Caspar Borner
Ausschnitt aus dem Epitaph für Caspar Borner Bei Anklicken ist das gesamte Kunstwerk zu sehen. |
1507 an der Leipziger Universität immatrikuliert.
1509 Bakkalaureus der Artistenfakultät.
1511 - 1517 Aufenthalt und Tätigkeit in Italien, Köln und Freiberg.
1518 Borner wird Magister an der Leipziger Universität
1522 - 1539 Rektor der Thomasschule
1523 Lehrauftrag für Mathematik und Astronomie an der Universität
1532 - 1538 Vizekanzler der Universität.
Dabei zeichneten ihn seine Fähigkeit zum praktischen Handeln und eine ungewöhnliche Einsatzbereitschaft aus.
1538 Professor am Großen Kolleg.
Mit ihm lehrte in Leipzig erstmals ein Theologe, der dem Wittenberger Reformatorenkreis nahe stand.
Im Wintersemester 1539/40 wurde Borner erstmals Rektor der Universität, in den Wintersemestern 1541/42 und 1543/44 folgten weitere Amtsperioden.
Unter der Leitung von Borner wurde die dringend erforderliche Neuorganisation im Sinne des Humanismus begonnen. Nach dem Tode Herzog Georgs des Bärtigen (1539) konnte die Umgestaltung im Geiste der Reformation erfolgen. Die allgemeine Universitätsreform mit der Neufassung der Statuten wurde im Jahre 1544 abgeschlossen.
Borner hat sich große Verdienste um die materielle Ausgestaltung der Universität erworben. In den Gebäuden des 1543 von Herzog Moritz der Universität übereigneten säkularisierten Dominikanerklosters ließ er Arbeitsräume und Auditorien, Wohnungen für Professoren und Unterkünfte für Studenten errichten. Hauptsächlich aus Beständen säkularisierter Klöster wurde die Universitätsbibliothek gegründet. Auch die Gründung des Universitätsarchivs geht auf ihn zurück.
Seine Berichte sind im Archiv der Universität Leipzig nachzulesen. Sie liegen auch gedruckt in den Acta Rectorum vor (Herausgegeben von Friedrich Zarncke).
1547 wurde Borner ein Opfer der in der Stadt infolge des Schmalkaldischen Krieges grassierenden Epidemien.
Das Original des von Paul Speck 1548/50 geschaffenen Epitaphs stand bis Juli 2005 im Foyer des Hörsaalgebäudes und wird nach Fertigstellung des neuen Campus Augustusplatz wieder einen würdigen Platz finden.