Die Goethestraße

Die Goethestraße, Westseite

Das Kaufhaus für Herrenkonfektion Bamberger & Hertz (Goethestraße 1), wurde 1911 nach dem Entwurf der Architekten Arthur Johlige und August Hermann Schmidt fertiggestellt. Nach der Baufirma Königsbau AG auch "Königsbau" genannt.
Anstelle des baufälligen Kopfbaues, der in Besitz der Leipziger Universität befindlichen Theaterpassage (Goethestraße 2), wurde 1927/28 nach Entwürfen des Münchner Architekten German Bestelmeyer das Kroch-Hochhaus als erstes Hochhaus der Stadt errichtet. Sein Name geht zurück auf den Auftraggeber, den Bankier Hans Kroch. Der elfgeschossige, kalksteinverkleidete Stahlbetonbau lehnt sich in der Gestaltung an den Uhrenturm am Markusplatz in Venedig an. Die Glockenschlägerplastiken von Josef Wackerle bilden den oberen Abschluß des Gebäudes. Das Haus wurde seit 1953 durch die Universität genutzt. 2001 erfolgte die Restaurierung der Fassade und der Glockenmänner. 2007/2010 wurden die Innen- und die Ausstellungsräume modernisiert. Im Gebäude befinden sich die Kustodie, das Ägyptische Museum "Georg Steindorff", sowie das Altorientalische Institut.
Das Gebäude Goethestraße 3-5 wurde 1910/11 nach Abbruch der Vorgängerbauten (u.a. das Hotel "Schwarzes Brett") für die Dresdner Bank nach Plänen des Architekten Martin Dülfer erbaut. Heute ist es im Besitz der Commerzbank.


Die Goethestraße 6, Westseite

Das Hinterhaus des Roten Kollegs an der Goethestraße wurde durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstört und seine Ruine 1946 abgetragen. Auf seinem und einem Nachbargrundstück wurde von 1963 bis 1965 ein Studentenwohnheim errichtet. Nach Umbauten nutzte seit 1994 die Universitätsverwaltung das Gebäude und heute befindet sich hier das Studentenwerk.
1797 wurde das Hinterhaus, das nach Beseitigung der Stadtmauer ab 1839 an der Straße Am oberen Park (seit 1865 Goethestraße) durch Universitätsbaumeister Carl August Benjamin Siegel durch zwei Stockwerke erhöht. Im Zuge des Neubau des Roten Kollegs in der Ritterstraße durch den Architekten Arwed Roßbach wurde auch das Hinterhaus 1905/06 durch Theodor Kösser neu aufgebaut und mit einer historisierenden Schmuckfassade zur Goethestraße versehen.


Die Goethestraße in Richtung Hauptbahnhof

Die Fotos von 1890 zeigen links das Königliche Palais und rechts das Neue Theater von Langhans dem Jüngeren.
Der Tympanon-Fries (Bildmitte) wurde aus den Trümmern des kriegszerstörten Neuen Theaters geborgen und 1993 aufgestellt.


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Die Goethestraße / Ecke Ritterstraße 26

1860 bis 1861 entstand der Neubau "Königliches Palais" von Stadtbaudirektor Alfred Geutebrück als spätklassizistischer Bau für die Unterbringung der königlichen Familie bei ihren Besuchen in Leipzig. Das Innere wurde 1886 nach Plänen von Arwed Roßbach umgestaltet. Dabei entstand der repräsentative Bankettsaal (später Senatssaal) im 1. Obergeschoß.
Zum 1. April 1919 erhielt die Universität Leipzig das Königliche Palais in eigene Verwaltung. Die Einrichtung für die Ausstellung von Porzellan und Feinkeramik ab März 1921 übernahm der Architekt Hans Poelzig. Ein Mietvertrag des Universitäts-Rentamt mit der Bank für keramische Industrie AG kam 1920 zustande und lief 1933 aus.
Nachdem die Porzellanausstellung in die Mädlerpassage zog, wurde das Königliche Palais Geschäftshaus. Mit der Wiedereröffnung der Universität 1946 zog das Rektorat ein und hatte seinen Sitz hier bis zur Fertigstellung der Universitätsneubauten am ehemaligen Karl-Marx-Platz im Jahr 1972. Nach einer umfassenden Sanierung ist das Gebäude heute wieder Rektorat der Universität und beherbergt die Studienausstellung der Kustodie.


Die Goethestraße / Ecke Brühl

Das Mehrzweckgebäude der ehemaligen VVB Chemieanlagen entstand auf den Ruinengrundstücken und konnte 1965 bezogen werden. Das siebengeschossige Gebäude war mit einer Aluminium-Vorhangfassade ausgestattet.
Seit 2008 will der Leipziger Internetanbieter Unister an der Goethestraße seine Firmenzentrale errichten und hat den Chemieanlagenbau abgerissen. Trotz Baubeginn wurden kurze Zeit später die Arbeiten eingestellt. Inzwischen wurde das Grundstück an einen anderen Investor verkauft.

Die Goethestraße in Richtung Augustusplatz

Die Fotos zeigen die Westseite der Goethestraße mit Sicht zum Augustusplatz um 1905 und die heutige Situation.

Die Goethestraße / Ecke Richard-Wagner-Straße

Die Allgemeine Deutsche Creditanstalt wurde 1856 im neuen Gebäude gegründet.
Unter Einbeziehung mehrerer Grundstücke einschließlich des Ruinengrundstücks der Creditanstalt wurde 1963-1965 das Hotel "Stadt Leipzig" in Plattenbauweise als sechsgeschossiger Riegel parallel zum Hbf errichtet.
1990 ließen die neuen Grundstückseigentümer den Hotelbau abbrechen und das "Forum am Brühl" als Geschäftshaus mit zwei Hotels und Läden, welches die historischen Straßenfluchten wieder einnimmmt, errichten.


Der Eisenbahnobelisk in der Schwanenteichanlage

Der Eisenbahnobelisk ist 1878 zu Ehren der Initiatoren der ersten Ferneisenbahn Leipzig-Dresden errichtet worden. Der Obelisk wurde vom Architekten Carl Gustav Aekerlein entworfen und auf Initiative des Leipziger Bankiers W. Seyfert errichtet worden. Die Fernstrecke wurde 1836 bis 1839 gebaut.

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