Die Amerikanische Peptidgesellschaft zeichnet Biochemikerin Prof. Dr. Annette Beck-Sickinger von der Universität Leipzig mit dem Vincent du Vigneaud Award 2019 aus. Die Wissenschaftlerin ist die zweite Deutsche unter den bislang 40 Preisträgern. Bislang erhielten erst vier Europäer diese Auszeichnung. Der mit 5000 US-Dollar dotierte Preis wird im Rahmen des Internationalen Peptidsymposiums in Monterey (Kalifornien, USA) im Juni dieses Jahres verliehen. Die Amerikanische Peptidgesellschaft würdigt damit Beck-Sickingers Verdienste um Peptidhormone und deren molekulare Funktion, sowie die Aufklärung der Wechselwirkungen mit den Rezeptoren und ihre Anwendung in der Therapie.
„Für mich und mein Team ist dies eine fantastische Anerkennung unserer Arbeit, die sehr überraschend kam. Amerika richtet den Blick nicht zu häufig auf Europa, deshalb freut uns diese Auszeichnung besonders, und zeigt, dass Wissenschaft Grenzen überwinden kann“, sagt Beck-Sickinger. Die Professorin für Biochemie und Bioorganische Chemie ist in der Vergangenheit bereits mehrfach ausgezeichnet worden, so unter anderem im Jahr 2016 mit dem Leipziger Wissenschaftspreis, ein Jahr später mit dem Verdienstorden des Freistaates Sachsen. 2018 hat die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Prof. Beck-Sickinger den Albrecht-Kossel-Preis für ihre hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Biochemie verliehen. Die Wissenschaftlerin lehrt und forscht seit 1999 an der Universität Leipzig.
Der Vincent du Vigneaud Award wird zu Ehren des renommierten Biochemikers Vincent du Vigneaud (1901 bis 1978) verliehen, der als erster die Peptidhormone Oxitocin und Vasopressin isolierte, charakterisierte und synthetisierte, und hierfür 1955 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Dr. du Vigneaud promovierte in Biochemie an der University of Rochester, weitere Stationen seiner wissenschaftlichen Laufbahn waren die Johns Hopkins University, das Kaiser-Wilhelm-Institut in Dresden und die University of Edinburgh. Er kehrte später in die USA zurück, wurde 1932 zum Professor an die Cornell Medical School in New York City berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1967 arbeitete. Schwerpunkte seiner Forschung waren schwefelhaltige Aminosäuren, sowie die künstliche Synthese von Penicillin und Vitamin H.