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Prof. Dr. jur. habil. Wolfgang Walter Arnulf Abendroth
Lebensdaten
geb. 02.05.1906 in Wuppertal-Elberfeld
gest. 15.09.1985 in Frankfurt am Main
Konfession: konfessionslos
PND: 118500155
Lebenslauf
Studium
- 1924-1930 Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten Frankfurt am Main, Tübingen, Münster und Bern
Qualifikation
- 1947 Habilitation für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Universität Halle-Wittenberg
- 1935 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Bern
Titel der Arbeit: Die völkerrechtliche Stellung der B- und C-Mandate.
Akademische Karriere
- 1947-1948 PD für Verwaltungsrecht an der Universität Halle
- 1948 Professor mit vollem Lehrauftrag für Völkerrecht an der Juristenfakultät der Universität Leipzig
- 1948-1949 Professor mit Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der Universität Jena
- 1949-1951 oProf für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft an der Hochschule für Sozialwissenschaften Wilhelmshaven
- 1951-1972 oProf für Wissenschaftliche Politik an der Universität Marburg
Weitere Mitgliedschaften (Auswahl)
- Mitglied der KPD(O)
- Mitglied im KJVD 1920-1929
- Mitglied der DAF 1936-1937
- Mitglied der SPD 1947-1961
Publikationen (Auswahl)
- Die deutschen Gewerkschaften, Heidelberg 1954.
- (zusammen mit Herbert Sultan), Bürokratischer Verwaltungsstaat und soziale Demokratie, Hannover 1955.
- Aufstieg und Krise der deutschen Sozialdemokratie, Frankfurt am Main 1964.
- Sozialgeschichte der europäischen Arbeiterbewegung, Frankfurt am Main 1965.
- Arbeiterklasse, Staat und Verfassung, Frankfurt am Main 1975.
- Buckmiller, Michael / Perels, Joachim / Schöler, Uli (Hrsg.), Wolfgang Abendroth. Gesammelte Schriften, 8 Bde., Hannover 2006 ff.
Weitere Informationen
- Eltern Sozialdemokraten, seit 1920 in kommunistischen Organisationen tätig (v.a. KJV)
- 1932 Gruppe "Neu-Beginnen"
- 1933 Entlassung aus dem juristischen Referendariat und Verhaftung für einen Tag
- geplante Dissertation beim sozialdemokratischen Arbeitsrechtler Hugo Sinzheimer zum Betriebsrätegesetz, aufgrund des Berufsverbots beider verworfen, 1935 Zwang zur Promotion mit einem völkerrechtlichen Thema (s. u.)
- 1936 Volontär bei einer Berliner Bank
- 1937 Verhaftung und Haftstrafe wegen Hochverrats, Strafbataillon 999
- 1944 desertiert und im griechischen Widerstand
- 1945/46 britische Kriegsgefangenschaft
- 1947 Assessorexamen und Oberjustizrat der Deutschen Justizverwaltung für die Sowjetische Besatzungszone in Berlin (Ost)
- 1948 Flucht in die Westzonen
- 1949 Rektor an der Reformhochschule für Sozialwissenschaften Wilhelmshaven
- 1959 Verfassung eines Alternativ-Entwurfs zum Godesberger Programm der SPD als Mitglied der Programm-Kommission
- seit den 1960ern Sympathisant der DKP
- 1961 Ausschluss aus der SPD aufgrund seiner Mitgliedschaft beim SDS (seitdem von der SPD als "Unperson" bezeichnet)
- Hauptarbeitsgebiete: Völkerrecht, Staatsrecht, politische Soziologie
- bedeutender Kopf der links-sozialistischen Politik- und Rechtswissenschaft, Engagement gegen Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und in der Friedensbewegung, Fürsprecher der Gewerkschaften als "natürliche Hüter der Demokratie", Kritiker der Verfassungsentwicklung in der Bundesrepublik
- beeinflußte die "Marburger Schule" maßgeblich
- befürwortete den Sozialismus als Ziel des politischen Kampfes und "Vorbedingung für die Aufrechterhaltung der Existenz der Menschheit", gemäß seinen Überlegungen bildet die politisch-soziale Struktur den Rahmen zur Ausübung des öffentlichen Rechts, welches in seiner Funktion der Friedensicherung dient
- bemühte sich um Trennung der politisch-sozilogischen und juristischen Methode, wobei die erstere marxistisch (vor allem durch R. Luxemburg) beeinflusst war
Biographische, autobiographische Literatur
- Schöler, Uli, Die DDR und Wolfgang Abendroth – Wolfgang Abendroth und die DDR, Hannover 2008.
- Römer, Peter, Recht und Demokratie bei Wolfgang Abendroth, Marburg 1986.
- Balzer, Friedrich-Martin (Hrsg.), Wolfgang Abendroth. Wissenschaftlicher Politiker, Bio-bibliographische Beiträge, Opladen 2001.
- Diers, Andreas, Arbeiterbewegung - Demokratie - Staat. Wolfgang Abendroth, Leben und Werk, 1906 - 1948, Hamburg 2006.
Referenzen zu anderen Projekten
- Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- HeBIS-Verbundzentrale
- Biographische Informationen des Registers zu www.deutsche-biographie.de
- Deutschsprachige Wikipedia
- Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
- Bayerische Staatsbibliothek
- Hessisches Landesamt fuer geschichtliche Landeskunde
- Titel im Verbundkatalog des GBV
- DBpedia
- VIAF
Referenzen und Quellen
DBE online (2.2.2008); DBA II, Fiche 2, 396-400; DBA III, Fiche 1, 364-385; UAL, PA 157.
Links
Art:Wolfgang Walter Arnulf Abendroth
in: Professorenkatalog der Universität Leipzig / Catalogus Professorum Lipsiensium, Herausgegeben vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Historisches Seminar der Universität Leipzig. Link: https://research.uni-leipzig.de/catalogus-professorum-lipsiensium/leipzig/Abendroth_637 Datum: 22.09.2023 |
Daten
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