uni

Alma Mater Lipsiensis
Universität Leipzig

Arbeitsgruppe Zeitzeugen
der Seniorenakademie

Berichte über Erlebnisse

Was wir wollen | Berichte schreiben | Chronik | Aktuelles | Impressum

Erlebnisse als Reiseleiter des Reisebüros der DDR

Ein Bericht von Dr. Rolf Beyer, Leipzig

Teil 1. Reiseziele am Meer

Sotschi, Russland

 

Ein Urlaub im Bade- und Kurort Sotschi (Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014) hatte besondere Reize. Die Stadt erstreckt sich 145 km entlang des Schwarzen Meeres, hat subtropisches Klima und bietet den Urlaubern außer Baden vielfältige Abwechslungen.

sotschi

 

Während eines Urlaubs in Sotschi  bestand die Möglichkeit mit einem Förster in die Bergwälder zu fahren um Wild zu beobachten. Angeboten wurden auch Hubschrauberrundflüge über den dort 25 km entfernten Kaukasus. Diese Möglichkeiten nutzte aber nur ein Teil meiner Touristen. Alle beteiligten sich aber an einer Busfahrt zum Riza See und einer dortigen Bootsrundfahrt von etwa 30 Minuten. Hier gab es zwei Erlebnisse.

  • Obwohl es in die Berge mit vielen steilen Serpentinen ging, bemerkte ein Tourist, dass der Bus völlig abgefahrene Reifen hatte. Als ich die Dolmetscherin und den Fahrer darauf aufmerksam machte, zuckten die nur mit den Schultern. Antwort: Wir haben keine anderen, aber die halten noch sehr lange. Daraufhin haben wir uns auch die Reifen der anderen Touristenbusse angesehen. Überall das gleiche Bild. Erstaunlich war, dass wir nie von einem Unfall hörten.  

  • Der Riza See selbst liegt in den Bergen Georgiens (950 m ü. Meeresspiegel, 1 km lang, 500 m breit, 150 m tief ). Unterwegs machten wir an einem Rastplatz eine Pause. Dort stand ein Kiosk und verkaufte Getränke und Andenken. Was uns aber erstaunte war, dass den Touristen auch Bilder von Stalin angeboten wurden. Das fanden die Einheimischen völlig normal, da Stalin ein Georgier war und deshalb – trotz seiner Verbrechen an die viele dort nicht glauben wollten  - verehrt wurde.

Die angenehmste Zeit in Sotschi erlebte man aber am Meer. Dort konnte man auch mit Tragflächenbooten verschiedene Ziele ansteuern. Eine schöne Bootsfahrt verlief parallel zur Küste. Für uns „Flachlandtiroler“ war es schon etwas besonderes, wenn man vom Boot aus zum Ufer schaute und dort im warmen Wasser viele Badende sah und dahinter die Berge des Kaukasus, die oben mit Schnee bedeckt waren. 



Baku, Aserbaidschan

Eine sehr interessante Reise führte über Tbilissi (Georgien) nach Baku. Von Dresden ging es mit dem Flieger nach Moskau und von dort nach Tbilissi. Nach Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten dort begann eine Busfahrt von etwa 750 km nach Baku mit Übernachtungen, Stadtrundfahrten, Besichtigungen usw. in den Städten Telawi und Scheki (u.a. der farbenprächtige Palast der Scheki-Khane).

Kinderggrab

 

Wie viele Kilometer wir wirklich fuhren blieb ungeklärt, da der Busfahrer völlig neu war und einmal sehr weit von der Strecke abkam. Das hatte aber für uns einen großen Reiz, da wir sehr abgelegene Dörfer und das dortige Leben kennen lernten. In einem war gerade Markt. Wir waren so neugierig, dass eine sehr lange Pause entstand. Den letzten Teil der Strecke fuhren wir dann über die bekannte Seidenstraße.

