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Kurze Baugeschichte der Universität Leipzig

Der Universitätsneubau am Karl-Marx-Platz 1968-75


Mit der sog. 3.Hochschulreform wurde die Leipziger Universität völlig umstrukturiert und alle Fakultäten aufgelöst und sog. Sektionen gebildet. Dieser Umstrukturierung folgte der Plan der völligen baulichen Umgestaltung, die neue sozialistische Universität sollte nichts mehr gemein haben mit der alten bürgerlichen Ordnung, noch nicht einmal deren Bauten sollten es wert sein, zu überleben. Der Neubauplan sah den kompletten Abriß aller noch vorhandener Gebäude am Karl-Marx-Platz (früher und heute Augustusplatz) vor.

Im Mai 1968 wurde in einem beispiellosen, sich über alle Einwände und Proteste hinwegsetzenden politischen Willkürakt die völlig intakte Universitätskirche gesprengt. Einige wenige Kunstwerke konnten vorher geborgen werden. Wenige Tage später erfolgte die Sprengung der am Karl-Marx-Platz (früher und heute Augustusplatz) verbliebenen beschädigten, aber genutzten, Bauten von Arwed Roßbach

Zitat Architekt Henselmann:
"Im Schoße dieser neuen Produktivkraft als Massenkraft wird der sozialistische Baustil geboren, trotz aller Widrigkeit, trotz aller Klippen, trotz aller Unvollkommenheiten."

Weitere Architekten für den Neubau waren /57/:

A.G.Gross, H.Ullmann (Städtebau und architekt. Grundkonz.)
/
H.Ullmann, E.Göschel, V.Sieg, R.Skoda (Projekt)
 
Modellaufnahme der Neubauten am Karl-Marx-Platz /56/

Lageplan der Neubauten am Karl-Marx-Platz mit ungefährer Lage (rot) der nach dem 2.Weltkrieg erhaltenen und 1968 gesprengten Vorgängerbauten


Oben: Grimmaische Straße
Links: Universitätsstraße
Rechts: Karl-Marx-Platz (Augustusplatz) /89/


Bauten:
  • Hauptgebäude (Lageplan rechts oben)
  • Seminargebäude (Lageplan links oben)
  • Mensa (Lageplan mitte oben)
  • Hörsaalkomplex (Lageplan mitte unten)
  • Sektionshochhaus (Lageplan rechts unten)


 

Ursprünglich beherbergte das Hauptgebäude u.a. das Rektorat und zentrale Verwaltungen und das Universitätshochhaus ("Uniriese") vor allem die gesellschaftswissenschaftlichen Sektionen. Im Laufe der 90er Jahre wechselte sowohl das Rektorat als auch die zentralen Verwaltungen aus dem ´Hauptgebäude´ in Gebäude auf dem Areal Ritterstr./Goethestr., das Rektorat z.B. in das "Königlichen Palais".

Nach dem Verkauf des Universitätshochhauses 1998 wurden die darin befindlichen universitären Einrichtungen auf verschiedene Unterkünfte im Stadtgebiet verteilt, bis neue zentrale Gebäude bereitstehen.


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Gestaltung: Andreas Zerbst, aktualisiert von der AG Senorenstudium und Internet Oktober 2009