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Walter Markov

 
  Walter Markov
Walter Markov wurde am 05.Oktober 1909 in Graz geboren.
Zwischen 1910 bis 1925 lebte er in Ljubljana und Kranj, später in Belgrad und Sušak, wo er das Abitur ablegte. 1927-1934 studierte er Geschichte, Geographie, Slawistik, Religionsgeschichte, Philosophie und Orientalistik in Bonn, Leipzig, Köln, Hamburg und Berlin. 1934 wurde er zum Dr. phil. in Geschichte an der Universität Bonn promoviert.

Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der KPD und organisierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn studentischen Widerstand. 1935 wurde die Gruppe verhaftet. Er kam zwölf Jahre ins Zuchthaus, davon sechs in Einzelhaft. Das Urteil des Volksgerichtshofs lautete: Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Er wurde in Siegburg inhaftiert. Zu den Aktivitäten der "Markov-Gruppe" gehörte z.B. die politische Zeitung Sozialistische Republik.

Nach dem Krieg war er Mitbegründer der Freien Deutschen Jugend und des AStA der Universität Bonn. Beruflich vermochte er allerdings nicht Fuß zu fassen, deshalb siedelte er 1946 nach Leipzig über und hatte 1947/48 eine Professur an der Universität Halle-Wittenberg inne. Er habilitierte sich 1947 zum Thema "Grundzüge der Balkandiplomatie. Ein Beitrag zur Geschichte der Abhängigkeitsverhältnisse in der imperialistischen Epoche".

1949 wurde ihm der Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuzeit an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig übertragen. Des Weiteren war er Direktor des Instituts für Universal- und Kulturgeschichte.
Sein Ausschluss aus der SED im Jahr 1951 hatte keinen Einfluss auf seine wissenschaftliche Arbeit, die sich vorrangig mit der Französischen Revolution und der danach folgenden Revolutionsgeschichte befasste. In besonderem Maße galt sein Interesse den Jakobinern und den Sansculottes. Zu Jacques Roux veröffentlichte er mehrere Bände und forschte dafür auch in Frankreich. Er knüpfte intensive Kontakte zu französischen Historikern. So war er seit 1954 Mitglied der Societé des études robespierristes und seit 1955 der Societé d'histoire moderne et contemporaine. Anerkennung für seine Arbeiten waren zahlreiche nationale und internationale Ehrungen.
1962/63 war er Direktor des Fachbereichs Geschichte der University of Nigeria in Nsukka und 1970 bis 1971 lehrte er an der Universität von Santiago de Chile. Weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war die Geschichte der Befreiungsbewegungen und der Dritten Welt sowie der Weltgeschichte.

1968 wurde er Direktor der neu gegründeten Sektion für Afrika- und Nahostwissenschaften an der Leipziger Universität. Zur Thematik Revolutionsforschung verlieh ihm die Universität Leipzig 1969 die Ehrenpromotion zum Dr. phil.
1974 ging er in den Ruhestand. Nach dem Ende der DDR schloss er sich der PDS an und war an der Gründung der Zeitschrift Comperativ, sowie der Karl-Lampecht-Gesellschaft beteiligt.
Seine Werke waren in Ost und West gleichermaßen erfolgreich, da sich in ihnen intelligente Analysen mit einem leichten Schreibstil verbanden.
Walter Markov starb am 03. Juli 1993 in Summt am See

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Markov, eingesehen am 14.07.2009
http://www.uni-leipzig.de/unigeschichte/professorenkatalog/leipzig/Markov_695/markiere:markov, eingesehen am 14.07.2009


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