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Leipziger Bürgermeister als Studenten
(Koch, Georgi, Tröndlin, Dittrich, Zeigner)

Carl Wilhelm Otto Koch


Denkmal Koch
 
Denkmal Koch  
wurde am 3. Mai 1810 in Leipzig geboren. Er besuchte von 1823-29 die Leipziger Nikolaischule und studierte anschließend bis 1832 Jura an der Universität Leipzig. Ab 1841 war er als Rechtsanwalt und Notar in Leipzig tätig. 1848/49 war er als Abgeordneter des Wahlkreises Borna Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. 1849 wurde er Mitglied des Sächsischen Landtags und bis zu seinem Tod Bürgermeister der Stadt Leipzig. Im Jahr 1873 wurde eine Straße in der Gemeinde Connewitz nach ihm benannt (Kochstraße), und er wurde zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt. 1899 wurde er durch ein im Schillerpark errichtetes Denkmal geehrt.
Koch starb am 14. August 1876 im Alter von sechsundsechzig Jahren in Connewitz. Er wurde auf dem Neuen Johannisfriedhof beigesetzt. Im selben Jahr wurde die Kochstraße (durch Umbenennung der Connewitzer Straße) nach Leipzig verlängert. Bei der Umwandlung des Johannesfriedhofs in einen Park wurde der Grabstein erhalten und in das Lapidarium des Alten Johannisfriedhofs umgesetzt.

Otto Georgi

 
  Medaillon Otto Georgi am Neuen Rathaus
wurde am 22. November 1831 in Mylau (Vogtland) geboren. Nach der Schule studierte er Jura an der Universität Leipzig. Ab 1859 war er als Rechtsanwalt und Notar in Leipzig tätig. Von 1871-77 war er Abgeordneter des Deutschen Reichstages. 1876 wurde er Bürgermeister (ab 1877 Oberbürgermeister) der Stadt Leipzig. 1899 wurde er pensioniert und zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt und ein Teil des Innenstadtringes nach ihm benannt (Georgiring). Georgi starb am 1. April 1918 im Alter von vierundachtzig Jahren und wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt. Sein Porträtmedaillon befindet sich in einem Fensterpilaster des 1. Obergeschosses am Ostgiebel des Neuen Rathauses und am Rathausbrunnen auf dem Burgplatz.

Carl Bruno Tröndlin

 
  Carl Bruno Tröndlin
(aus der Fotosammlung des UAL)
wurde am 26 Mai 1835 in Leipzig geboren. Er besuchte die Thomasschule in Leipzig. Nach dem Studium an den Universitäten Leipzig, Heidelberg und Berlin ließ er sich als Rechtsanwalt und Notar in Leipzig nieder. Im Jahr 1874 wurde er Stadtverordneten-Vorsteher, im Jahr 1876 Vizebürgermeister der Stadt Leipzig. Von 1884-90 war er Abgeordneter des Deutschen Reichstags, von 1899 bis 1908 Mitglied des Sächsischen Landtags. Von 1899 bis zu seinem Tode war er Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. Tröndlin starb am 27. Mai 1908 in Dresden im Alter von dreiundsiebzig Jahren und wurde auf dem Johannisfriedhof beigesetzt. Sein Porträtmedaillon befindet sich in einem Fensterpilaster des 1. Obergeschosses am Ostgiebel des Neuen Rathauses und am Rathausbrunnen auf dem Burgplatz. Ein Teil des Leipziger Innenstadtringes wurde nach ihm benannt (Tröndlinring).

Rudolf Dittrich

 
  Rudolf Dittrich
wurde am 2. Januar 1855 in Bärwalde (Vogtland) geboren. Er lernte an der Leipziger Nikolaischule. Von 1874-78 studierte er Jura an der Universität Leipzig. Seit 1884 war er Stadtrat in Chemnitz. 1893 wurde er Oberbürgermeister der Stadt Plauen. 1899 wurde er Bürgermeister in Leipzig. 1908 wurde er zum Oberbürgermeister der Stadt Leipzig gewählt (zunächst für sechs Jahre). 1911 wurde er wiedergewählt, diesmal auf Lebenszeit. Aus gesundheitlichen Gründen trat er aber 1917 von seinem Amt zurück. Anlässlich seines Ausscheidens wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt und ein Teil des inneren Stadtrings nach ihm benannt (Dittrichring). Dittrich starb am 5. Februar 1929 in Berlin im Alter von vierundsiebzig Jahren. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt.

