Carl Gustav Carus (1789 - 1869)
Carl Gustav Carus gilt als einer der universalsten deutschen Gelehrten des 19. Jahrhunderts.
Carl Gustav Carus |
1814 wechselte er an die königliche Hebammenschule nach Dresden. Er leitete die Schule und wirkte zusätzlich als Professor für Geburtshilfe an der Chirurgisch-Medicinischen Akademie in Dresden, die er 1815 mitbegründet hatte.
Carus führte die vergleichende Anatomie erstmals in Deutschland als selbständiges Fach an einer Universität ein.
1822 wurde in Leipzig die "Deutsche Naturforscherversammlung" gegründet (später "Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte"), die insbesondere auf Betreiben des Jenaer Professors Lorenz Oken und von Carl Gustav Carus zustandekam.
1827 wurde er von König Anton von Sachsen zu einem seiner Leibärzte ernannt und bekam den Titel eines Hof- und Medizinalrates verliehen.
Schon als Jugendlicher interessierte sich Carus für die Malerei. Er nahm bereits als Student in Leipzig Unterricht an der Zeichenakademie. In Dresden machte er 1815 die Bekanntschaft von Caspar David Friederich, der sein weiteres künstlerisches Schaffen stark beeinflusste. Carus war bis etwa 1840 als Vertreter der romantischen Landschaftsmalerei künstlerisch tätig. Seine "Neun Briefe über Landschaftsmalerei" haben Bedeutung für die Theorie der romantischen Landschaftsmalerei.
Auch mit Johann Wolfgang von Goethe war er befreundet
Neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten hat er viele literarische Schriften und Reise- beschreibungen über seine Reisen in Deutschland, Italien, Frankreich, der Schweiz, England und Schottland hinterlassen.
Carl Gustav Carus starb am 28. Juli 1869 in Dresden. Ihm zu Ehren wurde die 1954 gegründete Medizinische Akademie Dresden nach ihm benannt. Quellen:
1) Horst Riedel, Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, PRO Leipzig 2005
2) Lothar Rathmann, ALMA MATER LIPSIENSIS, Edition Leipzig 1984
3) Kurt-Rodolf Böttger, Neues Leipziger Taschenwörterbuch, Leipziger Universitätsverlag 1999