Aus der Geschichte der Endoskopie - Zystoskop



Abb. 1:   Weiblicher Katheter (Nachbildung) 1. Jh.
Mit einem Zystoskop wird die Blase untersucht. Schon in der griechischen Antike wurden Katheter benutzt, um den Zugang zur Harnblase zu ermöglichen. Genaugenommen waren das die ersten "Endoskope", wenngleich in einer sehr unvollkommenen Form. An diesem Beispiel aus dem Bereich der Urologie lässt sich gut verdeutlichen, mit welchen Problemen eine Untersuchung von Kanälen und Hohlräumen des menschlichen Körpers verbunden war. Man musste den engen Raum öffnen, ihn ausleuchten und eine Bildübertragung zum Auge ermöglichen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts gelang Maximilian Nitze (1848-1906) die Lösung dieses Problems. So ist zu erklären, dass die moderne Endoskopie der Medizin erst seit knapp einem Jahrhundert als Technik zur Verfügung steht.
Leopold Casper (1859-1959) entwickelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein sogenanntes Elektroskop, dessen unterschiedliche Ansätze es möglich machten, das Innere der Nase, des Ohres, des Mundes, des Darmes, der Vagina und des Harntraktes zu betrachten.


Abb. 2:   Elektroskop nach L. Casper


Unter den heutigen modernen Voraus- setzungen sind die Untersuchungstechniken wesentlich verfeinert und ergeben detaillierteste Ergebnisse. Videoaufnahmen innerer Organe, die mit Hilfe der Endoskopie gewonnen werden, sind keine Seltenheit.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Abb. 3:   Evis Cystovideoscope, 20. Jahrhundert
Abbildungsnachweis:
Abb. 1: Medizinhistorische Sammlung Karl-Sudhoff-Institut, Inv.-Nr. 0670
Abb. 2: Aesculap AG für Feinmechanik (Hg.): Aesculap-Musterbuch, AG für Feinmechanik,
           vormals Jetter & Scheerer. Tuttlingen 1922, S. 554
Abb. 3: Olympus: Evis Cystovideoscope
Ausgestellte Objekte:
 
 
Elektroskop (Urethroskop)nach Leopold Casper,
19. Jahrhundert
Spritzenzystoskop nach Nitze,
20. Jahrhundert
Zystoskop,
20. Jahrhundert
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