Prof. Dr. phil. Dr. phil. h. c. mult. Ernst Simon Bloch
Lebensdaten ----------------------
Bildquelle: Universitätsarchiv Leipzig, N03864
geb. 08.07.1885 in Ludwigshafen gest. 04.08.1977 in Tübingen Konfession: jüdisch PND: 118511742
Lebenslauf ----------------------
Studium
1906-1911 Studium der Philosophie, Physik, Germanistik und Musik an den Universitäten München, Würzburg, Berlin
Qualifikation
1908 Promotion zum Dr. phil. in Philosophie an der Universität Würzburg Titel der Arbeit: Kritische Erörterungen über Heinrich Rickert und das Problem der modernen Erkenntnistheorie.
Akademische Karriere
1948-1951 Professor mit Lehrstuhl für Philosophie an der Philologisch-Historischen Abteilung der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig
1951-1957 Professor mit Lehrstuhl für Philosophie an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig
Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen (Auswahl)
Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1955-1961
Weitere Mitgliedschaften (Auswahl)
Mitglied der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
Mitglied im Kulturbund
Vorsitzender im wissenschaftlichen Beirat für die Fachrichtung Philosophie beim Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen der DDR 1953-1957
Ehrenmitglied der Akademie der Künste zu Berlin (West) 1975-1977
Publikationen (Auswahl) ----------------------
Geist der Utopie, München 1918.
Subjekt-Objekt, Berlin 1951.
Das Prinzip Hoffnung, Berlin 1954-1959.
Naturrecht und menschliche Würde, Frankfurt am Main 1963.
Atheismus im Christentum, Frankfurt am Main 1968.
Das Materialismusproblem, Frankurt am Main 1972.
Weitere Informationen ----------------------
1891-1895 Bayerische Elementarschule in Ludwigshafen
1895-1905 Königlich-Bayerisches humanistisches Gymnasium in Ludwigshafen
1908-1911 Teilnahme am Privatkolloquium von Georg Simmel
1911-1914 Teilnahme an Max Webers philosophisch-soziologischen Salon in Heidelberg
verheiratet seit 1913 mit Elsa von Stritzky (gest. 1921), seit 1934 in zweiter Ehe mit Karola Piotrowska
1915-1917 Umsiedlung nach Grünwald bei München und Vollendung des Manuskripts zu "Geist der Utopie"
1917-1919 nach Protest gegen den Krieg Exil in der Schweiz, hier Tätigkeit als freier Journalist und Mitarbeiter bei der Freien Zeitung und dem Freien Verlag Bern
1919-1921 publizistische Arbeit in München für das Buch "Thomas Müntzer als Theologe der Revolution"
1921-1925 Tätigkeit als freischaffender Autor und Philosoph in Berlin
1925-1927 wechselnde Aufenthaltsorte in Südfrankreich, Italien, Nordafrika und Paris
1927-1933 öffentliches Bekenntnis gegen die NSDAP und Publikation "Spuren" im Paul Cassirer Verlag
1933 im Exil in der Schweiz, 1936 in der Tschechoslowakei, 1938 Emigration in die USA
1933-1938 nach Ausbürgerung aus politischen und rassistischen Gründen Exil in Zürich, Wien, Paris und Prag mit Tätigkeit für die von Herrmann Budzislawski geleitete "Weltbühne"
1938-1940 nach dem Müncherner Abkommen Emigration nach New York, hier publizistische Tätigkeit
1940-1942 Aufenthalt in Marlboro (New Hamshire) und Arbeit am Manuskript "Das Prinzip Hoffnung"
1942-1948 Aufenthalt in Cambridge (Massachusetts) und Arbeit am Manuskript "Das Prinzip Hoffnung"
1944-1948 Mitbegründer des von Wieland Herzfelde geleiteten Aurora-Verlages in New York
1948 Berufung zum Direktor am Philosophischen Institut der Universität Leipzig, Antritt des Amtes 1949
1948-1957 Direktor am Philosophischen Institut der Universität Leipzig
1949 Rückkehr nach Deutschland (SBZ)
1951-1957 Leiter der Fachrichtung Philosophie an der Universität Leipzig
1953-1956 Herausgeber der "Deutschen Zeitschrift für Philosophie"
1955 Vaterländischer Verdienstorden (Silber), 1955 Nationalpreis II. Klasse für Wissenschaft und Technik der DDR, 1964 Kulturpreis des Deutsches Gwerkschaftsbundes der BRD, 1967 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1970 Ehrenbürgerschaft Friedrichhafen, 1975 Siegmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa
1957 Zwangsemeritierung aus politischen Gründen mit Wirkung zum 1. September 1957
1957-1961 inneres Exil mit Teilnahme an Internationalen Kongressen sowie Vortragsreisen in die Bundesrepublik Deutschland
1961 Ausschluss als Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften der DDR zu Berlin
1961-1977 Gastprofessur für Philosophie an der Universität Tübingen
kehrte 1961 von einer Vortragsreise in die Bundesrepublik nicht in die DDR zurück
seit 1961 Gastprofessor in Tübingen, wo er sein philosophisches System vollendete
1969 Dr. phil. h. c. der Universität Zagreb, 1975 Dr. phil. h. c. der Sorbonne Paris, 1975 Dr. phil. h. c. der Universität Tübingen
1984 Stiftung des "Ernst-Bloch-Preises" durch die Stadt Tübingen, 1985 Stiftung einer "Ernst-Bloch-Professur" in Tübingen durch den Suhrkamp-Verlag, 1986 Gründung der Ernst-Bloch-Gesellschaft in Ludwigshafen
DBE online (2.2.2008); DBA II, Fiche 131, 330-335; DBA III, Fiche 86, 422-423; DBA III, Fiche 87, 1-108; DBA III, Fiche 1033, 400-424; UAL, PA 322; Kürschner (1976), S. 255.
Art:Ernst Simon Bloch
in: Professorenkatalog der Universität Leipzig / Catalogus Professorum Lipsiensium,
Herausgegeben vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte,
Historisches Seminar der Universität Leipzig.
Link: https://research.uni-leipzig.de/catalogus-professorum-lipsiensium/leipzig/Bloch_583
Datum: 23.09.2023