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Die Herausgabe von Zeitungen
und Zeitschriften in Leipzig


Einkommende Zeitung
 
Im Jahre 1650 erschien mit der von Thimotheus Ritzsch herausgegebenen "Einkommende Zeitungen" in Leipzig die erste Tageszeitung der Welt.

Die Geschichte der Zeitschriften begann für Deutschland ebenfalls in Leipzig mit Otto Menckes (Professor für Moral und Politik an der Leipziger Universität) 1682 begründeter ersten wissenschaftlichen Zeitschrift "Acta Eruditorum", die von den Buchhändlern Johann Grosse und Johann Friedrich Gleditsch verlegt wurde. Der Historiker Johann Burkhard Mencke sicherte das weitere Erscheinen der "Acta Eruditorum", die ein Jahrhundert lang Bestand hatte.

Ab 1688 erschienen in Leipzig die "Lustigen und Ernsthaftigen Monatsgespräche", die erste deutsch- sprachige Zeitschrift der Frühaufklärung, von Christian Thomasius begründet.



 
Gleditsch
  Johann Friedrich Gleditsch
1702 begann Philipp Balthasar Sinold von Schütz mit der Herausgabe der Monatsschrift "Europäische Fama", die politische Nachrichten von europäischen Höfen verbreitete und kommentierte. Verleger war Johann Friedrich Gleditsch.
1718 gab der Journalist David Faßmann das erste Heft der Zeitschrift "Gespräche im Reiche der Toten" heraus, in der er bürgerlich-frühaufklärerisches Gedankengut verbreitete.
1732 begründete Gottsched mit "Beyträge zur Critischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit" die erste deutsche sprach- und literaturwissenschaftliche Zeitschrift.
1744 gründeten neben anderen Carl Christian Gärtner und Gottlieb Wilhelm Rabener die Zeitschrift "Neue Beiträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes".

Im frühen 18. Jahrhundert verbreiteten sich nach dem Vorbild der englischen moralischen Wochenschriften die moralischen Wochenschriften, ein Zeitungstypus der Aufklärung. Sie enthielten neben politischen, religiösen, ästhetischen Fragen auch Beiträge zur Erziehung und vermittelten Lebensregeln besonders für Frauen. Von Gottsched wurde zum Beispiel 1725/26 die erste deutsche Frauenzeitung "Die vernünftigen Tadlerinnen" herausgegeben. 1743 gab Christlob Mylius, ein Vetter Lessings, die "Bemühungen zur Beförderung der Kritik und des guten Geschmacks" heraus.

Christian Felix Weiße übernahm 1761 die Herausgabe der von Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn in Berlin begründeten Zeitschrift "Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freien Künste", die seitdem in Leipzig gedruckt wurde.

Christian Felix Weiße  

1775 begann Weiße auch mit der Herausgabe der pädagogischen Zeitschrift "Der Kinderfreund" (bis 1782) und steht damit am Beginn der deutschen Kinderliteratur.

Quelle der Abbildungen:
Einführung in die Zeitungsgestaltung (Seminar SS 2006) http://www.uni-leipzig.de/~kmw/so/3-51/fol_zeitg_2.pdf
Schneider, W.: Leipzig - Streifzüge durch die Kulturgeschichte, Köln 1995
Riedel, H.: Chronik der Stadt Leipzig, Gudensberg-Gleichen 2001
http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Felix_Weiße


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