Das Team und seine Forschungsschwerpunkte

Arbeitspaket 1: Erforschung der klinischen Risikofaktoren für Schwangerschaftskomplikationen und Etablierung von Risikomodellen Schwangerschaft und Geburt

Gynäkologie und Geburtsmedizin

Arbeitsgruppe Gynäkologie und Geburtsmedizin
v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Bahriye Aktas (Projektleitung, Leiterin der Klinik u. Poliklinik f. Frauenheilkunde), Prof. Dr. med. Holger Stepan (Principal Investigator, Leiter der Abteilung f. Geburtsmedizin), Dr. med. Marie Münch (Advanced Clinician Scientist, Oberärztin gyn. Endokrinologie u. Reproduktionsmedizin), Alissa Cornelis (Clinician Scientist, Ärztin Gynäkologie), Alina Saleh (Clinician Scientist, Ärztin Geburtsmedizin), Ines Christoph (Projektkoordinatorin).

Andrologie

Arbeitsgruppe Andrologie
v.l.n.r.: Cornelia Schneider (MTA), Nicole Schenk (MTA)​​, Dr. med. Till Mittank-Weidner (Oberarzt), Prof. Dr. med. Uwe Paasch (Leiter der Andrologie), Prof. Dr. med. Sonja Grunewald (Oberärztin).

Forschungsschwerpunkte

Die Forschungsgruppe „Schwangerschaft und Geburt“ adressiert potenzielle Mechanismen der Fehlgeburten nach Kinderwunschbehandlung sowie einer eingeschränkten Fertilität durch verschiedene Parameter. Selbst nach Altersadjustierung der Abortrate bestätigt die Datenlage eine erhöhte Anzahl von Fehlgeburten und weiteren Schwangerschaftskomplikationen nach Durchführung reproduktionsmedizinischer Maßnahmen (Artificial Reproductive Technologies = ART) im Vergleich zu Graviditäten nach Spontankonzeption. 

Neben anamnestischen Faktoren und metabolischen Parametern, liegt der Schwerpunkt unserer Arbeitsgruppe auf der Erfassung endokriner, immunologischer sowie hamostaseologischer Marker, welche potenziell die Implantation und den weiteren Schwangerschaftsverlauf beeinflussen. Diese werden im Blut oder in Endometriumbiopsien bzw. anhand von Abortmaterial erfasst.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Erfassung langfristiger Effekte onkologischer Maßnahmen, insbesondere neuer, zielgerichteter Therapiestrategien („targeted therapy“), auf die Fertilität und endokrine Funktion junger Erwachsener nach Krebserkrankung.

Fehlfunktionen der Plazentation nach ART und daraus resultierende Komplikationen wie Wachstumsstörungen des Feten, Plazentaanomalien oder hypertensive Schwangerschaftserkrankungen, die in eine maternale sowie fetale Gefährdung resultieren können, sollen durch die Analyse sonografischer und serologischer, insbesondere angiogener (sFlt-1, PlGF) Marker erfasst und ihre prädiktive Potenz validiert werden. Ziel ist auch, potenziell modifizierbare Parameter frühzeitig in der Schwangerschaft zu detektieren, um perspektivisch den weiteren Schwangerschaftsverlauf positiv zu beeinflussen.

Auch die diagnostische Potenz nicht-invasiver Pränataldiagnostik (NIPD), basierend auf der Analyse zirkulierender fetaler DNA im mütterlichen Blut, soll im LE-REP-Projekt in der Kohorte nach ART im Vergleich nach Spontankonzeption beleuchtet werden. Internationale Daten zeigen an, dass der fetale Anteil im maternalen Blut nach einer Kinderwunschbehandlung verringert ist. Dabei stellt sich auch die Frage, ob zusätzlich ein Unterschied in der Menge der zellfreien DNA bei den verschiedenen reproduktionsmedizinischen Modalitäten und Embryonenqualitäten (z.B. fresh vs. frozen cycle, cleavage stage vs. Blastozyste, Gardner Klassifikation) zu erfassen ist, und, ob dieser eine Vorhersage in Bezug auf das Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen (z.B. Präeklampsie oder eingeschränktes fetales Wachstum) erlaubt. Von andrologischer Seite soll der Einfluss subzellulärer Spermienparameter (DNA-Fragmentierung, Apoptose-Signalkaskaden, oxydativer Stress, Veränderung der Spermienmembran, Veränderung des Spermienmetabolismus, Konzentration von >60 Umweltgiften und Metaboliten) auf die Fehlgeburtsrate und das Outcome nach Kinderwunschbehandlungen analysiert werden.

