Anlässlich der 135. Wiederkehr des Geburtstages von Karl Marx rief das ZK der SED im Januar 1953 zum Karl - Marx - Jahr auf.
Anfang Februar 1953 schlug der Medizinstudent Wilfried Wehner während der FDJ-Hochschulkonferenz den Delegierten vor, die Verleihung des Namens "Karl-Marx-Universität" zu beantragen. Die FDJ-Hochschulkonferenz fasste dazu einen Beschluss, der von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät unterstützt wurde. Am 12. Februar wurde auf der Sitzung des Akademischen Senats dem Vorschlag zugestimmt und schon am 13. Februar in einem Telegramm des Rektors der Universität Leipzig an das Staatssekretariat für Hochschulwesen das Ersuchen gerichtet, der Universität den Namen Karl Marx zu verleihen. Der Beschluss des Ministerrats der Regierung der DDR, der Universität die Namensverleihung zu bewilligen, erfolgte am 30 April.
Anlässlich des Geburtstages von Karl Marx am 5. Mai erfolgte die Namensgebung in einem feierlichen Festakt.
Der "Dies academicus" wurde in der Kongresshalle mit Abgesandten großer Leipziger Betriebe, LPG-Mitgliedern, Vertretern des Lehrkörpers, Studenten, Arbeitern und Angestellten der Universität gefeiert. Ehrengäste waren die Vertreter des ZK der SED Kurt Hager, Paul Wandel, der Dichter Martin A.Nexö, der Funktionär der Bezirksleitung Paul Fröhlich, der OB der Stadt Leipzig E.Uhlich und der Sekretär des Zentralrates der FDJ K.Turba.
Nach Übergabe des Universitätsstatuts dankte der 1.Sekretär der Universitätsparteiorganisation für die hohe Auszeichnung und überreichte Selbstverpflichtungen von Studenten und Universitätsangehörigen an den Rektor. Eine von der Regierung gestiftete Karl-Marx-Büste wurde in einer Feierstunde im Rektorat enthüllt. Nachmittags fanden sportliche Veranstaltungen statt und am Abend beendeten kulturelle Großveranstaltungen an zentralen Punkten der Stadt und in Großbetrieben die Feierlichkeiten.
Quellen:
Chronik der "Karl-Marx-Universität" Leipzig von 1945-59; 1959, Herausgeber G. Handel, S.64 ff.