Bioökonomie-Werkstatt Sachsen „Bioprozesse für die Bioökonomie“ am 06.09.2023

Wie können kleine Helfer wie Bakterien, Algen, Pilze und Enzyme effektiv in große Produktionsprozesse eingebunden werden?

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum gGmbH, die biotopa gGmbH und das Forschungs- und Transferzentrum für bioaktive Materie b-ACTmatter der Universität Leipzig laden zur fünften Bioökonomie-Werkstatt Sachsen am 06. September 2023 nach Sohland ein. Im Fokus des Workshops stehen die Bioprozesse der Bioökonomie als Basis für eine erfolgreiche biobasierte Wirtschaft in Sachsen. 

Zum Programm und zur Anmeldung

Mit hybriden lebenden Materialien vom Abfall zu Futterproteinen

Klimawandel, Plastikverschmutzung und Ernährungsunsicherheit sind existenzielle Bedrohungen und stellen Europa und die Welt vor enorme Herausforderungen. M-era.Net und der Freistaat Sachsen bewilligten kürzlich ein Projekt, welches sich diesen Herausforderungen stellt: Das REPLACER-Projekt erforscht nachhaltige Technologien, mit denen aus Treibhausgasen mittels Algen oder Bakterien Futterproteine oder Kunststoffbausteine hergestellt werden können.

Kreislaufwirtschaft. Abbildung: b-ACT/BBZ Geschäftsführung

Das REPLACER-Projekt „Recycling von Kunststoffen und Entwicklung hybrider lebender Materialien durch Abscheidung von Treibhausgasen zur Herstellung von Mehrwertprodukten“ möchte  mit Hilfe sogenannter hybrider lebender Materialien (HLMs) die Vorteile von lebenden, biologischen Materialien mit innovativen Technologien kombinieren, um eine nachhaltige Produktion von Rohstoffen zu ermöglichen.
Das Projekt verfolgt einen Ansatz, bei welchen mit mikrobieller Biomasse, wie zum Beispiel Algen, Treibhausgase gebunden werden. Das Kohlendioxid und Methan dieser Gase wird in Zuckerketten umgewandelt, welche dann als Grundlage für die Herstellung von Kunsstoffbausteinen oder Futterproteinen dienen könnten.

Konkretes Ziel ist die Entwicklung und Skalierung HLM-basierter Bioreaktor-Prototypen mit porösen Membranen aus recyceltem Plastik, die eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ermöglichen und Lösungsansätze für die großen Zukunftsaufgaben geben, vor denen unsere Gesellschaft derzeit steht: die Nahrungs- und Futtermittelunsicherheit, die zunehmende Plastikverschmutzung und der Klimawandel. Neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen könnte mit Hilfe dieser Technologie nicht nur die Umweltverschmutzung durch Kunststoffe verringert, sondern auch nachhaltige und wertschöpfende Futtermittel produziert werden. Die Forschungsergebnisse könnten also bei der Erreichung mehrerer relevanter UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) helfen.

Dr. Rohan Karande, wissenschaftlicher Leiter des Projektes hofft, in drei bis vier Jahren einen Prototyp im Pilotmaßstab vorstellen zu können.

REPLACER ist eines der Projekte, welches aus 82 eingereichten Vorschlägen bei der M-ERA.NET- Ausschreibung 2022 zum Thema „Funktionelle Materialien“ ausgewählt wurde. Im Fokus stehen die Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deals und des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft der EU-Kommission. Gefördert werden Projekte, deren Ansatz die Entwicklung fortschrittlicher, ressourceneffizienter Technologien für eine Kreislaufwirtschaft ermöglichen.

Das REPLACER-Projekt wird durch das Forschungs- und Transferzentrum für bioaktive Materie (b-ACTmatter) der Universität Leipzig koordiniert. Neben dem Projektkoodinator Dr. Rohan Karande wird das Projekt durch Prof. Frank Cichos, Dr. Susanne Ebitsch, Prof. Oskar Hallatschek und Prof. Tilo Pompe getragen. Weitere sächsische Kooperationspartner sind das Leibniz-Institut für Oberflächentechnik (IOM) und das Materialtechnologieunternehmen qCOAT GmbH. Auf europäischer Ebene sind Partner der Universität Lettland und die Holisun SRL, Rumänien, an dem Konsortium beteiligt.

b-ACTmatter Workshop „Sustainable Chemistry“ I 15.06.2023 I 10:00 – 17:00

Wie gelingt der Übergang der Chemie in Richtung biobasierte Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft?

