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Georg Philipp Telemann

Telemann war einer der bedeutendsten Komponisten während der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er lebte von 1701 bis 1704 in Leipzig.

Der Pastorensohn wurde am 14. März 1681 in Magdeburg geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er bei dem Magdeburger Kantor Benedictus Christiani, aber überwiegend war er Autodidakt. Er verbrachte seine Jugend auf Schulen in Magdeburg, Zellerfeld und Hildesheim.
Auf Wunsch seiner Mutter begann er 1701 ein Jurastudium in Leipzig. Bei der Fahrt über Halle begegnete er Georg Friedrich Händel, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband.
Während des Studiums von 1701 bis 1703 vernachlässigte er die Musik nicht. Die Erfahrung des Leipziger Musiklebens trug sicher zu seinem Entschluss bei, Musiker zu werden. 1703 bewarb er sich um die neu eingerichtete Stelle eines Musikdirektors der Neuen Kirche (später Matthäikirche) und erhielt sie.
Als Student begründete er das Collegium musicum, ein Ensemble von Studenten. Er bildete damit den Grundstock für vieles an musikalischem Leben, was sich bis heute in Leipzig erhalten hat. Man kam in den Kaffehäusern zum Musizieren und Unterhalten zusammen. Gleichzeitig konnte man sein Können unter fachkundiger Anleitung schulen. Ab 1729 leitete Johann Sebastian Bach viele Jahre das Collegium musicum. Es gilt neben dem seit 1743 bestehenden Großen Konzert als Vorläufer der weltberühmten Gewandhauskonzerte.
Für das 1693 gegründete Opernhaus Leipzigs komponierte Telemann etwa 20 Opern, für die er auch selbst den Text verfasste, selbst dirigierte und zum Teil Opernpartien selbst sang.


 
Georg Philipp Telemann  
Telemann ging 1704 als Kapellmeister an den Hof des Grafen Promnitz in Sorau (im heutigen Polen). Von 1708 bis 1712 war er Konzertmeister in Eisenach, anschließend wurde er Kapellmeister an der Barfüßer- und Katharinenkirche in Frankfurt am Main, wo er zugleich städtischer Musikdirektor war und mit dem von ihm geleiteten Collegium musicum öffentliche Konzerte veranstaltete.
Seine Lebensstellung trat er aber erst 1721 in Hamburg an. Hier arbeitete er bis zu seinem Tod als Musikdirektor der fünf Hauptkirchen. Er war Kantor am Johanneum und ab 1722 auch Leiter der Hamburger Oper. Auch in Hamburg leitete er öffentliche Konzerte des Collegium musicum. 1728 gründete er zusammen mit Johann Valentin Görner die erste deutsche Musikzeitschrift "Der getreue Musicmeister".
Er starb am 25. Juni 1767 in Hamburg.
Sein Nachfolger im Amt wurde Carl Philipp Emanuel Bach, dessen Pate er 1714 geworden war.

Telemann war einer der produktivsten und neben Georg Friedrich Händel und Johann Adolf Hasse einer der bekanntesten Komponisten seiner Zeit. Er schuf Werke aller Gattungen: Opern, Passionen, Kirchenkantaten, weltliche Kantaten, Oratorien, Lieder, Oden, Orchestersuiten, Solokonzerte sowie Kammer-, Klavier- und Orgelwerke. Er ist zwischen der Musik des Hochbarock (Johann Sebastian Bach) und der Musik der Vorklassik (Carl Philipp Emanuel Bach und Christoph Willibald Gluck) einzuordnen.

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