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Georg Wildführ

Georg Wildführ wurde am 30.August 1904 in Hannover geboren. Er studierte von 1923 bis 1925 an der Technischen Hochschule Hannover Architektur, sowie zwischen 1925 und 1931 Medizin an den Universitäten Berlin und Göttingen. 1931 wurde er mit der Arbeit" Über Chorea minor und Tic" promoviert.
Nach Abschluss des Studiums war er im Bereich Hygiene und Bakteriologie in Gelsenkirchen, Hannover und Köln tätig. 1937 bis 1945 leitete er die bakteriologisch-serologische Abteilung des Sächsischen Serumwerks Dresden. 1943 habilitierte er sich an der Universität Dresden zum Thema "Studien zur Frage des Toxinbildungsvermögens der Gasoedem-Bazillen in künstlichen Nährböden". Zwischen 1945 und 1947 hatte er eine Professur im Hygieneinstitut der Technischen Hochschule Dresden inne. Nach Leipzig wurde er 1947 berufen.

Das Hygieneinstitut in Leipzig spielte in den Nachkriegsjahren, unter Leitung von Georg Wildführ, eine wichtige Rolle in der Seuchenbekämpfung. Ab November 1947 übernahm Wildführ die in Leipzig am 1. April 1946 geschaffene "Zentralstelle für Hygiene", aus der das Bezirkshygieneinstitut hervorging. Im Frühjahr 1952 begann unter seiner Leitung der Wiederaufbau des Instituts, der 1954 abgeschlossen werden konnte.

Ebenfalls 1947 wurde er Direktor des Bezirkshygieneinstituts Leipzig. 1958 erhielt Wildführ den neugegründeten Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Seuchenschutz und wurde Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie. Den Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie an der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR hatte er von 1964 -1976 inne, und 1961 -1965 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. 1970 übernahm Wildführ den Lehrstuhl für Allgemeine und Kommunalhygiene des Hygieneinstituts. Hier wandte er sich mit seinen Mitarbeitern den Problemen der Krankenhaushygiene und besonders den Hospitalinfektionen zu. Er beschäftigte sich wissenschaftlich mit Fragen der Bakteriologie, Serologie, Epidermologie und Hygiene (u.a. Trinkwasser, Abwasser, Staub)und arbeitete auf dem Gebiet der Toxoplasmose, deren spezifische Diagnostik in der DDR zuerst in Leipzig erfolgte.

Wildführ war Herausgeber des "Hygienisches Taschenbuch" (1950, zusammen mit von Esmarch und Schlossberger) und des zweibändigen Lehrbuchs "Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Epidemiologie", sowie einer Monographie zur Toxoplasmose (1954, zusammen mit Wolfgang Wildführ). Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt er u.a. den Nationalpreis der DDR und den "Rudolf-Virchow-Preis". 1973 wurde er zum Ehrendoktor der Universität Leipzig ernannt.
Georg Wildführ starb am 4.August 1984 in Holzhausen bei Leipzig.

Quellen:
J.A.Barth 575 Jahre Medizinische Fakultät der Universität Leipzig 1990 S. 223, 224, 263
http://www.uni-leipzig.de/unigeschichte/professorenkatalog/leipzig/Wildfuehr_622, eingesehen am 11.10.2009


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