In Baku (Hauptstadt von Aserbaidschan) bemerkten wir bei der Ankunft einen leichten Ölgeruch in der Luft. Dieser war ständig zu spüren, wurde von den etwa 800.000  Einwohnern aber gar nicht mehr wahrgenommen. In der Stadt, die direkt am Ufer des Kaspischen Meer liegt, drehte sich alles nur ums Erdöl. Auch wir machten uns mit der Förderung vertraut. Die Förderpumpen im Meer waren alle mit Holzstegen verbunden, auf denen die Ölleitungen lagen und Autos fuhren. Mit diesen erreichten die Arbeiter, die die Pumpen warteten, sehr schnell ihre Ziele.

Kaspi

 

Auch wir durften - im wahrsten Sinne des Wortes - einmal mit dem Auto über das Kaspische Meer fahren. Ein ganz tolles Erlebnis. Die Förderpumpen hatten aber schon „viele Jahre auf dem Buckel“. Deshalb floss öfter auch etwas Erdöl ins Meer, was zu dem ständigen Ölgeruch führte.

Völlig neu war für uns, dass in Baku auch weißes Erdöl gefördert wurde. Es gab aber nur ein kleineres Feld und somit eine begrenzte Fördermenge. Da dieses Erdöl eine sehr hohe Qualität hatte, wurde es nie exportiert. Man erzählte uns, wenn man das weiße Erdöl mit Wasser mischt, kann es in bestimmten Maschinen wie Benzin eingesetzt werden. Da wir an der Existenz des weißen Erdöls zweifelten, wurde es uns gezeigt.

Da wir im Kaspischen Meer baden wollten, das Wasser in Baku aber dazu nicht geeignet war, fuhren wir immer 60 km weiter zu einer Badeanstalt. Unterwegs stellten wir fest, dass auch auf dem Land viele Förderpumpen, die auf freiem Gelände ohne Umzäunung standen, Tag und Nacht in Betrieb waren. Von der Badeanstalt hatten wir uns in dieser Gegend nicht viel versprochen, waren aber völlig überrascht, dass alles was man sich so wünscht, geboten wurde.

Eine Exkursion zum Tempel der Feueranbeter auf der Halbinsel Apsharon sowie zu den vorzeitlichen Felsenmalereien in Gobustan brachte uns viele neue Eindrücke.

Doch dann ergab sich etwas, was wir nicht einordnen konnten. Ein Ehepaar kam von der Post zurück und erzählte: „Wir sind in der DDR Russischlehrer, wollten auf der Post Briefmarken kaufen, erhielten aber keine obwohl wir in russisch darum baten. Als wir uns beim weggehen in deutsch fragten, ob man in Aserbaidschan die russische Sprache nicht versteht, wurden wir von der Postfrau in russisch zurückgerufen und erhielten die Marken.“

Als ich bei der Dolmetscherin vorfühlte, wie man das werten kann, erzählte sie, dass über alles Wichtige im Lande nur in Moskau entschieden wird und die Russen deshalb nicht besonders beliebt sind. So hatten wir abends beim Bier ein neues Thema, da wir vorher noch nie gehört hatten, dass es zwischen den Völkern der Sowjetunion tiefer gehende Differenzen gab. Nach dem Zerfall der UdSSR wurden dann viele Probleme sichtbar.  

 

Pizunda, Abrasien

Pizunda ist ein Badeort mit 10.000 Einwohnern am Schwarzen Meer, etwa 100 km von Suchumi (Hauptstadt Abrasiens) entfernt. Obwohl Pizunda einen steinigen Strand hat, war der Ort bei den Touristen sehr beliebt. Dort erlebten wir sehr gastfreundliche Menschen und auch jahrhundert alte Bräuche.

Wir Touristen gingen regelmäßig auf den Markt Melonen kaufen. Im angenehm warmen Wasser des Schwarzen Meeres zu sitzen und die dortigen saftigen Melonen zu essen, das hatte was. Auf dem Markt musste man aber handeln. Gleich den Preis zu bezahlen, den der Händler nannte, glich fast einer Majestätsbeleidigung. Zum Kauf, selbst einer Melone, gehörte das Feilschen. Erst wenn das erfolgt war, zeigte sich auch der Händler zufrieden.  

