
Georgius Agricola - ein Philosoph des frühen
Humanismus - Student in Leipzig
Humanismus - Student in Leipzig
Agricola war zweimal an der Leipziger Universität immatrikuliert:
1514 bis 1518 studierte er alte Sprachen,
1522 Studium der Medizin.
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Georgius Agricola |
Nach dem Studium ging Agricola nach Zwickau, wo unter seinem Rektorat ein neuer Typ der Stadtschule entstand. Sprachunterricht in den drei alten Sprachen (Lateinisch, Griechisch, Hebräisch) wurde mit Unterweisungen in Rechnen, Bau- und Meßwesen, Ackerbau, Weberei, Arzneikunde, Militärwesen u.a. praktischen Fächern verbunden.
Sein zweites Leipziger Studium bei Heinrich Stromer von Auerbach verbindet ihn auch mit dem "Erfurter Humanistenkreis", der seinen weltlichen Humanismus weiter bestärkte.
Im anschließenden Studium an den Universitäten in Bologna, Ferrara und Padua erlangte er die medizinische und philosophische Doktorwürde.
In Italien werden seine Auffassungen bestärkt, durch natürliche Erklärungen die Annahme von Wundern auszuschließen. Seine philosophische Einstellung beruht darauf, die auf sinnliche Erfahrung und auf logische Begründung gestützte Erkenntnis natürlicher Dinge und Prozesse strikt von Glaubensannahmen zu trennen.
Ab 1530 wirkt Agricola als Arzt in Chemnitz und amtiert mehrmals als Bürgermeister der Stadt. In dieser Zeit ordnet er die Mineralien mittels qualitativer Beschreibungen von Erscheinungen und Eigenschaften in ein System. Nach gründlichen Untersuchungen bestimmt Agricola seinen philosophischen Standpunkt zur Natur:
Anerkennung der realen Existenz der Dinge, ihr ursächlich-natürliches Entstehen und ihre Erkennbarkeit, gestützt auf das Urteil der Sinne.
In seiner Chemnitzer Zeit schreibt er mehrere Bücher zum Bergbau, u.a. sein Hauptwerk "Vom Bergwerk XII Bücher", deren erste deutsche Ausgabe 1557 erscheint. Es markiert den Beginn der Montanwissenschaften, also des Bergbaus und des Hüttenwesens, sowie der Geologie und Mineralogie, aber auch des Maschinenbaus.
Georgius Agricola starb am 21. November 1555 in Chemnitz.
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