z.B. miRNA replacement therapy).
Der Einsatz solcher nanoskaligen Therapeutika in Tiermodellen
("Nanomedizin") erfolgt zur Therapie solider Tumoren bzw. Metastasen
über den Knockdown verschiedenerWachstumsfaktoren, Rezeptoren
und
Downstream-Signaltransduktionsmoleküle. Die therapeutische
Verwendung leistungsfähiger, modifizierter Nanocarrier zur
therapeutischen Einschleusung von siRNAs wird im Rahmen von
Kollaborationsprojekten auch auf andere Pathologien ausgedehnt.
Arzneimittelanalytik
/ Klinische Pharmakokinetik / Arzneimitteltherapie-Beratung / Klinische
Toxikologie akuter Vergiftungen
Eine zweite Profillinie der Abteilung basiert auf langjähriger
Expertise und Kompetenz in den Bereichen Arzneimittelanalytik
in
biologischen Proben und Klinische Pharmakokinetik,
Arzneimitteltherapie-Beratung sowie Klinische Toxikologie akuter
Vergiftungen.
Darauf aufbauend werden in der interdisziplinären klinischen
Forschung konkrete Fragen der Anwendungssicherheit von Arzneimitteln
bei kritischen Patientenpopulationen untersucht.
Die Forschungstätigkeiten zu Arzneimittelsicherheit,
Arzneimittelnebenwirkungen und akuten Vergiftungen werden eingepflegt
in die Neuauflagen des eigenen Standardwerks „Akute
Vergiftungen
und Arzneimittelüberdosierungen“. Über die
klinische
Pharmakokinetik zentral wirksamer Arzneimittel wie Methylphenidat,
Modafinil, Sulpirid, Citalopram/Escitalopram oder Atomoxetin ist die
Abteilung eingebunden in Kollaborationsprojekte mit
klinisch-neurowissenschaftlichen Arbeitsgruppen der
Universität
Cambridge.
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