Am Abend gab es bei Bedarf Mondscheinfahrten auf dem Schwarzen Meer. Mit einem kleinen Dampfer ging es hinaus. Getrunken wurde fast nur Sekt, der sehr billig war und nur flaschenweise verkauft wurde. Oft begleiteten den Dampfer, zur Freude der Touristen, zahlreiche Delphine. Über die Lautsprecher erklangen meist deutsche Schlager, die von Touristen überspielt worden waren. Besonders belustigt waren wir DDR-Bürger darüber, dass bei jeder Fahrt auch das Lied erklang: „Kreuzberger Nächte sind lang“. Den Abrasiern  gefiel diese Melodie. 

Pizunda

 

Wurde in Abrasien ein Fest gefeiert, auch das erlebte ich in Pizunda, konnten auch Fremde - wenn sie wollten - daran teilnehmen. Der riesige Tisch war mit Getränken und Speisen so überladen, dass später ein Teil weggeworfen werden musste. Das Sagen hatte der Älteste, der an der Stirnseite der langen Tafel saß und den man Tamartan nannte. Während der Feier wurden zwischendurch öfter kurze Reden gehalten, die immer mit einem tollen Trinkspruch und einem großen Schluck Wodka – das war das Wichtigste – endeten. Wollte jemand eine Rede halten, musste er sich dafür vom Tamartan aber vorher die Genehmigung einholen. 

Übrigens, kam eine Familie (alle Generationen) zusammen um ein wichtiges Problem zu beraten, war auch hier der Älteste derjenige, der das Wort erteilte. Seine Meinung entschied auch bei unterschiedlichen Auffassungen. Er achtete auch darauf, dass alle Frauen, deren Männer verstorben waren – auch wenn sie noch jung waren -, bis zum Lebensende schwarze Kleidung trugen. Ausnahme, sie heirateten wieder.

Als wir einmal, etwa 6 Personen,  mit dem Linienbus das etwa 30 km entfernte Gagra besuchten, erlebten wir dort eine für uns beeindruckende Beerdigung. Auf der Straße kam uns ein Trauerzug entgegen. Der offene Sarg stand auf der Ladefläche eines LKW, bei dem die Seiten heruntergeklappt waren. Vor dem LKW lief ein Mann, der ein großes Foto vom Toten trug. Dieses wurde dann am Grab, nachdem der Sarg geschlossen und versenkt worden war, oberhalb des Kopfendes festgemacht und verblieb dort für immer. Die Trauernden gingen vom Wohnhaus des Toten bis zum Friedhof hinter dem LKW her. Unterwegs kamen immer mehr Menschen hinzu. Auch wir schlossen uns an. Am Grab wurden auch die Reden gehalten. Eine Kapelle gab es nicht.

Starb jemand, musste er noch am gleichen Tag oder spätestens am Folgetag beerdigt werden. Eine zeitweise Aufbewahrung der Leiche war nicht möglich. Gagra war, da die Berge des Kaukasus bis 200 Meter ans Schwarze Meer herankamen, der heißeste Ort der Sowjetunion mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. 

In Abrasien wurden – wie man uns immer wieder erzählte - die Alten sehr verehrt und deren Lebenserfahrungen hoch geschätzt und genutzt. Wenn ich das mit der heutigen Forderung bei uns, „jung und dynamisch“ und den Hiobsbotschaften aus manchen Altersheimen vergleiche, komme ich schon ins Grübeln, woher die westliche Überheblichkeit gegenüber Ländern aus anderen Kulturregionen kommt.  

 

Mamaia, Rumänien

Eine andere Reise führte 1989 in das rumänische Mamaia am Schwarzen Meer. Das Baden dort war herrlich. Aber die Armut des Landes begegnete uns auf Schritt und Tritt. Was es sonst nirgends gab, im Hotel bettelten uns die Zimmerfrauen an. Das nahm uns so mit, dass jeder etwas gab. Eine Touristin von uns saß zum Schluss in Badelatschen im Flieger, da sie alle Schuhe geopfert hatte.

