Ziel dieses Teilprojektes war es zu zeigen, wie Jugendbanden (Maras) Raum produzieren, und zu analysieren, wie sich Maras in den Amerikas (USA, Kanada, Mexiko) und über den Atlantik nach Europa (Spanien, Italien) verbreiten und warum manche Anrainerstaaten (Costa Rica, Nicaragua, Belize, in Europa etwa Deutschland) von deren Aktivitäten eher unbeeinflusst bleiben. Im Gegensatz zu Guerillas stellen Maras eine Akteursgruppe dar, die nicht aus einem genuinen Interesse an bestimmten Räumen heraus handelt; vielmehr sind Raumformate ein Nebenprodukt der Verfolgung anderer Interessen. Die Untersuchung der Verräumlichungspraktiken der Maras zielte darauf ab, ihr bevorzugtes Raumformat zu ermitteln. Das TP ging von der Hypothese aus, dass die Mareros_as durch die Migration zwischen verschiedenen Orten einen translokalen Raum schaffen, der über mehrere Staaten hinweg aufgespannt ist und durch vielfältige Mobilitäten und rituelle Praktiken stabilisiert wird. Daraus ergibt sich ein „innerer“ Raum, der eine zentrale Rolle für die Identifikation der Maras und ihre Aktionsfähigkeit spielt.