Die ökonomischen Folgen der Westverschiebung Polens nach dem Zweiten Weltkrieg

Uwe Müller (SGB 1199, GWZO), Yaman Kouli (HHU Düsseldorf)

Publication Date

March 2020

Publisher

Franz Steiner Verlag

Language

German

Type

Journal

Journal

Jahrbücher für Geschichte Osteuropas

Volume

68

Issue

1

Additional Information

Abstract

Es ist kaum möglich, die ökonomischen Folgen der Westverschiebung Polens nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu überschätzen. Trotzdem wurde dieses Thema von der Wirtschaftsgeschichtsforschung lange vernachlässigt. Bis in die 1970er Jahre hinein sind entsprechende Forschungen sowohl in (West-)Deutschland als auch in Polen häufig von politischen Interessen beeinflusst worden. Danach ging das Interesse deutlich zurück. Ende der 1990er Jahre widmeten sich (Wirtschafts-)Historiker diesem Thema wieder stärker, dennoch blieben viele Fragen offen. Das vorliegende Themenheft beleuchtet den mit der Westverschiebung verbundenen ökonomischen Strukturwandel sowie die entsprechenden Integrations- und Desintegrationsprozesse. Die Artikel decken dabei die mikroökonomische – Unternehmensgeschichte der PAFAWAG – und die makroökonomische Ebene ab. Letztere umfasst die Analyse der Infrastruktur (Stromnetze) und der Auswirkungen der weitgehend politisch motivierten Veränderungen der agrarischen Betriebsgrößenstrukturen auf die Entwicklung der Landwirtschaft am Beispiel Pommerns. Außerdem wird eine quantitative Bilanz in der Form eines Vergleichs der Produktionspotenziale in den verlorenen Ost- und den gewonnenen Westgebieten vorgelegt. Es besteht Konsens in der Forschung, dass die Volksrepublik Polen das gewachsene Produktionspotenzial nicht optimal nutzen konnte. Der einleitende Aufsatz systematisiert und resümiert sowohl die in der vorhandenen Literatur genannten Gründe für diesen Misserfolg als auch die in den Beiträgen des Heftes präsentierten neuen Forschungsergebnisse.

Biographical Note

Uwe Müller (SFB 1199 & GWZO Leipzig, Germany)

Uwe Müller studied history at Leipzig University and gained a PhD in economic history at the Humboldt University of Berlin. His research interests include the economic history of East Central Europe in the nineteenth and twentieth centuries with a special focus on the integration of this region in the European and world economy and the development of transport infrastructures.

Yaman Kouli (Heinrich Heine University Düsseldorf, Germany)

Yaman Kouli studied History, Economic History and Law at the University of Bielefeld as well as at Université Paris VII/Denis Diderot. Since 2020 he is at Heinrich Heine University leading the project “Europe in the face of Globalisation 1870-1914 – a study of the economic relationship between the European nation states.”