Die Chemie ist hier ein Schlüssel für eine nachhaltige Transformation: Zum einen ist sie Verursacher von Problemen wie Umweltverschmutzung oder Gesundheitsschäden, andererseits ist die Chemie für das menschliche Wohlbefinden unverzichtbar, denn sie bietet vielfältige Lösungen für die unterschiedlichsten Bereiche wie Gesundheit, Ernährung sowie funktionale Materialien und Produkte wie Kunststoffe.

Nachhaltigkeit in und mit der Chemie braucht vernetztes Handeln von Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft, um zukunftsorientierte innovative, biobasierte Produkte, Produktions- und Recycling-Technologien zu entwickeln, die sicher, nachhaltig und ressourcenschonend sind und somit die Wirtschaft am Standort Leipzig / Mitteldeutschland stärken.

Wir laden Sie deshalb herzlich zu unserem Workshop „Sustainable Chemistry“, einer gemeinsamen Veranstaltung mit der IHK zu Leipzig

am 15. Juni 2023, 10:00 – 17:00, ins BBZ /Bio City Leipzig ein.

Anhand der am Forschungs- und Transferzentrum für bioaktive Materie der Universität Leipzig in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ entwickelten Technologien

  • Photo and Industrial Biotechnology für die Produktion von Kunststoffen, Proteinen für Futter & Lebensmittel
  • Enzymatisches Kunststoffrecycling
  • Elektro-Biotechnologie für die Produktion von Feinchemikalien

möchten wir mit Ihnen als Experten

  1. Ihre Erfahrung bei Weiterentwicklung und Scale-Up einbeziehen
  2. Bedarfe Ihrer Unternehmen und der Märkten bereits im frühen Stadium mitdenken

Der Workshop zielt darauf ab, einen Rahmen für langfristige, zuverlässige und effiziente Forschungs- und Entwicklungskooperationen zu schaffen, um nicht am ‚Markt vorbei zu entwickeln‘ und Design, Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit des jeweiligen Produkts nach den Kundenbedürfnissen auszurichten. Auch regulatorische Herausforderungen gilt es zu beachten.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? 

Dann melden Sie sich gerne bei uns! Bitte geben Sie kurz an, zu welcher / welchen Technologie (n)Sie mit Ihren Expertisen beitragen wollen:

  • 1       Photo and Industrial Biotechnology
  • 2       Elektro-Biotechnologie
  • 3       Enzymatisches Kunststoffrecycling

Um eine Anmeldung an folgende E-Mail bis zum 28.04.2023 wird gebeten.

Die Agenda finden Sie hier.

Für inhaltliche Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Wir würden uns freuen, Sie bei uns begrüßen zu können.

Beste Grüße

Susanne Ebitsch, im Namen des b-ACTmatter Teams

Circus of Science

Die Infotainment-Show „Circus of Science“ findet am 01. März 2023 im Kupfersaal Leipzig statt.

„»Jack Pop’s Circus of Science« ist die Abendshow mit Hirnfutter für Nerds und Noobs, für Schlauberger und Klugscheißer, für Wissbegierige und Aufgeschlossene.“ Selina Hanisch, Doktorandin am Forschungs- und Transferzentrum für bioaktive Materie b-ACTmatter und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig UFZ wird darüber berichten

„Wie eine WG voll schleimiger Bakterien unsere Energiewende mitgestaltet“

In der Energiewende wollen wir uns von fossilen Brennstoffen ab- und uns erneuerbaren Energien zuwenden. Ein Schlüsselelement dafür ist Wasserstoff. Um diesen auf „grünem Wege“ herzustellen, machen wir uns die einzigartigen Fähigkeiten der Mikroben zu Nutze.

Das Ziel: Wasserstoff nur mit Wasser, Luft und Liebe zu produzieren! Wie das funktionieren soll?!  Mit bakteriellen Schleim-WGs, sogenannten Biofilmen. Dort leben Bakterienspezies auf verschiedenen „Etagen“ zusammen und interagieren: sich vor Gefahren wie Antibiotika schützen, Nahrung untereinander teilen und Energiequellen effizient nutzen. Diese schleimigen Schichten können den Weg zu einer technisch realisierbaren Wasserstoffproduktion bereiten.

Die Show verspricht Vorträgen, die mit Ad-Hoc-Experimenten, Showband-Jingles, interaktive Quizrunden und jede Menge Infotainment.

Tickets erhalten Sie hier:

https://www.tixforgigs.com/de-DE/Event/46119/jack-pops-circus-of-science-vol-15-kupfersaal-leipzig

»Jack Pop’s Circus of Science« wird freundlich unterstützt vom Verein der Freunde und Förderer des UFZ e.V.