Die Leipziger Universität 1945-67

Die Entwicklung des Hochschulwesens in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) von 1945-51 wurde als 1.Hochschulreform bezeichnet.

5.Februar 1946	Wiedereröffnung der Leipziger Universität auf Grundlage des Befehls vom 15.9.1945 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Erster Rektor dieser Wiedereröffnung wurde Prof. Dr. phil. Hans-Georg Gadamer.
1946	Um vermehrt Arbeiter- und Bauernkindern den Zugang zu den Hochschulen zu ermöglichen, wurde eine sog. Vorstudienanstalt (VorStA) eingerichtet, an der diese in kurzer Zeit die notwendige Hochschulreife erhalten konnten. Neue Fakultäten: Einrichtung einer Pädagogischen Fakultät zur Ausbildung von Lehrern (Befehl 205 der SMAD) Einrichtung einer Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät - bis 1951 (Befehl 333 der SMAD)
1948	Umbildung der VorStA zur "Arbeiter- und Bauern-Fakultät" (ABF).

Die Entwicklung des Hochschulwesens in der DDR von 1951-67 wurde als 2.Hochschulreform bezeichnet. Der Beginn ist gekennzeichnet durch die Bildung des Staatssekretariats für Hochschulwesen der DDR am 1.3.1951 als zentrales Staatsorgan.

1951	10-Monate-Studienjahr Obligatorisches Studium der "Grundlagen des Marxismus-Leninismus" Pflichtunterricht in Russisch, deutscher Sprache und Literatur, Sport, Obligatorisches Berufspraktikum Allgemein verbindliche Studienpläne Einführung des Fernstudiums Neue Fakultätenstruktur: Philosophische Fakultät Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Juristische Fakultät Theologische Fakultät Medizinische Fakultät Veterinärmedizinische Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Pädagogische Fakultät Arbeiter-und-Bauern-Fakultät
5.Mai 1953	Verleihung des Namens "Karl-Marx-Universität"
1954	Journalistische Fakultät gegründet
1958	Erster Leipziger "Studentensommer" (Mehrwöchiger Arbeitseinsatz von Studenten) Beschäftigtenstatistik: Jahr      1946      1961 Beschäftigte 1348 8903 Hochschullehrer 84 284 Wissenschaftliche Mitarbeiter 288 1994 Studierende 2411 13417
1965	Ausgliederung einer Philologischen Fakultät aus der Philosophischen Fakultät

Ansicht des im Krieg teilweise zerstörten Augusteums /86/