Ernst Bloch
Ernst Bloch |
Nach seiner Promotion verkehrte er im Heidelberger Kreis um Max Weber. Mit Georg Lukács verband ihn eine jahrelange Freundschaft. Als engagierter Gegner des Krieges ging er von 1917 bis 1919 mit seiner Frau in die Schweiz und war im Archiv für Sozialwissenschaften in Bern tätig. 1917 beendete er in Locarno sein Werk "Geist der Utopie", in welchem er seinen Begriff "Konkrete Utopie" entwickelte. Nach Kriegsende verließ er die Schweiz und trat in München der Kommunistischen Partei Deutschlands bei.
Als freier Journalist lebte Bloch in den zwanziger Jahren in Berlin und pflegte rege Kontakte mit Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Siegfried Kracauer, Otto Klemperer und anderen. Hier erschien seine Studie über Thomas Müntzer, eine Überarbeitung von Geist der Utopie im Sinne einer marxistischen Philosophie sowie Essays, Geschichten und Aphorismen. Für die Frankfurter Zeitung, die Wochenzeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft Die Weltbühne u. a. Periodika. verfasste er Beiträge.
Kurze Zeit nach Hitlers Machtübernahme wurde Bloch aus politischen Gründen ausgebürgert und floh 1939, kurz vor dem Einmarsch deutscher Truppen, aus Prag in die USA. Um seine Existenz zu sichern, arbeitete er zeitweise als einfache Hilfskraft. Es entstanden zahlreiche Manuskripte zu späteren Büchern, vor allem sein großes Hauptwerk "Das Prinzip Hoffnung".
1948 wurde ihm der Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Leipzig angeboten.1955 erhielt er den Nationalpreis der DDR. Außerdem war er Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Der ungarische Volksaufstand 1956 brachte den überzeugten Marxisten in Konflikte mit dem SED-Regime. Weil er weiter seine humanistischen Freiheitsideen lehrte, wurde er 1957 emeritiert. Nach dem Bau der Mauer kehrte er 1961 von einer Reise in die BRD nicht mehr in die DDR zurück.
In der BRD nahm Bloch eine Gastprofessur an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen an. 1967 erhielt er den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. 1972 verlieh ihm seine Geburtsstadt Ludwigshafen die Ehrenbürgerschaft. Ehrendoktorwürden der Universität Zagreb, der Sorbonne und der Universität Tübingen folgten.
Teile der 68er- Studentenbewegung beriefen sich auf seine Schriften. Zu Rudi Dutschke entwickelte er in den 1970er Jahren eine väterliche Freundschaft, da er in ihm einen möglichen Nachfolger seiner Ideen sah. 1971 gründete er zusammen mit seiner Frau Karola Bloch den Verein Hilfe zur Selbsthilfe im Bereich der Straffälligenarbeit.
In seiner langen Schaffensperiode hat er sich ausführlich mit den Themen Hoffnung, Arbeitskultur, Heimat, Aufrechter Gang, Künste, Naturallianz und Religion beschäftigt.
Er starb er 1977 in Tübingen, bis zuletzt tätig, im Alter von 92 Jahren.
Die Ernst-Bloch-Assoziation bietet ein Bloch-Online-Wörterbuch an, das über Ernst Bloch, seine Philosophie und zentrale Begriffe informiert 1.
1 http://www.ernst-bloch.net/, eingesehen am 10.12.2008
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Bloch , eingesehen am 10.12.2008
http://www.bloch.de, eingesehen am 10.12.2008