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Friedrich Nietzsche, Franz Mehring, Karl Liebknecht als Studenten in Leipzig

Friedrich Nietzsche

wurde am 15. Oktober 1844 im sächsischen Röcken geboren. Von 1850-56 lebte er mit seiner Mutter und Schwester in Naumburg. Er besuchte zunächst eine allgemeine Knabenschule, wo er sich aber isoliert fühlte. Er wurde daraufhin auf eine Privatschule geschickt. 1854 Besuch des Naumburger Domgymnasiums. 1858-64 durfte er wegen seiner besonderen musischen und sprachlichen Begabung seine Ausbildung am angesehenen Internat Schulpforta fortsetzen. 1864 begann er ein Studium der Theologie und der klassischen Philologie an der Universität Bonn. Das Theologiestudium brach er aber bereits nach einem Semester ab; statt dessen begeisterte er sich für die Philologie. Er studierte bei Friedrich Wilhelm Ritschl, dem er 1865 nach Leipzig folgte.
 
  Friedrich Nietzsche
1865 war Nietzsche auf das Werk Arthur Schopenhauers gestoßen und 1866 auf Friedrich Albert Langes "Geschichte des Materialismus". Beide gaben ihm philosophische Anregungen, so dass er sich nicht nur auf die Philologie beschränkte. Von Ritschl gefördert, wurde Nietzsche 1869 zum außerordentlichen Professor für klassische Philologie an die Universität Basel berufen. In aller Eile wurde er noch im März 1869 von der Philosophischen Fakultät ohne eingereichte Dissertation und ohne Prüfung zum Dr. phil promoviert. Seine bedeutsamste Erkenntnis auf dem Gebiet der Philologie war die Entdeckung, dass die antike Metrik nur auf der Länge von Silben basierte.
Bereits im Jahre 1868 hatte er in Leipzig Richard Wagner sowie dessen spätere Frau Cosima kennengelernt. Beide verehrte er zutiefst und war, seitdem er in Basel lebte, häufig Gast bei ihnen in Tribschen bei Luzern.
1872 veröffentlichte Nietzsche "Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik". Dieses erste größere Werk über den Ursprung der Tragödie, das eine exakte philologische Methode durch philosophische Spekulation ersetzte, wurde von seinen altphilologischen Kollegen - auch Ritschl - zumeist nicht verstanden, abgelehnt und totgeschwiegen. Auch die "Unzeitgemäßen Betrachtungen" (1873-76), in denen er seine Vorstellung einer zukünftigen deutschen Kultur mit den Leitbildern Schopenhauers und Wagners darlegte und den tatsächlichen geistigen Zustand Deutschlands kritisierte, fanden nicht die erhoffte Resonanz. Mit der Publikation seiner Aphorismensammlung "Menschliches, Allzumenschliches" (1878) wurde die Entfremdung von Wagner und der schopenhauerschen Philosophie allmählich offenbar.
Seine seit seiner Kindheit auftretenden Krankheiten, wie starke Kurzsichtigkeit bis zur praktischen Blindheit, Migräneanfälle und Magenstörungen, zwangen Nietzsche, immer längere Urlaube von seiner Lehrtätigkeit zu nehmen. 1879 musste er sich wegen seiner Anfälle mit heftigen Kopf- und Augenschmerzen und ständigem Erbrechen frühzeitig pensionieren lassen. Getrieben von seinen Krankheiten reiste er viel und lebte bis 1889 als freier Autor an verschiedenen Orten. Waren ihm schon nach dem Bruch mit Wagner und der schopenhauerschen Philosophie nur wenige Freunde erhalten geblieben, so stieß der völlig neue Stil in seinem Hauptwerk "Also sprach Zarathustra", in dem er Wege zur Überwindung des Nihilismus aufzeigte, selbst im engsten Freundeskreis auf Unverständnis. 1886 ließ er "Jenseits von Gut und Böse" auf eigene Kosten drucken. Mit diesem Buch und den 1886/87 erschienenen Zweitauflagen von "Die Geburt der Tragödie", "Menschliches, Allzumenschliches", "Morgenröte" und "Die fröhliche Wissenschaft" sah er sein Werk als vorerst abgeschlossen und hoffte, dass sich bald eine Leserschaft entwickeln würde. Tatsächlich stieg das Interesse an Nietzsche, wenn auch sehr langsam und von ihm selbst kaum bemerkt. Anfang 1889 erlitt er in Turin einen geistigen Zusammenbruch. Nietzsche kam zunächst in eine Irrenanstalt in Basel. Von dort wurde der inzwischen geistig vollständig Umnachtete von seiner Mutter in die Psychiatrische Universitätsklinik in Jena gebracht. Ein Heilungsversuch scheiterte. 1890 durfte die Mutter ihn schließlich bei sich in Naumburg aufnehmen. 1897 nach dem Tod der Mutter lebte Nietzsche in Weimar, wo er von seiner Schwester gepflegt wurde. Er überstand mehrere Schlaganfälle, bevor er am 25. August 1900 im Alter von sechsundfünfzig Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung starb. Auf Wunsch der Schwester wurde er an der Röckener Dorfkirche neben seinem Vater beigesetzt.

