Männer über Frauen
In Renate Feyls Buch "Sein ist das Weib, Denken der Mann", Union-Verlag Berlin 1984, fanden wir die folgenden Äußerungen von Männern über Frauen allgemein und gelehrte Frauen im Besonderen:
Martin Luther (1483-1546) meinte: "Weibern mangelt es an Stärke und Kräften des Leibes und des Verstandes."
Während Möbius kein Weiberfeind war und sein Buch keine primitive Schmähschrift sein sollte, kann man den deutschen Autor Max Funke (1879 - 1943) als Antifeministen bezeichnen. Er versuchte in dem 1910 veröffentlichten Buch "Sind Weiber Menschen?" den Nachweis zu führen, dass die Frau nicht als vollwertiger Mensch, sondern als dem Mann unterlegen zu betrachten sei. Er berief sich dabei u.a. auf den biblischen Schöpfungsbericht und die Philosophie des Aristoteles und vertrat die Auffassung, dass die Frau aufgrund ihres geringeren Schädelvolumens evolutionsgeschichtlich als Bindeglied zwischen Mensch und Menschenaffen einzustufen und ihr die Stellung eines "Halbmenschen" zuzuweisen sei.
Von ihm stammt der Ausspruch: "Fragen wir nun: was haben die Weiber in den letzten 3000 Jahren geleistet? So müssen wir antworten: nichts, rein gar nichts…Aber haben Weiber irgendetwas erfunden oder etwas geschaffen auf dem Gebiete der Wissenschaft und Kunst? Wieder ein Nein! Denn das Erfinden und Schaffen neuer Methoden ist dem Weibe infolge der schlecht entwickelten Gehirnrinde von Natur aus versagt. Darum kann auch ein Weib kein eigenes Urteil fällen, sein Gesichtskreis ist ziemlich beschränkt, seine Affekte aber heftiger; ihm fehlt das Vermögen zu kombinieren und die schöpferische Phantasie."
Der Physiker und Nobelpreisträger Max Planck (1858-1947) nahm eine eher reservierte Haltung zum akademischen Frauenstudium ein. Bekannt ist sein Zitat: "Amazonen sind auch auf geistigem Gebiet naturwidrig. Bei einzelnen praktischen Aufgaben, wie z.B. in der Frauenheilkunde, mögen die Verhältnisse anders liegen, im allgemeinen aber kann man nicht stark genug betonen, daß die Natur selbst der Frau ihren Beruf als Mutter und Hausfrau vorgeschrieben hat, und daß Naturgesetze unter keinen Umständen ohne schwere Schädigungen, welche sich im vorliegenden Falle besonders an dem nachwachsenden Geschlechte zeigen würden, ignoriert werden können."
Stellvertretend für Männer, die Frauen als ebenbürtig ansahen, soll der Bühnenautor und Übersetzer Ludwig Fulda (1862 - 1939) zu Wort kommen: "Eine Männerwelt hingegen, die vom Staate Schutzmaßregeln und Privilegien fordert, um nicht etwa von der weiblichen Konkurrenz geschädigt oder gar überboten zu werden, die mag sich selber fragen, ob sie diesen erbärmlichen Standpunkt noch mit ihrer Selbstachtung vereinbaren kann."
"Eine Frau, die heute in einem wissenschaftlichen Beruf ebensoviel leistet wie ein Mann, muß zehnmal tüchtiger sein als dieser, weil sie zehnmal mehr Schwierigkeiten zu überwinden hat."