Epochen > 1870-1918 und 1919-1932 und 1933-1945 und 1946-1989
Fakultäten > Medizinische Fakultät der Universität Leipzig
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Prof. Dr. med., Dr. h. c. mult. Wolfgang Wilhelm Johannes Rosenthal
Lebensdaten
geb. 08.09.1882 in Friedrichshagen
gest. 10.06.1971 in Berlin
Konfession: evangelisch-lutherisch
Lebenslauf
Studium
- 1902-1903 Studium der Rechtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München
- 1904-1910 Studium der Medizin an der Universität Leipzig
- 1931-1933 Studium der Zahnmedizin an der Universität Leipzig
Qualifikation
- 1910 Promotion zum Dr. med. in Medizin an der Universität Leipzig
Titel der Arbeit: Über Lues congenita tarda an der Hand eines Falles von Gumma hepatitis. - 1918 Habilitation für Chirurgie an der Universität Leipzig
Titel der Arbeit: Erfahrungen auf dem Gebiet der Urano-Plastik.
Akademische Karriere
- 1918-1930 PD für Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
- 1930-1936 nichtplanmäßiger außerordentlicher Professor für Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
- 1936-1937 planmäßiger außerordentlicher Professor für Kieferchirurgie an der Universität Hamburg
- 1945-1950 Professor mit Lehrauftrag für Kieferchirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
- 1950-1957 Professor mit Lehrstuhl für Kieferchirurgie an der Humboldt-Universität Berlin
Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen (Auswahl)
- Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
- Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Stomatologie
- Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Kieferchirurgie bis 1937
- Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kieferchirurgie seit 1934
- Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina seit 1955
- Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kiefer- und Gesichtschirurgie seit 1957
- Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Stomatologie seit 1964
- Mitglied der Gesellschaft für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichtschirurgie der DDR seit 1968
- Vorsitzender der Stomatologischen Gesellschaft an der Humboldt-Universität Berlin 1952-1957
Weitere Mitgliedschaften (Auswahl)
- Mitglied der NSDAP 1933-1937
- Mitglied der SED seit 1946
- Mitglied der SPD 1945-1946
Publikationen (Auswahl)
- (Hrsg.) Zentralblatt für die gesamte Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
- Lehrbuch der Mund- und Kieferchirurgie, Leipzig 1930.
- Spezielle Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie. Missbildungen, Entzündungen, Geschwülste, Leipzig 1951.
Weitere Informationen
- verheiratet mit Ilse, geb. Helling (1886-1939)
- 1911-1918 Assistenzarzt, Oberarzt und schließlich stellvertretender Direktor am Chirurgisch-Poliklinischen Institut der Universität Leipzig
- 1915-1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Chirurg im Kieferlazarett)
- 1919 Verleihung der venia legendi; Thema der Probevorlesung: Verwendung der freien Transplantation in der Chirurgie
- gründete 1919 mit seiner Frau das "Rosenthal-Quartett", das in ganz Europa gastierte
- 1921 Eröffnung einer chirurgischen Privatklinik in Leipzig, die 1943 zerstört wurde; danach kieferchirurgische Klinik in Thallwitz bei Wurzen
- 1933 zahnärztliche Approbation in Erlangen
- 1936-1937 kommissarischer Leiter des Instituts für Kieferchirurgie der Universität Hamburg
- 1937 Entzug der Lehrbefugnis nach Paragraph 18 der Reichshabilitationsordnung aufgrund seiner jüdischen Abstammung
- 1943 Nachweis, dass der leibliche Großvater (Graf Martin von Schönborn) nicht Jude war; Lehrverbot wurde jedoch nicht aufgehoben
- 1950-1956 Direktor der Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten an der Humboldt-Universität Berlin
- Auszeichnungen: 1951 Verdienter Arzt des Volkes, 1955 Nationalpreis der DDR, 1964 Hervorragender Wissenschaftler des Volkes
- 1952-1954 Dekan der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin
- 1957 kurzzeitige Entlassung wegen "politischer Unzuverlässigkeit"
- ihm zu Ehren wird seit 1968 jährliche der Wolfgang-Rosenthal-Preises der Deutschen Gesellschaft für Stomatologie und seit 1982 die Wolfgang-Rosenthal-Medaille vergeben
- Besuch der Thomasschule in Leipzig, Mitglied des Thomaner-Chores
Referenzen und Quellen
Ackermann, K., Die "Wolfgang-Rosenthal-Klinik" Thallwitz/Sachsen in den zwei deutschen Diktaturen, Med. Diss., Gießen 2008; DBE, Bd. 8, 1998, S. 401; Kürschner 1931, Sp. 2426; Lambrecht, R., Politische Entlassungen in der NS-Zeit, Leipzig 2006, S.157f.; UAL, PA 193.
Links
Art:Wolfgang Wilhelm Johannes Rosenthal
in: Professorenkatalog der Universität Leipzig / Catalogus Professorum Lipsiensium, Herausgegeben vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Historisches Seminar der Universität Leipzig. Link: https://research.uni-leipzig.de/catalogus-professorum-lipsiensium/leipzig/Rosenthal_303 Datum: 06.06.2023 |
Daten
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