Erich Zeigner

wurde am 17. Februar 1886 in Erfurt geboren. 1894 zog die Familie nach Leipzig. 1896-1905 besuchte er das Petri-Realgymnasium in Leipzig. 1905-08 studierte er Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an der Universität Leipzig. Nach seiner Referendarzeit promovierte er 1913 zum Dr. jur. Nach dem Studium war er Assessor bei der Staatsanwaltschaft Leipzig. 1918 wurde er Staatsanwalt. Nachdem er 1919 der SPD beigetreten war, wurde er als Staatsanwalt abberufen und als Richter an das Landgericht Leipzig versetzt. 1921 wurde er sächsischer Justizminister. 1922 wurde er Abgeordneter des Sächsischen Landtags. 1923 wurde er zum dritten Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen gewählt. 1923 spitzte sich die Krise der Weimarer Republik im Zusammenhang mit der "Ruhrbesetzung", wegen separatistischer Unruhen im Rheinland und die Auflehnung der "Ordnungszelle" Bayern zu. In Sachsen und Thüringen treten die Kommunisten in die SPD-geführten Regierungen ein. Gestützt auf die bewaffneten proletarischen Hundertschaften, will die KPD diese Position zu einem revolutionären Umsturz

Erich Zeigner
 
Erich Zeigner  
nutzen. Nachdem Zeigner zwei Mitglieder der KPD in seine Regierung aufgenommen hatte und die sächsische Regierung sich weigert, eine Anordnung zur Auflösung der paramilitärischen Kampfverbände und die kommunistischen Minister zu entlassen zu befolgen, marschierten Reichswehrtruppen in Sachsen ein. Nach dem Scheitern aller Versuche, den sächsischen Ministerpräsidenten zur Umbildung seines Kabinetts zu veranlassen, ermächtigt der Reichspräsident Friedrich Ebert (1871-1925) den Reichskanzler zur "Reichsexekution" gegen Sachsen nach Artikel 48 der Verfassung. Die von Zeigner geführte SPD/KPD-Regierung in Sachsen wurde abgesetzt. Zeigner wurde festgenommen und 1924 wegen angeblicher "Bestechlichkeit im Amt und Aktenunterschlagung" zu drei Jahren Haft verurteilt, aus der er 1925 auf Bewährung entlassen wurde. 1928-33 arbeitete er als Journalist und Lehrer sowie SPD-Funktionär. 1933 wurde er erneut inhaftiert, 1935 aber freigesprochen. Seitdem musste er von Gelegenheitsarbeiten leben; seit 1939 war er Buchhalter in Leipzig. 1944 war er kurzzeitig im Konzentrationslager Buchenwald interniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1945 durch den Militär-Kommandanten der Sowjetischen Militär-Administration in Leipzig, Generaloberst N. I. Trufanov (1900-82), als Oberbürgermeister der Stadt Leipzig eingesetzt. Dieses Amt führte er bis zu seinem Tode. 1946 gehörte er zu den Mitbegründern der SED in Leipzig und Sachsen. 1947 wurde er zum Honorarprofessor für Verwaltungslehre an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig ernannt. Außerdem wurde er Leiter des Instituts für Kommunalwissenschaften, dessen Gründung er initiiert hatte. Im Jahr 1948 wurde er Mitglied des Deutschen Volksrats in Berlin. 1948 wurde er zum ordentlichen Professor für Verwaltungslehre berufen. Zeigner starb am 5. April 1949 im Alter von dreiundsechzig Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt. 1949 wurde eine Straße in unmittelbarer Nähe seines Wohnhauses nach ihm benannt. 1977 erhielt die 40. Polytechnische Oberschule in Plagwitz seinen Namen. Ein Medaillon mit seinem Bildnis befindet sich am ehemaligen Restaurant "Eiskeller" in Connewitz.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Wilhelm_Otto_Koch
http://www.leipzig-lexikon.de/PERSONEN/18100503.htm
http://www.leipzig-lexikon.de/DENKMAL/koch.htm
http://www.leipzig-lexikon.de/PERSONEN/18311122.HTM
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Bruno_Troendlin
http://www.leipzig-lexikon.de/PERSONEN/18350526.HTM
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Dittrich_%28Politiker%29
http://www.leipzig-lexikon.de/PERSONEN/18550102.HTM
http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Zeigner
http://www.leipzig-lexikon.de/PERSONEN/18860217.HTM
(alle Adressen eingesehen am 13.05.2006)
Riedel, H.: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Leipzig 2005

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