Zwangsmigration im Europa der Moderne. Nationale Ursachen und transnationale Wirkungen

Stefan Troebst (SFB 1199, GWZO & Leipzig U) & Michael Wildt (HU Berlin), eds.

Publication Date

April 2016

Publisher

Leipzig: Leipziger Universitätsverlag

Language

German

Type

Journal

Journal

Comparativ

Volume

26

Issue

1

Synopsis

Politisch, ideologisch, ethnisch, religiös, militärisch oder anders begründete erzwungene Migrationen haben das Europa der Moderne maßgeblich geprägt. Die Vorstellung eines ethnisch homogenen Nationalstaates gewann mit dem Zusammenbruch der Imperien im Ersten Weltkrieg und dem Aufbau einer europäischen Nachkriegsordnung, die im Zeichen eines Selbstbestimmungsrechts der Völker stehen sollte, weite Zustimmung. In zahlreichen Kriegen wurden Zivilbevölkerungen im Zuge von Militäraktionen zur Flucht gezwungen – häufig ohne Rückkehrmöglichkeit – oder gezielt vertrieben. Und im Zuge von Nachkriegsregelungen wurden zwischenstaatliche Verträge über den “Austausch” ganzer Bevölkerungsgruppen oder den “Transfer” einer nationalen Minderheit aus dem einen in einen anderen Staat vereinbart. Der Übergang von Vertreibung und ethnischer Säuberung zu Massenmord und Genozid wurde im Europa der Moderne fließend.

  • Vorwort (Stefan Troebst & Michael Wildt).
  • Ethnonationale Homogenisierungspolitik zwischen Vertreibung und Zwangsassimilierung. Schweden und Bulgarien als europäische Prototypen (Stefan Troebst).

 

Biographical Notes

Prof. Dr. Stefan Troebst (SFB 1199, Leibniz Institute for the History and Culture of Eastern Europe (GWZO) & Global and European Studies Institute, Leipzig University, Germany)
Stefan Troebst ist Historiker und Slavist sowie seit 1999 Professor für Kulturgeschichte des östlichen Europa an der Universität Leipzig. Am dortigen Global and European Studies Institute (GESI) leitet er das Masterprogramm “European Studies” und fungiert überdies als stellvertretender Direktor des ebenfalls in Leipzig ansässigen Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO). Eines seiner Forschungsfelder ist die Geschichte der Osthälfte Europas im Kalten Krieg.

Prof. Dr. Michael Wildt (Department of History, Humboldt University of Berlin, Germany)
Michael Wildt ist Historiker und Professor für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist zudem Vorsitzender der Historischen Kommission zu Berlin und Mitherausgeber der Zeitschriften WerkstattGeschichte und Historische Anthropologie.