Restaurant "Thüringer Hof", Burgstraße 19-23
Die Vorgängerbauten stammen aus dem 15. Jahrhundert, so Burgstraße 19, das Plugksche Freyhaus.
1838 kaufte der aus Thüringen stammende Gastwirt
Friedrich Pietzsch das Haus Burgstraße 21 (oben, Bild links um 1906) und eröffnete hier am 1. Oktober einen Gasthof, den er – auf
seine Heimat Bezug nehmend – „Thüringer Hof“ nannte. 1858 übernahm Johann August Grimpe die Gastwirtschaft. Er hatte guten Kontakt zu den
Studenten, für die er bald „Vater Grimpe“ war.
Nach Grimpes Tod führten seine Söhne die Wirtschaft weiter, ab 1877 Georg Grimpe allein.
Dieser erwarb 1888 die beiden Nachbargrundstücke Nr. 19 und Nr. 23 hinzu und vereinte nach umfassenden Umbauten und reicher
Ausgestaltung mit Architekturmalerei, Kunstschmiedearbeiten und Bleiglasfenstern die Gebäude Nr. 21 und 23 (oben, Bild rechts um 1910) zu einer
volkstümlichen Großgaststätte. 1911 kaufte die Würzburger Brauhaus AG die Gaststätte samt Grundstück.
1930 begann unter der Leitung des Architekten Alfred Liebig ein größerer Umbau unter Einbeziehung des Eckhauses Nr. 19,
das inzwischen eine Weinhandlung beherbergt hatte.
Beim Bombenangriff am 4. Dezember 1943 wurde der Gebäudekomplex des Thüringer Hofs bis auf das Mauerwerk der Erdgeschosszone
völlig zerstört. Bis 1949 erfolgte ein Teilaufbau bis zum ersten Obergeschoss.
In den 1990er Jahren wurde der gesamte Straßenzug der Burgstraße neu aufgeführt. Da die alte Bausubstanz nicht mehr
zu verwenden war, entstand auf dem Grundstücken Nr. 19-23 von 1993 bis 1996 ein fünfstöckiger Neubau mit historisierenden
Bezügen zum Vorkriegsbau, der im Erdgeschoss die Gaststätte "Thüringer Hof" beherbergt.
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