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Die Maria-Grollmuß-Straße befindet sich in Gohlis-Nord


Maria Grollmuß

(1896-1944) 

Maria Grollmuß wurde 1896 in Leipzig geboren. Von 1912 bis 1917 besuchte sie ein Lehrerinnenseminar und begann 1920 ein Studium der Geschichte und Soziologie in Leipzig, das sie 1925 mit einer Dissertation abschloss. Diese wurde abgewiesen, sie arbeitete neben ihrer beruflichen Tätigkeit weiter daran und erlangte 1929 den Titel Dr. phil. Nach Mitgliedschaft in der SPD wechselte sie zur SAPD (Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zog sie nach Radibor und übernahm Kurierfahrten nach Prag zu Max Seydewitz. Mit Hermann Reinmuth plante sie bei Seydewitz die Herausgabe der illegalen Zeitschrift "Rote Blätter". Um die Familien von Inhaftierten unterstützen zu können, sammelte sie Geld bei Freunden, Bekannten und kirchlichen Organisationen.
Ihre Aktivitäten blieben nicht unentdeckt. 1934 wurde Maria Grollmuß durch die Gestapo verhaftet und im November 1935 zusammen mit Hermann Reinmuth und Hugo Eisner wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt. Sie wurde zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, die sie im sächsischen Waldheim absaß. Sie erkrankte im Zuchthaus an Krebs, das wollte die Gestapo als Druckmittel benutzen. Als Gegenleistung für Spitzeldienste soll sie in einem guten Krankenhaus operiert werden. Sie lehnte ab und wurde 1941 als politischer Häftling Nr. 5346 in das Frauen-KZ Ravensbrück gebracht.
Eine viel zu späte und unter unzumutbaren Bedingungen durchgeführte Tumoroperation führte am 6. August 1944 zum Tode.
Quelle:Widerstand gegen den Nationalsozialismus an der Universität Leipzig (UNI600/ug240.htm)  
Website der Projektgruppe Frauenpersönlichkeiten