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Georgius Agricola - ein Philosoph des frühen
Humanismus - Student in Leipzig

Agricola war zweimal an der Leipziger Universität immatrikuliert:
          1514 bis 1518 studierte er alte Sprachen,
          1522 Studium der Medizin.


Agricola
 
Georgius Agricola  
Georg Pawer (oder Bauer), bekannt als Georgius Agricola, wurde am 24.März 1494 in Glauchau als Sohn eines Tuchmachers geboren. Während seines Sprachenstudiums in Leipzig wurde er besonders von seinem Lehrer Petrus Mosellanus, einem Anhänger des Erasmus von Rotterdam, beeinflußt. Von den bisher ausschließlich lateinischen Übersetzungen ging man zum Studium der Schriften des Aristoteles oder des Alten Testaments in den Orginalsprachen über, d.h. in Griechisch und Hebräisch. Auch das Interesse an einer Bildungsreform auf der Grundlage von Realfächern wurde gefördert.

Nach dem Studium ging Agricola nach Zwickau, wo unter seinem Rektorat ein neuer Typ der Stadtschule entstand. Sprachunterricht in den drei alten Sprachen (Lateinisch, Griechisch, Hebräisch) wurde mit Unterweisungen in Rechnen, Bau- und Meßwesen, Ackerbau, Weberei, Arzneikunde, Militärwesen u.a. praktischen Fächern verbunden.
Sein zweites Leipziger Studium bei Heinrich Stromer von Auerbach verbindet ihn auch mit dem "Erfurter Humanistenkreis", der seinen weltlichen Humanismus weiter bestärkte.
Im anschließenden Studium an den Universitäten in Bologna, Ferrara und Padua erlangte er die medizinische und philosophische Doktorwürde.
In Italien werden seine Auffassungen bestärkt, durch natürliche Erklärungen die Annahme von Wundern auszuschließen. Seine philosophische Einstellung beruht darauf, die auf sinnliche Erfahrung und auf logische Begründung gestützte Erkenntnis natürlicher Dinge und Prozesse strikt von Glaubensannahmen zu trennen.
Ab 1530 wirkt Agricola als Arzt in Chemnitz und amtiert mehrmals als Bürgermeister der Stadt. In dieser Zeit ordnet er die Mineralien mittels qualitativer Beschreibungen von Erscheinungen und Eigenschaften in ein System. Nach gründlichen Untersuchungen bestimmt Agricola seinen philosophischen Standpunkt zur Natur:
Anerkennung der realen Existenz der Dinge, ihr ursächlich-natürliches Entstehen und ihre Erkennbarkeit, gestützt auf das Urteil der Sinne.
In seiner Chemnitzer Zeit schreibt er mehrere Bücher zum Bergbau, u.a. sein Hauptwerk "Vom Bergwerk XII Bücher", deren erste deutsche Ausgabe 1557 erscheint. Es markiert den Beginn der Montanwissenschaften, also des Bergbaus und des Hüttenwesens, sowie der Geologie und Mineralogie, aber auch des Maschinenbaus.

Georgius Agricola starb am 21. November 1555 in Chemnitz.

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