Der Petersbogen, Petersstraße 36-44
Die Bebauung, die 1999 bis 2001 erfolgte, schließt die im
Zweiten Weltkrieg entstandene Lücke. Im leichten Schwung durchquert die neue Passage Petersbogen den massigen Baublock von der
Petersstraße und mündet in eine Rotunde. Im Neubau ist ein Supermarkt, das neue Juridicum der Universität,
ein Multiplexkino mit 8 Sälen und eine Bibliothek vorhanden. Die Planung realisierte das Leipziger Büro von
HPP Hentrich, Petschnigg & Partner.
Auf dem Gelände standen bis zur Zerstörung u.a. folgende Gebäude: das Messehaus "Großer Reiter", Ledigs Hof und das
Collegium Juridicum der Universität.
Das Messehaus "Großer Reiter" (Petersstraße 44) wurde 1900 nach Entwürfen des Leipziger Architekten Leopold Steltzner für
die Papiermesse mit Durchgang zur Schlossgasse errichtet.
Das Collegium Juridicum (Petersstraße 36), auch Petrinium genannnt, beherbergte seit 1506 die Einrichtungen der Juristischen
Fakultät der Universität. Nach Abriss wegen Baufälligkeit und Neubau eines Hinterhauses, des Hommelbaus 1859, wurde
das gesamte Gelände 1880/81 von allen bisherigen Bauten beräumt. Nach Plänen des Leipziger Architekten Gustav Müller
wurde 1881/82 zwischen Petersstraße und Schlossgasse ein fünfstöckiges Durchgangshaus mit zwei überglasten Höfen für die
Juristenfakultät errichtet, wobei an den Straßenfronten Ladengeschäfte vermietet wurden.
Die daneben liegende Ledigs-Passage (Petersstraße 38) wurde nach dem Bauherrn, dem Kaufmann Ledig, benannt. 1919 baute der
Leipziger Architekt Gustav Plaume das Gebäude unter Einbeziehung des Nachbarhauses zum Messepalast um.
Das fünfgeschossige Messhaus "Großer Reiter" (Petersstraße 44) wurde um 1900 nach Entwürfen des Leipziger Architekten
Leopold Steltzner auf den Grundrissen von zwei Vorgängerbauten errichtet. Das Haus diente der Papiermesse.
Alle Gebäude wurden beim Luftangriff vom 4. Dezember 1943 zerstört. Die Grundstücke sind ab 1999 im Neubau des Petersbogen
aufgegangen.
|