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Thomas Müntzer - ein Leipziger Student

 
Matrikel
  Matrikelauszug Wintersemester 1506
Unter "Thomaß Munczer de Quedilburck" ist in der Matrikel des Wintersemesters 1506 der bekannte Theologe und Bauernführer als Student an der Leipziger Universität eingeschrieben.
Nach seinem Studium an den Universitäten in Leipzig und Frankfurt/Oder wurde er ein früher Anhänger Luthers. So hielt er sich bereits 1517/1518 mehrfach in Wittenberg auf und besuchte später Vorlesungen an der Universität der Stadt. Im Auftrag Luthers ging er 1520 als Prediger nach Zwickau, später war er Pfarrer in Allstedt (s. Porträt) und Mühlhausen.

Müntzer
 
1524/25 nahm er Verbindung zu den Wiedertäufern und den aufständischen Bauern auf. Die Ansichten Luthers und Müntzers gingen immer weiter auseinander. Während Luther einen klaren Unterschied zwischen Theologie und Politik, zwischen Himmel und Erde machte, lehnte Müntzer diese Unterscheidung ab und verkündete unter mystischer Verklärung das Nahen des Jüngsten Tages, den Beginn des tausendjährigen Reiches Christi.

Unter dem Banner des Regenbogens sammelte er die thüringischen Bauernhaufen zum Kampf gegen die reichen, kleinmütigen, habgierigen Antichristen. In der Schlacht bei Frankenhausen wurden Müntzers Anhänger durch das Reichsheer vernichtend geschlagen und Thomas Müntzer am 27.05.1525 in Mühlhausen enthauptet. Er konnte den zumeist berechtigten Forderungen der Bauern mit seinem militanten Mystizismus nicht zum Sieg verhelfen.

Quelle der Bilder:
Rathmann, L. (Hrsg.): Alma mater Lipsiensis Geschichte der Karl-Marx-Universtät Leipzig, Leipzig 1984

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