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Die Selbstorganisation von Molekülen zu komplexen Molekülaggregaten ist von grundsätzlicher Bedeutung sowohl für die Vermehrung, das Wachstum und die Fortpflanzung aller Lebewesen als auch hinsichtlich der abiologischen Fabrikation funktionaler Nanostrukturen. Gefragt sind in diesem Zusammenhang detaillierte Aussagen zu den Gesetzmäßigkeiten der molekularen Erkennung und ihrer Steuerbarkeit unter sich ändernden äußeren Bedingungen. Wenn die Grundprinzipien der Selbstorganisation verstanden sind, wird es in Zukunft möglich werden, von der Nanofabrikation kleinster Strukturen zur chemischen Selbstfabrikation überzugehen. Völlig neue Stoffklassen oder Minielemente für die Computerindustrie könnten sich dann selbst aufbauen - in analoger Weise zu den Prinzipien, die zum Leben geführt haben. Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Forschungs- und Technologiestandortes Sachsen besteht daher die Notwendigkeit einer vertieften Betrachtung der Synthese und Charakterisierung selbstorganisierter Atom- und Molekülaggregate unter besonderer Berücksichtigung ihrer strukturellen, reaktiven und funktionellen Besonderheiten.
Das Projekt der Nachwuchsforschergruppe zielt daher auf die weitere Vervollkommnung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes zu selbstorganisierten Atom- und Molekülaggregaten mit Untersuchung emergenter Eigenschaften ab. Die Arbeiten sind dabei auf die Architektur, Untersuchung und Funktionalität von selbstorgansierten Molekülaggregaten mit Anwendungen in Biosensorik, Wirkstoffbindung, -transport, -speicherung, und -freisetzung, Katalyse, und Diagnostik fokussiert. Diese Anwendungen sind nicht zuletzt auch für viele sächsische Industrieunternehmen, die in diesen Bereichen tätig sind, von Bedeutung. Die Nachwuchsforschergruppe soll die vorhandenen Potenziale der einzelnen Partner bündeln und damit einen Beitrag zur Ansiedlung weiterer exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten und die Einrichtung neuer Verbund- und Industrieprojekte befördern, um den steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Naturwissenschaftlern im Freistaat Sachsen zu decken.
