Eduard Teller wurde am 15. Januar 1908 in Budapest / Ungarn geboren.
Er wuchs zweisprachig auf, ungarisch und deutsch, und galt im Gymnasium als mathematisch sehr begabt. Trotzdem bestand sein Vater auf einer Karriere als Chemieingenieur und schickte den Sohn 1925 zum Studium nach Deutschland an die dafür berühmte TH Karlsruhe. Dort empfahl ihm ein Professor, anschließend theoretische Physik bei Werner Heisenberg zu studieren.
Deshalb ging Teller 1928 an die Universität Leipzig. Die Leipziger Studienzeit behielt Teller stets als eine besonders glückliche Periode seines Lebens in Erinnerung. Es waren die Jahre, in denen der junge Ordinarius Heisenberg jüngere hochbegabte Studenten um sich versammelte, bei deren Ausbildung ihn Professor Friedrich Hund unterstützte. Ihre Studenten und Gäste bildeten eine internationale Mischung wissenschaftlicher Talente. Sie diskutierten im berühmten Institutsseminar über die "Struktur der Materie", über physikalische Fragen allgemein und duellierten sich anschließend im Tischtennis. Es herrschte insgesamt eine ebenso großartig anregende wie familiäre Atmosphäre im Leipziger Institut für Theoretische Physik, eines der damaligen Zentren der Atomphysik, die Teller sehr genoss. Als Thema zur Promotion stellte ihm Heisenberg das Problem der Energiezustände des Wasserstoffmolekülions. 1930 reichte der gerade 22-jährige Student seine fertige Dissertation bei der Leipziger Fakultät ein.
1931 ging Teller an die Universität Göttingen. 1934 emigrierte er nach England und ging nach einem kurzen Aufenthalt von dort weiter nach Kopenhagen, Dänemark, um unter Niels Bohr zu arbeiten. 1935 emigrierte er in die USA und wurde Dozent an der George Washington University. Vor der Entdeckung der Kernspaltung 1938 forschte Teller in den Bereichen der Quanten-, Molekular- und Kernphysik. Ab 1941 widmete er sich hauptsächlich der Kernphysik, und zwar sowohl der Kernspaltung als auch der Kernfusion. Tellers wohl bedeutendste Arbeit war die Erklärung des "Jahn-Teller-Effekts", der die Verzerrung in der Geometrie des Ligandenfelds einiger oktaedrischer Komplexverbindungen entlang einer Raumachse beschreibt. 1942 wurde er Mitglied des "Manhattan Projekts", das die Entwicklung einer Atombombe zum Ziel hatte. Während des 2. Weltkriegs war er in der Abteilung für theoretische Physik in Los Alamos im US-Bundesstaat New Mexico und plädierte nach Fertigstellung der Atombombe für die Entwicklung der fusionsbasierten Wasserstoffbombe.
Eduard Teller 1958 |
Teller starb am 9. September 2003 im Alter von 95 Jahren in Stanford. Er war Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, der American Association for the Advancement of Science, und der American Nuclear Society und wurde mit dem Albert Einstein Award, dem Enrico-Fermi-Preis und der National Medal of Science geehrt. Er war außerdem Mitglied der Gruppe von US-Forschern, die vom Time magazine zur Person of the Year 1960 gewählt wurde. Des Weiteren ist der "Asteroid 5006 Teller" nach ihm benannt. Weniger als zwei Monate vor seinem Tod wurde er von Präsident George W. Bush mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet. Teller war Wissenschaftler mit Leib und Seele und hat über mehr als ein halbes Jahrhundert die amerikanische Verteidigungs- und Energiepolitik beeinflusst.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Teller, eingesehen am 10.04.2007
http://www.weblexikon.de/Edward_Teller.html, eingesehen am 10.04.2007