Franz Mehring


 
Franz Mehring  
wurde am 27. Februar 1846 in Schlawe in Pommern geboren. 1866 begann er nach seinem Abitur mit dem Studium der klassischen Philologie und Geschichte an der Universität Leipzig. 1868 studierte er in Berlin weiter und arbeitete in der Redaktion der bürgerlich-demokratischen Tageszeitung "Die Zukunft". 1871-74 berichtete er für das "Oldenberg'sche Korrespondenzbüro" über Reichstags- und Landtagssitzungen und wurde zu einem bekannten Parlamentsreporter. Mehring trat als Journalist für die Ziele der Arbeiterbewegung ein. 1874-75 arbeitete er für die "Frankfurter Zeitung" und "Die Waage". 1884 wurde er Chefredakteur der liberalen Berliner "Volks-Zeitung", einem Sprachrohr entschiedener Gegner der Sozialistengesetze. 1891 trat er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei.
1891-1902 war er Chefredakteur der Wochenzeitung "Neue Zeit" und 1902-07 der "Leipziger Volkszeitung" und einer der bekanntesten sozialdemokratischen Journalisten seiner Zeit.
Neben seiner journalistischen Kariere publizierte er auch als Historiker. Zu seinen Werken gehören die vom Standpunkt des historischen Materialismus geprägte "Lessing-Legende", eine kritische Zergliederung bürgerlicher Geschichtsschreibung über die Rolle der Hohenzollern. Als einer der ersten Historiker schrieb er eine wissenschaftliche Betrachtung über die "Geschichte der deutschen Sozialdemokratie". 1906-11 lehrte er an der Parteischule der SPD. 1917-18 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Während des Ersten Weltkrieges distanzierte er sich zunehmend von der SPD und gehörte zusammen mit Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zu den führenden Mitgliedern des 1916 gegründeten "Spartakusbundes". Mehring starb am 28. Januar 1919 im Alter von dreiundsiebzig Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Berliner Sozialistenfriedhof. In Leipzig sind eine Straße, eine Buchhandlung und eine Schule nach ihm benannt.

Karl Liebknecht

wurde am 13. August 1871 in Leipzig geboren. 1890-93 studierte er Rechtswissenschaften und Nationalökonomie an den Universitäten Leipzig und Berlin. 1894-98 Referendariat in Arnsberg und Paderborn. 1897 Promotion in Würzburg.
 
  Karl Liebknecht
1899 eröffnete er gemeinsam mit seinem Bruder Theodor Liebknecht (1870-1948) eine Anwaltskanzlei in Berlin. 1900 Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD). 1901 wurde er in die Berliner Stadt- verordnetenversammlung gewählt, der er bis 1913 angehörte. 1907-10 Präsident der "Sozialistischen Jugendinternationale". Aufgrund seiner Programmschrift "Militarismus und Antimilitarismus", verfasst für die sozialistische Jugendbewegung, wurde er wegen Hochverrats zu eineinhalb Jahren Festungshaft verurteilt.
1908 noch während seiner Haftzeit wurde er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. 1912 wurde er Mitglied des Reichstags. Er stand auf der äußersten Linken der SPD, propagierte den Einsatz des Generalstreiks als Kampfmittel und vertrat eine radikal antimilitaristische Position. 1914 lehnte er als erster und einziger Abgeordneter im Reichstag die Bewilligung von Kriegskrediten ab. 1915 wurde er zum Militärdienst eingezogen, womit ihm jede politische Betätigung, außer der im Reichstag und im Preußischen Abgeordnetenhaus, untersagt war. Trotzdem war er an der Bildung der Gruppe "Internationale" beteiligt, die später als "Spartakusbund" bekannt wurde. Ab 1916 gemeinsam mit Rosa Luxemburg Herausgabe der von ihnen verfassten "Spartakusbriefe". Liebknecht wurde wegen seiner radikalen Kritik an der Fraktionsmehrheit aus der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion ausgeschlossen. Am 1. Mai 1916 organisierte er eine Friedensdemonstration auf dem Potsdamer Platz in Berlin und wurde dort festgenommen. Im Juni 1916 wurde er wegen Hochverrats zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt unter Verlust seines Reichstagsmandats. In der Berufungsinstanz wurde die Strafe sogar auf vier Jahre und einen Monat erhöht. Im Oktober 1918 wurde er im Zuge einer allgemeinen Amnestie begnadigt und von seinen Anhängern begeistert empfangen. Zusammen mit Rosa Luxemburg übernahm er die Führung des "Spartakusbundes" und gab dessen Zentralorgan, die "Rote Fahne", mit heraus. Er lehnte eine Zusammenarbeit mit der SPD und der "Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" (USPD) ab. Am 9. November 1918 rief er vom Balkon des Berliner Schlosses die "freie sozialistische Republik" aus. Philipp Scheidemann hatte zwei Stunden zuvor die "deutsche Republik" von einem Balkon des Reichstags aus proklamiert. 1918/19 war er an der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) beteiligt.
Am 15. Januar 1919 wurde Liebknecht zusammen mit Rosa Luxemburg nach dem blutigen "Januaraufstand" der Spartakisten in Berlin von Soldaten der Garde-Kavallerie-Schützendivision verschleppt. Sie wurden im Eden-Hotel verhört und misshandelt. Anschließend wurden beide im Tiergarten erschossen. Liebknecht wurde achtundvierzig Jahre alt.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche, eingesehen am 17.05.2006
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MehringFranz/, eingesehen am 17.05.2006
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/LiebknechtKarl/, eingesehen am 17.05.2006

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