zur Reformation
Seit dem 11. Jahrhundert regierten die Wettiner in Sachsen. Ausgehend von der Mark Meißen wurde das Herrschaftsgebiet in den folgenden Jahrhunderten ständig erweitert.
Der Markgraf Friedrich IV. förderte die Gründung der Universität Leipzig im Jahre 1409. Er wird 1423 als Friedrich I. der Streitbare Kurfürst von Sachsen. Dessen Sohn Friedrich der Sanftmütige überließ das Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg nach seinem Tod im Jahre 1464 seinen beiden Söhnen Ernst und Albrecht zur gemeinsamen Regentschaft.
Die Brüder entzweiten sich jedoch. Der Konflikt konnte nur durch die Aufteilung des Kurfürstentums aufgelöst werden. Es kam 1485 zur Leipziger Teilung. Die Kurwürde ging an die ernestinische Linie, die Stadt Leipzig lag im Herrschaftsbereich der albertinischen Linie.
Demgegenüber wurde im albertinischen Sachsen unter der Herrschaft Georgs des Bärtigen (1500 bis 1539) die Reformation erbittert bekämpft. Georg stand an der Spitze der Gegenreformation. Auch in Leipzig spitzten sich die Auseinandersetzungen zu. 1523 wurde der Wittenberger Prediger Sebastian Pröschel durch den Herzog der Stadt und des Landes verwiesen. Die Unterdrückung lutherischen Gedankengutes führte dazu, dass dessen Anhänger in Orte östlich von Leipzig gingen - die Grenze zum ernestinischen Gebiet war nicht weit - um lutherische Predigten zu hören. Daran konnten auch Verfolgungen durch den Rat der Stadt und Schikanen durch Franziskaner-Mönche nichts ändern. Da alle Versuche, die Ideen der Reformation zurückzudrängen fehlschlugen, ließ Herzog Georg 1533 mehrere hundert Personen aus der Stadt weisen. Folge derart rigider Maßnahmen war die Abwanderung von Studenten, aber auch Auswirkungne auf das Messegeschäft sowie Buchdruck und Buchhandel. Erst nach dem Tode Georgs am 15. April 1539 war der Weg frei für die Einführung der Reformation im albertinischen Sachsen.