Bestandteil der Aufklärung war das Bemühen um die deutsche Sprache in Literatur und Wissenschaft. Eine wichtige Rolle in Leipzig, aber auch darüber hinaus, spielte dabei die Deutsche Gesellschaft, besonders unter dem Einfluss Gottscheds.
Die Gesellschaft hatte ihren Ursprung in dem "Vertrauten Görlitzischen Collegium Poeticum", das im Januar 1697 von aus der Lausitz stammenden Studenten der Universität Leipzig gegründet wurde. Die Mitglieder beschäftigten sich vor allem mit dem Verfassen von Gedichten zu vielerlei Gelegenheiten, aber auch mit Musik und Geselligkeit. Das gründete sich einmal auf die Tradition der Beschäftigung mit Poesie am Gymnasium Görlitz, zum anderen darauf, dass Leipzig zu dieser Zeit ein Zentrum der poetischen Literatur im deutschsprachigen Raum war.
Im Jahre 1717 wurde der Name in "Teutschübende Poetische Gesellschaft" geändert. In Verbindung damit wurde die landsmannschaftliche Begrenzung der Mitgliedschaft auf Studenten aus der Lausitz und aus Schlesien aufgehoben. Neben der Poesie wurde auch Prosa als Gegenstand der Tätigkeit der Gesellschaft zugelassen.
In den folgenden Jahren entwickelte sich die Gesellschaft unter der Leitung von Johann Burkhard Mencke als Präsident und Christian Clodius vor allem durch die Einrichtung einer Bibliothek deutschsprachiger Literatur und durch eine rege Publikationstätigkeit. Es entstand die Vision, die Gesellschaft nach dem Vorbild der Académie Français zu profilieren.
Als Gottsched 1724 nach Leipzig kam, trat er sofort der Gesellschaft bei. In dieser Zeit führten die unterschiedlichen Interessen der Mitglieder 1725/26 zu einer Krise, auf deren Höhepunkt Gottsched 1726 zum Senior gewählt wurde. 1727 begann unter seiner Führung, nunmehr als "Deutsche Gesellschaft" mit neuen Statuten, deren fruchtbarste Periode. Das war mit Auseinandersetzungen um die Ernsthaftigkeit der Ziele der Gesellschaft verbunden, mit dem Streit, ob deutsch oder weiterhin lateinisch Sprache der Wissenschaft sein soll. Auch die dominierende Rolle Schlesiens in Literatur und Sprache wurde in Frage gestellt. Im Ergebnis konnten sich Gottsched und seine Anhänger durchsetzen. Eine Reihe von Mitgliedern, die sich nicht der neuen Richtung anpassen und der Abkehr von vorrangig geselligem Vereinsleben nicht folgen wollten, verließen die Gesellschaft.
Der Anspruch, wissenschaftliche Akademie der deutschen Sprache und Dichtung zu sein, wurde erneut aufgegriffen. Neue Mitglieder wurden nur aufgenommen, wenn sie eine Probe ihres Könnens nach den Grundregeln der Gesellschaft einreichten. Dazu gehörte auch, dass Dichtung Teil der Gelehrsamkeit ist. Die Mitglieder wurden auf die Einhaltung der von Gottsched aufgestellten Regeln verpflichtet.
Zur Förderung der Ziele der Gesellschaft wurde ein jährlicher Preis gestiftet. Es gab umfangreiche Publikationen und im Jahre 1732 erschienen erstmalig die "Beyträge zur critischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit". Die Gesellschft wurde weit über die Grenzen Leipzigs hinaus bekannt und gewann an Einfluss. Die Zahl der Mitglieder stieg und in anderen Orten entstanden Tochtergesellschaften nach dem Leipziger Vorbild. Die Bemühungen, den Status einer Akademie zu erlangen, scheiterten jedoch wegen des gespannten Verhältnisses zum Dresdner Hof.
Obwohl Gottsched die "Beyträge ..." weiterhin betreute, verfiel die Gesellschaft nach seinem Austritt zunehmend in Bedeutungslosigkeit. Es gab, trotz prominenter Mitglieder und regelmäßiger Zusammenkünfte, kaum noch Publikationen.
1827 wurde der Name erneut geändert. Die "Deutsche Gesellschaft zur Erforschung Vaterländischer Sprache und Altertümer in Leipzig" bestand als regionaler Verein noch fast 120 Jahre. Im Dezember 1943 fielen seine Bestände dem Luftangriff auf Leipzig zum Opfer. 1945 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Der Gedanke zur Gründung einer "Akademie der deutschen Sprache und Dichtung" wurde 1949 in Darmstadt realisiert, jedoch ohne Bezug zur "Deutschen Gesellschaft".