Arbeitspaket 2: Auswirkung einer Kinderwunschbehandlung, Adipositas und anderer maternaler Risikofaktoren auf die Entwicklung und Gesundheit von Kindern

Life Child

Team Life-Child mit Fridolin

Forschungsschwerpunkte

Die LIFE Child-Studie untersucht bei derzeit über 5000 teilnehmenden Kindern die gesunde Kindesentwicklung von der Schwangerschaft bis ins frühe Erwachsenenalter. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren die Kindesentwicklung positiv oder aber negativ beeinflussen. Im Rahmen von LE-REP übernimmt LIFE Child die Weiterverfolgung der Kinder nach der Geburt.

Arbeitspaket 3: Erforschung der pathophysiologischen Mechanismen, welche nach Kinderwunschbehandlungen zu Fehlgeburt, Präeklampsie und langfristigen metabolischen Erkrankungen führen

Laboratoriumsmedizin und Biobank

v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Berend Isermann, Kunal Singh, Moritz Köhler, Dr. rer. nat. Shrey Kohli, Dr. rer. nat. Ronny Baber
v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Berend Isermann, Kunal Singh, Moritz Köhler, Dr. rer. nat. Shrey Kohli, Dr. rer. nat. Ronny Baber

Forschungsschwerpunkte

Ziel unserer Forschungsgruppe ist es, den Einfluss einer medizinisch assistierten Schwangerschaft (ART) auf die Plazentafunktion, die Gerinnung, und die Blutgefäße zu untersuchen.

Das Gerinnungs- und Gefäßsystem ist während einer Schwangerschaft einigen Veränderungen ausgesetzt. Diese Veränderungen sind nötig, damit sich der Körper and die Schwangerschaft anpassen und diese aufrechterhalten kann. In manchen Fällen können diese Anpassungen aber fehlgeleitet werden und zu Komplikationen für das austragende Elternteil und das Kind führen. Unter Umständen können diese Komplikationen sogar für Erkrankungen nach der Geburt anfällig machen. Insbesondere Funktionsänderungen in Blutplättchen (Thrombozyten) und Immunzellen scheinen bei diesen Prozessen eine wichtige Rolle zu spielen.

Unser Anliegen ist es, die Entstehung dieser Komplikationen besser zu verstehen. Konkret beschäftigt sich unsere Forschungsgruppe mit einer besonderen Form des Schwangerschaftsbluthochduck (Präeklampsie, umgangssprachlich manchmal auch als Schwangerschaftsvergiftung bezeichnet) und dem Themenkomplex Frühgeburtlichkeit. Außerdem möchten wir untersuchen, ob und wie sich Maßnahmen der Reproduktionsmedizin (der Bereich der Medizin, der mit der künstlichen Befruchtung befasst) auf diese Komplikationen auswirken. Dafür möchten wir Veränderungen der Plazenta sowie Laborparameter, die die Funktion des Gerinnungs- und Gefäßsystems abbilden, in Zusammenschau mit der Schwangerschaft systematisch untersuchen. Durch die Identifikation wichtiger Biomarker hoffen wir, derartige Komplikationen zukünftig eher zu detektieren und somit früher und effektiver behandeln zu können.

