Der Anstrengung des Universitätsrektors Caspar Borner
ist es zu verdanken, daß 1543 die Universität das säkularisierte
Dominikanerkloster von Herzog Moritz übertragen erhielt, gegen den Willen
der Stadt Leipzig, welche ein Vorkaufsrecht auf das Klostergelände besaß.
1544 erhielt Caspar Borner die Urkunde über die Verleihung des Paulinums.
Bis 1546 dauert der Umbau der Klosteranlage für die neue Zweckbestimmung.
Das Dominikanerkloster St. Pauli war 1229 auf dem Gelände einer geschleiften
Burganlage des Markgrafen Dietrich des Bedrängten errichtet worden. Alle
Klostergebäude waren von ca. 1470 bis 1520 durch neu ersetzt worden.
Die bis in unsere Zeit erhalten gebliebene
Klosterkirche fiel 1968 der radikalen
Umgestaltung des Karl-Marx-Platzes (vormals und heute Augustusplatz) zum
Opfer.
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Pauliner Kolleg, um 1665 /47/
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- Paulinerkirche, für Promotionen und akademische Leichenfeiern
- Aufbewahrungsraum (ehem. Dormitorium)
- Hörsaal für Mediziner
- Hörsaal für Juristen
- Hörsaal für Philosophen und Theologen
- Hörsaal für Camerarius, später Raum für das Consilium
- Konviktspeisesaal
- Küche
- Vorratsräume
- 1.Obergeschoß als Bibliothek (Erdg. ehem. Brauerei)
- Wirtschaftsgebäude
- Torhäuser mit Bad, Backstube etc.
- Kornhaus
- Beguinenhaus (Professorenwohnungen)
- Bäckerhäuslein (Professorenwohnungen)
- Wohnung Prof. Camerarius
- Wohnung Borners (?)
- Krankenhaus
- (ehem. Refektorium, später abgebrochen)
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A - Kreuzgarten
B - Priorgarten
C - Garten in der Bibliothek
D - Vorderer Paulinerhof
E - Großer Garten
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Grundriß Klosterbauten 1543 /85/
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1797 genehmigten die Dezemviren eine Hauptreperatur des
Vorderpaulinums. Diese wurde in drei Schritten durchgeführt.
Dabei wurde neben der Reperatur des Gebäudes ein 3.Obergeschoß
aufgesetzt. Beendet wurde das ganze 1806 mit dem Hochrelief für
das Fronton.
Dies war der eigentlich einzige ´Neubau´ im Pauliner Kolleg
seit es im Besitz der Universität war, also seit ca. 250 Jahren.
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Vorderpaulinum (Universitätsstr.) um 1800 /87/
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