Umkämpftes Asyl. Vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart

Patrice Poutrus (U Erfurt)

Beide deutsche Staaten nahmen das Recht politisch Verfolgter auf Asyl 1949 in ihre Verfassungen auf, doch wendeten sie es höchst unterschiedlich an. Noch 70 Jahre später sorgt dieses Grundrecht für hitzige Debatten. Doch was bedeutet es konkret, wie wird es angewendet?
Patrice G. Poutrus beschreibt die Entwicklung des Asylrechts in Deutschland von der Nachkriegszeit über die Grundgesetzänderung von 1993 bis in die Gegenwart. Es wird deutlich, dass es sich bei der aktuellen Asyldebatte um eine Richtungsentscheidung handelt: Werden die Deutschen und die Europäer sich für humanitäre Solidarität und menschenrechtliche Verantwortung entscheiden oder zu einem Leben hinter Zäunen, Schlagbäumen und Mauern, also zu den Nationalstaaten des 19. Jahrhunderts, zurückkehren?
Sein gleichnamiges Buch ist eine unentbehrliche Lektüre für all jene, die die Konflikte um Asyl und Flucht in den zeithistorischen Zusammenhängen verstehen möchten.