Vor einer Besichtigung des Hafens von Constanta und Vorführungen im dortigen Delphinarium waren wir gebeten worden alle Wertgegenstände im Hotel zu lassen oder sicher am Körper zu tragen. Obwohl wir alle aufpassten um Dieben keine Chance zu geben, war einer Touristin trotzdem ihre Handtasche von hinten aufgeschlitzt und die Geldbörse gestohlen worden.

Bei Fahrten mit dem Bus bemerkten wir, dass in Abständen von  etwa 400 Metern, jeweils über die gesamte Breite der dortigen Landstraßen, Transparente mit Bildern und Sprüchen vom rumänischen Diktator Nicolae Ceausescu gespannt waren. Das führte natürlich zu Diskussionen über den Personenkult. Wir hatten in der DDR auch nicht wenige Transparente, aber so etwas hatte noch keiner gesehen.

 


 

Teil 2. Reiseziele Städte und Landschaften

 

Budapest, Ungarn

Budapest war als Reiseziel sehr beliebt. Solche Sehenswürdigkeiten wie Fischerbastei, Parlament, Margareteninsel, St. Stephan Basilika usw. beeindruckten. Die Touristen meiner Gruppe begeisterte auch eine Tagesfahrt zum Donauknie sowie ein Besuch der bekannten Zentralmarkthalle. Natürlich ließen wir es uns auch in den Thermalbädern, so u.a. im  Gellert Bad, gut gehen.

Hotel

 

Die Budapester Hauptstraßen zeigten sich von ihrer besten Seite. Was aber nicht so recht ins Bild passte war, dass sich in vielen Hauseingängen große Schaukästen mit Stricksachen befanden. Daneben stand, in welcher Wohnung diese zu erwerben waren. Da meiner Frau etwas gefiel klingelten wir an der betreffenden Wohnungstür. Als aufgemacht wurde sahen wir, dass der Korridor ein Verkaufsraum war, in dem die von der Familie gestrickten Sachen angeboten wurden. Gleiches stellten Mitglieder unserer Reisegruppe auch an anderen Stellen fest. Viele Ungarn hatten zwei Einnahmequellen, da die Löhne nicht sehr hoch waren.

Da wir immer neugierig waren, verließen wir auch die Hauptstraßen  und schauten uns die Gegenden dahinter an. Da waren wir allerdings erschrocken. Dort sah es teilweise sehr wüst aus, da an vielen Häusern seit langer Zeit nichts mehr gemacht worden war. So ergab sich für uns: Budapest war Klasse, es gab aber  – wie auch bei uns in der DDR – einen großen Sanierungsbedarf  an den Wohngebäuden. 

 

Moskau, Russland

Kam man mit einer Reisgruppe nach Moskau, gehörte meist zum Programm eine Stadtrundfahrt, ein Besuch des Leninmausoleums, des Kreml, der Allunionsausstellung sowie eine Fahrt nach Gorki zu Lenins Wohnstätte nach 1918.

Bei einer Reise im Jahr 1984 gab es viele Touristen meiner Gruppe, die mehr über die Lebensverhältnisse des normalen Menschen in Moskau wissen wollten. Deshalb baten wir unsere Dolmetscherin um Hilfe. Folgendes Bild ergab sich:

Wohnhäuser, die meisten benötigten dringend einer Sanierung. Die Wohnungsgrößen waren für vergleichbare Familien wesentlich kleiner als in der DDR.

Lohn, im Durchschnitt netto 180 Rubel plus etwa 30 Rubel aus gesellschaftlichen Fonds.

Sozialversicherung gab es nicht. Die hiermit verbundenen Ausgaben bezahlte der Staat.

Lohnsteuer 10 – 13 %, abhängig vom Einkommen.

Miete 14 – 16 Kopeken je Quadratmeter (abhängig von Müllschlucker, Fahrstuhl usw.).

Telefon 2,50 Rubel je Monat, Stadtgespräche gebührenfrei.

Strom 4 Kopeken je kWh.

