Der Wilhelm-Leuschner-Platz

Der Wilhelm-Leuschner-Platz (vormals Königsplatz) wurde 1945 nach dem sozialdemokratischen Politiker, Gewerkschaftsfunktionär und hessischen Innenministers Wilhelm Leuschner (1890-1944) benannt. Er gehörte der Widerstandsgruppe des "Kreisauer Kreises " an und ist 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet worden.

Der Königsplatz mit Blick nach Südosten, heute der Wilhelm-Leuschner-Platz

Auf der linken (östlichen Seite) des Königsplatzes Nr. 1-5 befanden sich mehrere Geschäftshäuser. Das große Gebäude am linken Bildrand ist das Textilhaus Steigerwald & Kaiser. Es folgten das Gasthaus "Goldener Engel", der Gasthof "Zur Fortuna" (später Hotel Reichshof) und und das Weinhaus "Elite" Seit den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ist nichts mehr von der Bebauung übrig geblieben. An der südlichen Seite des Platzes ist das Alte Grassi-Museum zu sehen. Links vom Grassi-Museum einschließlch Windmühlenstraße 2 befand sich der "Bamberger Hof".
2013 wurde ein Eingang zum S-Bahntunnel Wilhelm-Leuschner-Platz gebaut. Das übrige Gelände blieb bis heute unbebaut. (Fotos von 1935 und 2019)


Das Alte Grassi Museum

Zu den schönsten Bauten Hugo Lichts gehört das 1895 fertiggestellte ehemalige Völkerkunde- bzw. Kunstgewerbemuseum, erbaut als Stiftung des Leipziger Kaufmanns Dominic Grassi. Hugo Licht gestaltete das Gebäude in den Formen der italienischen Spätrenaissance.
Nach Kriegsbeschädigung, Instandsetzung und Nutzung als Bürogebäude dient es seit 1990 als Stadtbibliothek. Die Dachaufbauten wurden aus Kostengründen nicht wieder hergestellt. (Fotos von 1904 und 2019)


Warenhaus Ury und das Bankhaus Lehmann,

Am 4. März 1896 eröffnete am Königsplatz 15 Leipzigs erstes Warenhaus, das „Warenhaus Ury“, das 1913 bis 1914 zu einem Sechsgeschosser mit Lichthof nach Plänen des Architekten Emil Franz Hänsel umgebaut wurde. Das Haus an der Ecke zur Nonnenmühlgasse ist das 1836 im klassizistischen Stil errichtete Bankhaus Lehmann.
Die Gebäudezeile wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und das Gelände blieb jahrelang eine Brachfläche. Ab 2011 wurde auf der Westseite der Nonnenmühlgasse der Neubau der katholischen Prosteikiche St. Trinitatis errichtet. Die restliche Fläche wartet weiterhin auf eine Bebauung. (Fotos von 1920 und 2019)


Die Ausstellungshalle auf dem Königsplatz

1921 errichtete die Textilmeßhäuser GmbH mitten auf dem Königsplatz eine Halle für Textilausstellungen. Obwohl nur als Provisorium errichtet, (bis das 1922 bis 1926 erbaute Ringmessehaus am Tröndlinring die Textilausstellungen aufnehmen konnte) wurde die Halle mehr als 10 Jahre genutzt und 1932 abgerissen. Heute wird der Platz vor der Stadtbibliothek für Veranstaltungen vermietet. (Fotos von 1921 und 2019)

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