Old home and new challenge

/ January 8, 2020/ News

[article only in german language, article written by Dr. Katarina Werneburg Leipzig University / picture: Christian Hüller / Universität Leipzig, SUK]

Alte Heimat und neue Herausforderung

Was sind die Forschungsschwerpunkte unserer Professoren? Was ist ihnen in der Lehre wichtig, und haben unsere Experten eigentlich auch Hobbys oder ein Lebensmotto? Im LUMAG stellt sich auch heute wieder einer unserer neuberufenen Professoren vor. Diesmal ist es Jens Meiler vom neu gegründeten Institut für Wirkstoffentwicklung. Sein Fachgebiet ist die computergestützte Wirkstoffforschung.

Herr Meiler, woher kommen Sie und was haben Sie studiert?

Ich bin in Leipzig geboren und aufgewachsen. Nach meinem Abitur am Wilhelm-Ostwald Gymnasium studierte ich Chemie an der Universität Leipzig.

Was waren Ihre wichtigsten beruflichen Stationen?

Ich promovierte an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt im Labor von Christian Griesinger mit der Arbeit „Mathematische Verfahren zur Aufklärung der Struktur, Dynamik und biologischen Aktivität von Molekülen unter Verwendung von NMR Spektroskopischen und Empirischen Parametern“. Im Jahre 2001 begann ich eine postgraduale Ausbildung an der Washington Universität in Seattle. In der Arbeitsgruppe von David Baker war ich an der Entwicklung der Protein Modellierungssoftware Rosetta beteiligt. Im Jahre 2005 wurde ich an die Vanderbilt Universität in Nashville berufen. In meiner Forschung verbinde ich computergestützte Verfahren mit experimentellen Methoden, um Proteine und deren Wechselwirkungen mit Wirkstoffen und anderen Biomolekülen besser zu verstehen. Im Jahr 2019 erhielt ich die Alexander von Humboldt Professur, den höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands, um meine Forschungsarbeit zurück nach Deutschland zu verlegen. Seit Anfang 2020 leite ich das neugegründete Institut für Wirkstoffentwicklung and der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet? Was sind Ihre Schwerpunkte?

Meine Arbeitsgruppe entwickelt computergestützte Verfahren auf drei Gebieten: Strukturbestimmung von Membranproteinen, computergestützte Wirkstoffforschung, und dem Design neuer Proteintherapeutika. Die Humboldt-Stiftung hat einen kurzen Film über meine Forschung produziert, der gut und allgemein verständlich erklärt, an was ich forsche.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?

Ich möchte an der Universität Leipzig auf dem Gebiet der Wirkstoffentwicklung Grundlagenforschung und Anwendung in der Medizin näher zusammenführen. Dazu werde ich computergestützte Verfahren und experimentelle Studien eng miteinander verschränken. Ich erwarte, dass die Universität Leipzig in diesem Gebiet in den nächsten fünf Jahren eine führende Rolle in Deutschland einnehmen wird.

Können Sie uns kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

In der Lehre ist mein Fokus die Integration der Apothekerausbildung in die Medizinische Fakultät. Dieser deutschlandweit neue Ansatz bietet große Chancen, die Ausbildung von Pharmazeuten weiterzuentwickeln. Gleichzeitig werde ich Doktoranden und Postdoktoranden auf dem Gebiet der modernen Wirkstoffentwicklung für Forschung an der Universität oder in der Wirtschaft ausbilden.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

… alte Heimat und neue Herausforderung.“

Welche Hobbys haben Sie?

Jonas, Sarah, Lukas und wenn dann noch Zeit bleibt, Radfahren, Schwimmen, Academixer, Klassische Musik, Kochen, guter Wein und gutes Essen.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

„Wer immer strebend sich bemüht, Den können wir erlösen“ (Goethe, Faust II)

Verraten Sie uns bitte noch Ihr Alter?

45 Jahre.

Die Fragen stellte Katarina Werneburg.
LINK: https://magazin.uni-leipzig.de/2020/01/alte-heimat-und-neue-herausforderung/