Gas Pauschale von 40 Kopeken je Person im Monat, Verbrauch beliebig.


Frauen  97 % gingen einer Arbeit nach.

Rente Männer mit 60, Frauen mit 55, Frauen mit 5 Kindern und mehr mit 50 Jahren.


Reisebüro Intourist verfügte über 160 Dolmetscher für DDR-Reisegruppen und 160 Dolmetscher für westdeutsche Reisegruppen.


 

Sinaia, Rumänien

Unser Urlausort Sinaia lag in den Karpaten. Von unserem Hotel aus konnten wir mit der Seilbahn auf  den 2000 m hohen Kamm fahren und dort wunderbar laufen ohne große Steigungen überwinden zu müssen. Bei einer Wanderung dort oben entdeckten wir an einer sehr breiten Stelle des Kamms völlig überraschend ein Trainingszentrum für Spitzensportler (Hotel, Hallen, Sportplatz usw.). Dort trainierten gegen gute Bezahlung manchmal Sportler aus sozialistischen Ländern und manchmal Sportler aus westlichen Ländern. Sie nutzten die Höhenluft zur Leistungssteigerung. Wer trainierte war den Rumänen egal, Hauptsache es gab Devisen.

Ungefähr 3 km weiter erreichten wir das weithin sichtbare Heldendenkmal (zu Ehren der gefallenen Soldaten im 1. Weltkrieg), bestehend aus einem riesigen Kreuz (etwa 20 m hoch). Etwa 100 Meter entfernt davon ging es über 900 Meter senkrecht in die Tiefe. Davor war ein Geländer angebracht. Als wir dort ankamen hatten 5 Jugendliche das Geländer überklettert, sich vorn auf die Kante gesetzt und ließen die Beine über dem Abgrund baumeln. Als wir das sahen fuhr uns ein riesiger Schreck in die Glieder. Wir gaben uns untereinander Zeichen leise zu sein. Als sich ein Jugendlicher umdrehte winkten wir, zu uns hinter das Geländer zu kommen. Sie taten uns den Gefallen, was sie dabei sagten verstanden wir aber nicht. Später konnten wir von der Seite aus in die Tiefe sehen. Dort unten befanden sich sehr viele Kreuze. Als wir das bemerkten wurde uns nochmals sehr sehr komisch in der Magengegend.    

In Erinnerung blieb mir von Sinaia auch die Besichtigung des dortigen Klosters.  Die Mönche baten um 4 Leu Eintritt. Dafür konnte man an einer Messe der orthodoxen katholischen Kirche teilnehmen.

Kloster

 

Wie uns gesagt wurde, waren die Eintrittsgelder die einzigen Einnahmen der Mönche. Um sich Essen zu beschaffen nutzten sie noch einen Garten und hielten mehrere  Ziegen. 

 

Gori, Georgien

Bei einer Reise durch Georgien wurde uns auch Gori, der Geburtsort von Stalin, gezeigt. Was wir dort sahen verschlug uns die Sprache. Für Stalin war, neben seinem Geburtshaus, ein riesiges Museum gebaut worden.

Die dortige Atmosphäre spiegelt folgendes Erlebnis wider:

Unsere sympathische Dolmetscherin – die bestimmt regelmäßig Touristen durch das Museum führt – überfiel plötzlich eine Ergriffenheit als sie mit immer leiser werdender Stimme folgendes berichtete: „Stalins Sohn Jakow wurde 1941 von den Deutschen gefangen genommen. Als 1943 Generalfeldmarschall Paulus in sowjetische Gefangenschaft geraten war, machte Hitler das Angebot, beide auszutauschen. Führende Funktionäre in Moskau schlugen Stalin vor das Angebot anzunehmen. Das lehnte Stalin mit den Worten ab, alle Soldaten sind meine Kinder.“ Bei den letzten Worten hatte die georgische Dolmetscherin sogar Tränen in den Augen.

Anmerkung: Stalins Sohn erlebte das Kriegsende nicht mehr.

 



     Seitenanfang
Website der AG Zeitzeugen
Templates