Um das aktuelle Projekt und spätere Untersuchungen durchführen zu können, wird außerdem eine Biobank aufgebaut. In dieser werden Proben so verarbeitet und gelagert, dass sie auch für Untersuchungen genutzt werden können, die wir heute noch nicht kennen bzw. uns jetzt noch gar nicht vorstellen können. Die Biobank kann dann das Probenmaterial für solche neuen Untersuchungsmethoden bereitstellen. Ziel unserer Untersuchungen und der Biobank ist es, die Komplikationen bei Schwangerschaften effektiv zu verhindern oder zu behandeln – zum Wohle des austragenden Elternteils und des Kindes.

Arbeitspaket 4: Erforschung der langfristigen psychosozialen Konsequenzen einer Kinderwunschbehandlung für die Eltern

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Forschungsschwerpunkte

Der Forschungsschwerpunkt liegt darauf, die psychosozialen Auswirkungen einer Kinderwunschbehandlung umfassend zu beschreiben. Hierzu wird der Verlauf des psychischen Befindens in jedem Trimester der Schwangerschaft sowie 3, 6, 9 und 12 Monate nach der Geburt untersucht und mit Menschen verglichen, die spontan schwanger wurden. Erfasst werden unter anderem: Depressivität, Stress, Ängstlichkeit, schwangerschaftsbezogene Angst, Körperbild, Geburtstrauma, Eltern-Kind-Bindung, Sexualität sowie Paar- und Lebenszufriedenheit. Wir untersuchen zudem soziodemografische, soziale, schwangerschafts- und geburtsbezogene Einflussfaktoren auf die psychische Gesundheit.

Die Forschungsergebnisse ermöglichen die Identifizierung von erhöhten Risiken für psychische Gesundheits- und Bindungsprobleme und unterstützen die Entwicklung maßgeschneiderter Präventions- oder Behandlungsangebote. Da eine Kinderwunschbehandlung potenziell auch für Partner:innen eine Belastung darstellt und dies bisher kaum untersucht wurde, soll deren psychische Gesundheit während und nach der Schwangerschaft ebenfalls erfasst und analysiert werden.

Arbeitspaket 5: Erforschen der Effekte von Chemikalien auf Schwangerschaften nach einer Kinderwunschbehandlung

Unser Kooperationspartner: UFZ HELMHOLTZ – Zentrum für Umweltforschung

v.l.n.r.: Dr. nat. med. Tobias Kretschmer: Medical Scientist, Thi Anh Mai Pham: Project Coordinator, Prof. Ana Claudia Zenclussen: Principal Investigator, Dr. Rita Oliwia, Grabowska: Medical Scientist, PD Dr. rer. nat. Anne Schumacher: Working Group Leader
v.l.n.r.: Dr. nat. med. Tobias Kretschmer: Medical Scientist, Thi Anh Mai Pham: Project Coordinator, Prof. Ana Claudia Zenclussen: Principal Investigator, Dr. Rita Oliwia, Grabowska: Medical Scientist, PD Dr. rer. nat. Anne Schumacher: Working Group Leader

Forschungsschwerpunkte

Die Forschung des Departments für Umweltimmunologie am UFZ ist auf die
gesundheitlichen Folgen von Umweltfaktoren auf das Immunsystem während
der Schwangerschaft spezialisiert. Unser Fokus im Rahmen des LE-REP liegt auf
der Erforschung von Effekten und Mechanismen von sogenannten endokrinen
Disruptoren, also Stoffen, die negativ in das Hormonsystem, die Fruchtbarkeit
und Schwangerschaft einwirken können. Da die meisten Männer und Frauen im
reproduktiven Alter diesen Stoffen ausgesetzt sind, streben wir durch unsere
Forschung ein besseres Verständnis der gesundheitlichen Folgen nach einer
Kinderwunschbehandlung auf die Schwangerschaft und die frühkindliche
Entwicklung.


Die Forschungsschwerpunkte der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im
Department Umweltimmunologie des UFZ sind:
• Endokrine Disruptoren (Umweltchemikalien)
• Störung des Immunsystems in der Schwangerschaft
• In-vitro/In-vivo-Modelle