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Ewald Herbert Beckert


 
Herbert Beckert  
Am 12.10.1920 in Colmnitz bei Freiberg geboren, gehörte Beckert zu einer Generation, auf deren Entwicklung der Krieg nicht unerheblichen Einfluss hatte. Im ersten Nachkriegsjahr schloss er sein Mathematikstudium mit dem Staatsexamen ab und wurde 1947 am Mathematischen Institut der Universität Leipzig wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Dr. Ernst Hölder.
Im Dezember 1947 promovierte er bei Ernst Hölder zum Dr. phil., und im Februar 1949 habilitierte er sich mit der Arbeit: "Über quasilineare hyperbolische Systeme partieller Differentialgleichungen erster Ordnung mit zwei unabhängigen Variablen. Das Anfangswertproblem, die gemischte Anfangs-Randwertaufgabe, das charakteristische Problem."
Im Frühjahr desselben Jahres erhielt Beckert eine Dozentenstelle für Mathematik am Mathematischen Institut der Universität Leipzig.
1951 wurde er zum planmäßigen außerordentlichen Professor mit vollem Lehrauftrag und im Jahr 1958 zum Professor mit Lehrstuhl berufen. Seit 1958 war er Direktor des Mathematischen Instituts der Universität Leipzig, bis das Institut 1969 aufgelöst wurde. An der neu gebildeten Sektion Mathematik war er Stellvertretender Direktor für Forschung. Er leitete die Forschungsgruppe Analysis I.

"In seinen Dissertations- und Habilitationsschriften hatte sich Herbert Beckert mit Differenzenverfahren zur Lösung hyperbolischer Differentialgleichungen beschäftigt. Solche Gleichungen beschreiben zeitabhängige Prozesse in vielen Gebieten der Physik und Technik und sind meistens nicht explizit lösbar. Ihre numerische Lösung ist daher von besonderem Interesse. Die einzelnen Rechenschritte eines derartigen Differenzenverfahrens erfordern die Einhaltung bestimmter Verhältnisse zwischen Raum- und Zeitschritten. Die Beiträge von Herbert Beckert zur Analyse dieser Verhältnisse erhalten heute im Lichte der modernen rechentechnischen Entwicklungen eine erneute Aktualität. In den fünfziger Jahren wandte er sich elliptischen Differentialgleichungen zu und bereicherte deren Theorie mit fundamentalen Beiträgen." 1

1965 erhielt H. Beckert für seine Arbeiten auf dem Gebiet der partiellen Differentialgleichungen den Nationalpreis der DDR. 1969 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher "Leopoldina" und 1975 in die Sächsische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1978 bekam er den Ehrentitel "Verdienter Hochschullehrer der DDR" verliehen. Die Technische Universität Karl-Marx-Stadt ernannte ihn 1986 zum Ehrendoktor. "Er gehörte zu denjenigen Hochschullehrern, denen neben der Fähigkeit zu herausragender Forschung auch die Gabe zur lebendigen Vermittlung ihres Fachs an Studenten und Nachwuchswissenschaftler gegeben war." 1

"Seinem wissenschaftlichen Weitblick und seiner auch in schwierigen Zeiten letztlich optimistischen Grundhaltung ist es zu verdanken, dass die mathematische Lehr- und Forschungstätigkeit in Leipzig nach dem Zweiten Weltkrieg trotz diverser Hochschulreformen und staatlicher Zwangseingriffe auf einem hohen Niveau und ohne Abkopplung von der internationalen Entwicklung fortgeführt werden konnte." 1

Im Jahr 1986 wurde Beckert im Alter von 65 Jahren emeritiert. Er verstarb am 24.03.2004 in Markkleeberg.

1 http://www.uni-leipzig.de/~unineu/journal/0403/0403ul_journal.pdf

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Beckert, eingesehen am 24.11.2009
http://www.leipzig-lexikon.de/biogramm/Beckert_Herbert.htm, eingesehen am 24.11.2009
http://www.math.uni-leipzig.de/preprint/2007/p1-2007.pdf., eingesehen am 24.11.2009


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