Kulturtransfer

Das transnationale Forschungsseminar besteht aus Vorträgen internationaler Gäste, die sich der Analyse von Kulturtransfers zwischen unterschiedlichen Regionen der Welt widmen. Dabei wird das Verhältnis von Kulturtransferforschung, transnationaler Geschichte und transregionalen Studien an Beispielen aus der Forschungspraxis der Referentinnen und Referenten diskutiert. Die Sitzungen finden monatlich statt. Sie stehen Studierenden und Promovierenden der ENS Paris, des Global and European Studies Institute und der Graduate School Global and Area Studies an der Universität Leipzig sowie allen interessierten Forscherinnen und Forschern offen. Seit Anfang 2023 ist das Forschungsseminar ein zentraler Bestandteil des Ausbildungsprogrammes des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs „Kulturtransfers“, das von der École normale supérieure und der Universität Leipzig gemeinsam organisiert und von der Deutsch-Französischen Hochschule gefördert wird.

Das Seminar wird vollständig online organisiert, um den transnationalen Austausch zu fördern. Seine Anfänge fand es in einem über viele Jahre von Michel Espagne geleiteten Kolloquium. Basierend auf der langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Frankreichzentrum und dem Research Centre Global Dynamics an der Universität Leipzig und der École normale supérieure Paris (UMR Pays Germaniques-Transferts Culturels), deren Partnerschaft seit Anfang der Neunzigerjahre eine ganze Reihe von gemeinsamen Publikationen und Veranstaltungen inspiriert hat, ist das Seminar mittlerweile ein gemeinsames Projekt der beiden Institutionen. Die Sitzungen werden in Französisch, Englisch oder Deutsch abgehalten, wobei die Sprache des Vortrages sich aus dem angegebenen Arbeitstitel ergibt, während Diskussionsbeiträge in allen drei Sprachen möglich sind.

Den roten Faden der verschiedenen Sitzungen bildet die Frage nach den Vektoren, die die unterschiedlichen Verschiebungen intellektueller Inhalte in Raum und Zeit erklären und fördern, sowie nach den Resemantisierungen, die notwendigerweise mit diesen Verschiebungen einhergehen. Die behandelten Themen sind bewusst vielfältig, um Kontakte zwischen den Disziplinen und methodische Diskussionen zu begünstigen. Ein verbindendes Thema bilden die Geschichte und die Erkenntnistheorie der Humanwissenschaften mit einem Schwerpunkt auf Fragen der Verräumlichung in historiographischen Konstruktionen.

Fotos: 1) LPLT; 2) Christian Hüller / Universität Leipzig, SUK