Der Georgiring

Der Georgiring (vormals Bahnhofstraße), der in Nord-Süd-Richtung bis zum Willy-Brandt-Platz verläuft, ist nach dem Leipziger Oberbürgermeister Otto Georgi
(1831-1918) benannt.


Augustusplatz und südlicher Bereich des Georgirings

Das Foto von 1905 zeigt ganz rechts das Geschäftshaus der Papierhandlung Flinsch. Jenseits des Grimmaischen Steinwegs folgt die Hauptpost, dann das Hotel Royal und das Palast-Hotel. Alle Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, später abgerissen und durch Neubauten ersetzt. (Foto lnks von 1905)

Georgiring mit Blick nach Norden

Das spätklassizistische Neue Theater, das Langhans der Jüngere 1864-1868 errichtet hatte, wurde beim Bombenangriff 1943 schwer beschädigt. (linkes Foto von 1910) Nach einem Wettbewerb erhielt Kunz Nierade den Planungsauftrag für ein neues Opernhaus. Nach seinem Entwurf enstand 1950-1960 das Opernhaus als erster Theaterneubau der DDR. (rechtes Foto)

Georgiring Nr. 2

Das Gebäude für die VVB Chemieanlagenbau wurde 1962-1964 als Stahlbeton-Skelettbau nach Entwürfen der Architekten H. Ullmann und E. Göschel errichtet und um 1990 abgebrochen. (Foto von 1965) Anschließend wurde ein Neubau errichtet, der gegenwärtig von den Leipziger Verkehrsbetrieben genutzt wird.

Der Schwanenteich mit dem Opernhaus

Der Leipziger Bürgermeister Carl Wilhelm Müller beauftragte 1784 den Baudirektor Johann Carl Friedrich Dauthe, den durch den Abbruch der Stadtbefestigungen an der Nordostecke frei gewordenen Platz durch einen Park zu gestalten. Dauthe legte den Park nach dem Vorbild der englischen Landschaftsgärten mit gewundenen Wegen und unregelmäßigen Durchblicken an. Ein Stück des alten breiten Stadtgrabens wurde zu einem Teich umgeformt. Als 1864 der Bau des Neuen Theaters am Augustusplatz begann, musste der Schneckenberg abgetragen werden. Der Schwanenteich reichte nun bis an das Theater, und ein Wasserfall ergoss sich jetzt aus einer Öffnung der Teichbegrenzungsmauer. In der Mitte des Schwanenteichs wurde eine große Fontäne installiert. (Foto oben von 1920)
Mit dem Neubau des Opernhauses nach dem Krieg und dem vierspurigen Ausbau des Georgiringes wurden auch der Schwanenteich und der Park 1960 neu gestaltet. (Fotos von 1965 und 2018)


Georgiring Nr. 5-9

Die drei langgestreckten Wohnbauten in Platten-Bauweise mit Geschäften und dem Restaurant "Fallstaf" im Erdgeschoss, errichtet 1960-1962 nach den Entwürfen der Architekten H. Krantz, G. Gerhardt und W. Schreiner ertsetzten im Krieg zerstörte Häuser. An Stelle des rechten Wohnblocks standen das Einrichtungshaus Michaud, das Palasthotel, das Telegrafenbauamt und die National-Versicherungsgesellschaft. (Foto oben um 1920) Viele Straßenzüge, die bisher zum Ring geführt hatten, wurden durch die Neubauten zu Sackgassen. (Fotos unten 1962 und 2019)

Hotel Kaiserhof, Georgiring 7b und das Wintergarten-Hochhaus

Das Hotel Kaiserhof wurde 1891 von J. Zeißig auf dem Gelände des Felixschen Gartens erbaut. Der Haupteingang zum Hotel lag in der Schützenstraße.
(Foto links oben um 1925) Das Hotel wurde im Krieg zerstört und später für den Neubau der Wohnbebauung abgebrochen. (Foto rechts oben von 2019)
Hinter der Schützenstraße wurde 1969-1974 nach den Entwürfen der Architekten G. Eichorn und F. Gebhard ein 32-geschossiges und 95 m hohes Wohnhochhaus mit 208 Wohnungen errichtet. Der Bau erfolgte in monolythischer Stahlbeton-Konstruktion in Gleitbauweise. Das auf dem Hochhaus aufgeständerte, sich drehende und nachts beleuchtete Doppel-M ist das Symbol der Leipziger Messe und ein attraktiver Blickfang. Im Erdgeschoß befanden sich ursprünglich ein zweigeschossiges Einkaufszentrum und das Restaurant "Stadt Dresden". (Foto links unten um 1975)
Beides wurde im Zuge der Sanierung des Hochhauses 2004-2005 abgebrochen. Auf dem Grundstück entstand von 2014-2015 das LWB Verwaltungsgebäude nach Plänen eines Hamburger Architekturbüros (Foto rechts unten von 2019)


Das Hotel Continental, das Hotel Rom und das Gebäude der LWB-Zentrale

So sahen die Hotels und Häuser nach der Kriegszerstörung 1969 im provisorisch reparierten Zustand aus. (Foto oben von 1969)
Das heutige Gebäude "Victor's Residenz-Hotel" befindet sich gleich gegenüber dem Hauptbahnhof in bester Lage. Das Haus am Georgiring 13 in Stahlbeton-Skelettbauweise mit Muschelkalkverkleidung wurde als Hotel nach Plänen des bekannten Leipziger Architekten Emil Franz Hänsel in den Jahren 1908 bis 1911 für den Hotelier Albert Börner als "Hotel Continental Leipzig" erbaut. Das Gebäude wurde noch vor dem Hauptbahnhof im Jugendstil fertiggestellt und steht heute unter Denkmalschutz. (Foto unten links von 1925) Nach der Sanierung und Erweiterung des historischen Gebäudes ist seit 2001 das Victor’s Residenz-Hotel hier beheimatet.

Das rechts daneben stehende "Hotel Stadt Rom" wurde 1909 am Standort des alten "Stadt Rom" (errichtet 1839) unter Zukauf des linken Nachbargrundstücks neu erbaut. (Foto unten links von 1925). Im zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört und nach 1969 mit den nebenstehenden Gebäuden abgerissen. (Foto oben von 1969)
Das Grundstück wurde später teilweise von den Erdgeschoßbauten des Wintergarten-Hochhauses belegt,die später abgerissen wurden. Hier wurde das LWB Verwaltungsgebäude nach Plänen eines Hamburger Architekturbüros von 2014-2015 erichtet. (rechtes Foto von 2018)


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