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Der Kinderchirurg Fritz Meißner

Fritz Meißner war Chirurg und Hochschullehrer in Leipzig. Er gilt als Nestor der Leipziger Kinderchirurgie.
Geboren wurde er am 31.10.1920 in Naunhof bei Leipzig. Von 1939 bis 1945 studierte er an der Universität Leipzig Medizin. Er absolvierte seine Facharztausbildung als Chirurg bei den Professoren Heller und Übermuth an der Chirurgischen Universitätsklinik in Leipzig. 1957 habilitierte er sich hier für Kinderchirurgie.


 
Fritz Meißner 1999  
Im Jahr 1959 wurde er Direktor der Klinik für Kinderchirurgie, die am 01.10.1958 als selbständige Klinik und Ambulanz für Kinderchirurgie an der Universität Leipzig gegründet worden war. Die Kinderklinik der Leipziger Universität hatte bereits seit 1889 über eine chirurgische Kinderabteilung verfügt. Sie ist damit eine der ältesten kinderchirurgischen Kliniken Deutschlands. Ab 1951 unterstand sie nicht mehr dem Direktor der Kinderklinik, sondern dem Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik. Mit der Gründung der Klinik für Kinderchirurgie erfolgte erstmals eine vollständige Trennung von Kinderchirurgie und Erwachsenenchirurgie. Ab 1. Januar 1959 wurde Prof. Fritz Meißner, zuvor Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik, als Klinikdirektor eingesetzt. Er leitete sie bis zu seiner Emeritierung 1986.

1961 wurde er auf den Lehrstuhl für Kinderchirurgie der Universität Leipzig berufen. Es war der erste derartige Lehrstuhl in Deutschland.


Unter der Leitung von Professor Meißner entwickelte sich die Klinik zu einer der größten europäischen Kliniken für Kinderchirurgie. Sie war fachlich hoch spezialisiert, wissenschaftlich profiliert und international angesehen. Prof. Meißner verstand die moderne Kinderchirurgie als Chirurgie eines spezifischen Alters, die den wachsenden Organismus des Kindes komplex zu betrachten und spezielle Methoden der Diagnostik, Operationstechnik sowie der Vor- und Nachbehandlung anzuwenden hat.
Er initiierte 1974 eine kinderchirurgische Wach- und Intensivstation an der Klinik und entwickelte das Ausbildungsprogramm für Fachschwestern für Intensivmedizin im Kindesalter. Er förderte die Weiter- und Fortbildung der Kinderchirurgen, der Operationsschwestern sowie der Säuglings- und Kinderkrankenschwestern.
1964 wurde auf seine Initiative hin die Sektion Kinderchirurgie der Gesellschaft für Chirurgie der DDR gegründet. Er leitete diese bis 1972. Aus dieser Sektion entstand 1985 die Medizinisch-Wissenschaftliche Gesellschaft für Kinderchirurgie der DDR, deren Vorsitz er übernahm.

1981 gründete er das Zentrum für Kindermedizin an der Universität Leipzig.

Fritz Meißner war Mitglied der Deutschen Akademie für Naturforscher Leopoldina, Ehrenmitglied der Sächsischen Chirurgenvereinigung sowie Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie. Außerdem war er Mitglied oder Ehrenmitglied mehrerer europäischer Gesellschaften für Chirurgie, Kinderchirurgie und Pädiatrie, z.B. Ungarns, Großbritanniens, Österreichs und Tschechiens.
Die Universität Leipzig verlieh ihm 1995 die Ehrendokorwürde. Außerdem nahm er als Ehrensenator der Universität aktiv am Universitätsleben teil.
Prof. Fritz Meißner starb am 16. Januar 2004 in Leipzig im Alter von 83 Jahren.

Gegenwärtig wird in Deutschland nur an der Universität Leipzig und der Ludwig-Maximilians-Universität München "Kindermedizin total" 1 betrieben.

1 http://www.zv.uni-leipzig.de/de/service/presse/pressemeldungen.html?ifab_modus=detail&ifab_uid=39ea40http:e16420090916105008&ifab_id=104, eingesehen am 16.09.2009

weitere Quellen:
http://www.slaek.de/50aebl/2004/archiv/03/pdf/0304_107.pdf, eingesehen am 16.09.2009
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=40408, eingesehen am 16.09.2009
http://www.leipzig-lexikon.de/biogramm/Meissner_Fritz.htm, eingesehen am 16.09.2009


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