Aus der Geschichte des Zahnziehens - Zahnschlüssel



Abb. 1:      Zahnschlüssel, um 1750
Ein Zahnschlüssel hat einen geraden Schaft, einen querstehenden Griff (anfangs Ring wie bei einem richtigen Schlüssel) und eine drehbare Kralle am anderen Ende, die als Widerlager ausgebildet ist. Das Widerlager wurde gegen die Zahnwurzel angesetzt und die Kralle über der Zahnkrone befestigt. Dann drehte man den Schlüssel wie in einem Schloss herum, wodurch der Zahn von seinem Platz entfernt wurde. Es war dies eine sehr schnelle Methode, den Zahn zu entfernen.
Zahnschlüssel wurden erstmals 1742 von Alexander Monro (1679-1767) erwähnt. Seine verschiedenartigen Bezeichnungen in der Frühphase seiner Anwendung ("Pélican", "Levier") verwirren etwas, stehen sie doch für Instrumente, die wir früher schon kennen- lernten.
Die ersten Formen des Zahnschlüssels erinnern in der Tat an einen Kirchenschlüssel. Die Griffe waren zunächst aus Metall, später aus Holz oder Elfenbein. In den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts war der Zahnschlüssel das gebräuchlichste und beliebteste Extraktionsinstrument. Für Kinder wurde er in speziellen kleineren Größen hergestellt. Mancherorts benutzt man den Zahnschlüssel bis in unser Jahrhundert.


Abb. 2:      Zahnschlüssel, um 1796

Abbildungsnachweis:
Abb. 1: Bennion, E.: Alte zahnärztliche Instrumente. Köln 1988, S. 37
Abb. 2: Knaur, Thomas: Selectus instrumentorum chirurgicorum ... Wien 1796, Tab. 16 (Ausschnitt)
Ausgestellte Objekte:
 
 
Zahnschlüssel,
18. Jahrhundert
Zahnschlüssel mit federndem
Griff, 18. Jahrhundert
Zahnschlüssel,
19. Jahrhundert
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