Research Area
Human Geography / History of ScienceDas Teilprojekt hat in der ersten Forschungsphase gut 30 in Europa, den beiden Amerikas sowie in Asien, Nordafrika und Australien angesiedelte Geographische Gesellschaften im Zeitraum von 1821–1914 in ihren Struktur- und Aktivitätsprofilen sowie ihren Verflechtungsnetzwerken vergleichend untersucht. Hierzu wurde mithilfe eines eigens konzipierten Kodierschemas eine neue Methodik für die quantitative und qualitative Analyse der mittlerweile mit rund 60.000 Dateneinträgen erfassten Kommunikationsartefakte von GG entwickelt. Im Ergebnis der Erhebungen konnten (1) strukturelle Spezifika der einzelnen Geographischen Gesellschaften, (2) Verflechtungen zwischen den Standorten und (3) die thematischen und regionalen Schwerpunktbildungen über das gesamte 19. Jahrhundert hinweg im internationalen Vergleich ermittelt werden. Dabei zeigte sich eine an allen Standorten zentrale Bedeutung von Geographischen Gesellschaftenals Raumentrepreneurinnen bei der Herausbildung von Verräumlichungslogiken, die ihrerseits wiederum zur Grundlage der Formatierung von Räumen, z. B. als Imperium, Nationalstaat oder imperialer Ergänzungsraum wurden.